Unbequemes zur Integration von Moslems

In der FAZ ist gerade ein Interview von Ruup Koopmans — der sich selbst als links einstuft —, dem Leiter der Studie zur geringen Integration von migrierten Moslems, über die ich gestern geschrieben hatte, zum Thema mit deutlichen Aussagen erschienen

Zufällig am Tag der Anschläge in Brüssel haben Sie die Ergebnisse Ihrer jüngsten Studie veröffentlicht. Muslimische Zuwanderer sind demnach so schlecht in die Arbeitsmärkte der Zielländer eingebunden, weil sie sich nicht genügend anpassen. Ist das wirklich revolutionär gegen den Mainstream?

O, ja. Das bedeutet nämlich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen kultureller Assimilation und struktureller Integration in den Arbeitsmarkt. Das ist hierzulande ein Tabu-Thema, das darf nicht sein. Eigentlich sollte die Kultur keinen Einfluss auf die Integration haben.

Der Mainstream ist eben nur die politisch vorgegebene Meinung, die unbedingt vertreten und umgesetzt werden muss. Gegenmeinungen werden als unzulässig deklariert, der Sprecher mit der Nazikeule verunglimpft. Das Resultat dieser Politik ist gegenwärtig zu beobachten (sterbende Parteien, Lügenpresse [Zitat Koopmans: „Es ist schon so, dass die meisten Politiker und Journalisten nur die Bestätigung ihrer eigenen Meinung hören wollen.“], Ghettobildung).

Auch macht er hier mit der Ausaage, daß die Kultur eigentlich keinen Einfluss auf die Integration haben sollte, den üblichen Fehler der Soziologen, alle Kulturen beweislos als vollkommen gleichwertig einzustufen. Warum sollte sie keinen Einfluss haben? Diese Hypothese, in der ideologisierten Soziologie zu einem Axiom geworden, ist aber vollkommen widersinnig, denn der Mensch und vor allen Dingen sein Verhalten in der Interaktion mit anderen Menschen und der Umwelt wird substanziell durch die Kultur geprägt. Nicht umsonst gibt es den Begriff des Kulturschocks. Die Kultur dürfte neben der individuellen Flexiblilität die größte Rolle bei der Integration spielen. Aber selbst wenn alle Kulturen absolut gleichwertig wären, hieße das auch noch lange nicht, daß sie kombinierbar oder auch in Kombination überhaupt sinnvoll sind. So wie in der mechanischen Welt Dinge prinzipiell durch Kleben, Schweißen, Nieten und Schrauben verbunden werden können, aber ein Jedes nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll oder möglich ist und mit Sicherheit niemals alles gleichzeitig.

Und Muslime bleiben eher unter sich?

Ja, diese soziale Segregation unter Muslimen ist hoch, auch im Vergleich zu allen anderen Migrantengruppen. Da brauchen Sie sich häufig nur die Wohnsituation anzuschauen.

Derart klare Worte wie in der Studie und hier im Interview gab es selten zum Thema, denn immerhin sind hier Soziologen, noch dazu welche die bisher eher regierungsnah sind, am Werke.

Wird das Thema unter Kollegen totgeschwiegen?

Das wäre vielleicht zu viel gesagt, aber man erfährt schon eine gewisse Ablehnung. Das ist aber in Deutschland weniger der Fall als in Belgien, Großbritannien oder den Niederlanden. Ich bekomme dann über Dritte zu hören, dass meine Arbeit Wasser auf die Mühlen von Rassisten und Rechtspopulisten sei.

Genau hier schildert er das Problem der Soziologie. Es wird keine ergebnisoffene Wissenschaft betrieben, sondern die eigene politische Meinung unter dem Deckmantel der Wissenschaft als alternativlose Handlungsdoktrin ausgegeben. Bestimmte Fragen werden erst gar nicht gestellt, man sucht sich, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, immer die Korrelationen raus die man gerade braucht und präsentiert diese als Ergebnis, einerseits weil man Statistik nicht verstanden hat, andererseits weil man bestimmte Ergebnisse unbedingt haben will. Im Grunde arbeiten Soziologen wie Theologen. Das Ergebnis steht bereits im Voraus unumstößlich fest, also sucht man bis man etwas Bestätigendes gefunden hat. Daher ist die Forderung nach einer Abschaffung der Geisteswissenschaften nicht vollkommen ungerechtfertigt, da keine Wissenschaft, sondern Ideologie betrieben wird.

Was lässt sich von den anderen lernen?

Dass Multikulti eine schlechte Idee ist, weil sie das Nebeneinander von verschiedenen Kulturen legitimiert. Niemand soll seine Identität aufgeben. Aber wenn man in die Öffentlichkeit geht, dann ist man nur erfolgreich, wenn man die lokalen Regeln kennt. In Deutschland gibt es jedoch einen starken Willen zu politischer Korrektheit, und es fehlt der Wille, die Bedeutung von kultureller Anpassung zu akzeptieren.

Der Begriff des starken Willens zur politischen Korrektheit, der zumindest bei den gemeinen Bürgern so nicht existiert, ist ein Euphemismus für politischen Zwang, denn wer sich anders äußert wird gnadenlos verunglimpft und mundtot gemacht. Hr. Koopmans ist hier meines Erachtens auf dem richtigen Weg, der eigentliche Erkenntnisschritt fehlt ihm aber noch, nämlich die Feststellung, daß Multikulti im Grunde selbst zutiefst rassistisch ist, da es die Individuen in ihrer jeweiligen Kultur festzurrt, eben genau das Schubladendenken, welches Anderen von links-grüner Seite immer vorgeworfen wird, in die Praxis umsetzt. Das von linker Seite präferierte Multikulti ist ein Nebeneinander, da das Modell der angleichenden Gesellschaft nicht gewollt ist, dabei aber verkannt wird, daß allzu unterschiedliche Lebensentwürfe nicht miteinander kombinierbar sind, zu enormen Reibungsverlusten führen und in letzter Konsequenz zu einer Zerstörung der gesamten Gesellschaft, was von Teilen der Linken ja explizit angestrebt wird, führen. Je abhängiger die Individuen einer Gesellschaft voneinander sind, desto weniger kann Vielfalt als alleiniges Kriterium für das Zusammenleben gelten.

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