Zu hohes Niveau im Lehramtsstudium?

Gemeinhin sollte die Universität ein Ort des Lernens sein. Sie sollte den Studenten fachlich auf den gegenwärtigen Stand des Wissens bringen, ihn im Laufe des Studiums dazu befähigen sich eigenständig Wissen anzueignen und wissenschaftlich zu arbeiten. Ein guter Wissenschaftler muss noch lange kein guter Pädagoge sein und es mag an der Ausbildung von Pädagogen an der Universität sicherlich Manches zu bemängeln geben, aber allein daran wird es aber auch nicht liegen, sinkt das Niveau an den Unis doch seit Jahren kontinuierlich und in den Schulen jagt eine Reform die Nächste. Der Spiegel schreibt gerade worüber sich Lehramtsstudenten in in ihrem Studienfach ärgern. Teilweise sind die Einstellungen der Studenten erschreckend.

Einer, der abgebrochen hat, versteht nicht warum er was lernen soll:

„Ich habe mein Studium abgebrochen. Ich habe es einfach nicht mehr eingesehen, dass ich fachlich so viel wissen muss als Lehrer. Und nicht nur mir ging es so: Viele haben abgebrochen. Besonders diejenigen, die wie ich naturwissenschaftliche Fächer an einer Haupt- oder Realschule unterrichten möchten, haben ein Problem damit.

Es ist gut, daß er sein Studium (nach läppischen drei Semestern!) abgebrochen hat, denn er scheint mit seiner Arbeitseinstellung völlig ungeeignet zu sein. Seine Argumentation entbehrt nicht der gewissen Infantilität eines Kindes, welches nicht gerne in die Schule geht. Es sieht danach aus, als habe ihm schlicht das Interesse an den Naturwissenschaften gefehlt, denn wer das intellektuelle Rüstzeug dazu hat, wird sich dann nicht darüber beklagen etwas lernen zu müssen. Im Gegenteil, es ist ihm ein Anliegen das naturwissenschaftliche Wissen aufzunehmen, da man wissen möchte wie die Welt funktioniert. Lehrer sollten das erworbene Wissen dann noch gerne weitergeben wollen und auch können. Nebenbeibemerkt gibt es nichts Schlimmeres, als Lehrer, die keinen Deut mehr Wissen, als das was gerade im Unterrichtsbuch steht. Wenn Schüler das erst einmal mit bekommen haben, sind diese Lehrer bei ihnen sofort unten durch.

Eine andere Studentin schlägt in dieselbe Kerbe und möchte das Niveau abgesenkt wissen:

Ich denke, um mehr Menschen für das Studium zu gewinnen, sollte besonders bei den Mint-Fächern das Niveau flacher gehalten werden.

Die Qualität steigt bestimmt nicht durch Absenkung des Niveaus und es kann nicht Sinn der Sache sein, um der Quantität Willen mehr ungeeignete Leute in den Beruf zu locken und sie auf die nächste Generation los zu lassen. Außerdem vergaß die Dame zu erwähnen, daß die Anforderungen auf Lehramt bereits deutlich geringer sind, auch wenn sie anfangs in den Vorlesungen mit angehenden „Vollwissenschaftlern“ zusammen sitzen.

Es werden bereits jetzt durch die linke Bildungspolitik der Niveauabsenkung unter Federführung der SPD Menschen an die Unis gelockt, die dort eigentlich intellektuell nichts zu suchen haben. Unter dem linken Gesichtspunkt, daß alle Menschen gleich sind und jeder alles erreichen kann, ist es das erklärte politische Ziel, möglichst viele Menschen mit einem formal hohen akademischen Abschluss auszustatten. Da nun aber die linke Ideologie von der unbedingten Gleichheit aller Menschen Unsinn ist, lässt sich dieses Ziel nur durch stetes Absenken des Niveaus erreichen.

Gerade in den MINT-Fächern ist es von enormer Bedeutung die Grundlagen zu beherrschen (und genau die lernt man in den ersten Semestern), selbst wenn man nur „einfaches“ Wissen weitervermitteln will. Ich frage mich immer wieder, was sich Leute mit derartigen Einstellungen überhaupt unter einem Studium vorstellen. Bei mir jedenfalls wird der Eindruck erweckt, daß man hier das Ergebnis des modischen Geredes vom „Erwerb von Kompetenzen“, bei dem unsinnigerweise weitgehend auf erlerntes Fachwissen verzichtet wird, beobachten kann.

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