Neue CDU-Vorsitzende ohne breiten Rückhalt

Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) wurde nun also von den Delegierten auf dem CDU-Bundesparteitag als Merkelsubstitut gewählt. AKK wurde mit 517 von 999 Stimmen ohne Enthaltungen und ungültige Stimmen in einer Stichwahl zur Vorsitzenden gewählt. Mit gerade einmal 51,75% ist das nun alles andere als ein gutes Ergebnis. Wie schlecht dieses Ergebnis eigentlich ist zeigt sich, wenn man einen vergleichenden Blick auf die anderen Wahlergebnisse des Bundesparteitags wirft.

Bei den Führungspositionen ist nahezu jeder mit weitaus mehr Stimmen in sein jeweiliges Amt gewählt worden, als die Vorsitzende, immerhin eine Position die üblicherweise eine Vorstufe zur Kanzlerkandidatur darstellt, in ihr Amt. Erwähnenswert von denen, die noch weniger Delegierte für sich gewinnen konnten als AKK, ist nur noch der neue Generalsekretär Paul Ziemiak (offenbar auch jemand bei dem es zu keinem Berufsabschluss gereicht hat) mit 503 Stimmen¹. Mit derart wenig Rückhalt in den eigenen Reihen sehe ich da praktisch keine Grundlage für eine längerfristig stabile Arbeit. Mit dem Ergebnis wird die CDU wohl des Öfteren mehr mit sich selber beschäftigt sein, als mit Landespolitik. Die CDU geht immer mehr den Weg der SPD, sowohl was die Ergebnisse betrifft, als auch was die merkwürdige, um nicht zu sagen dubiose Personalpolitik betrifft. Mal sehen wie lange AKK und Gefolge in dem jeweiligen Amt überlebt, ich vermute, lange wird es nicht sein.


1 Die Pressemeldungen sprechen davon, daß er mit 60% gewählt wurde. Es gab 1001 Delegierte, von denen haben aber nur 503 für ihn votiert, also waren nur ganz knapp 50% der Delegierten bereit ihm ihre Stimme zu geben. Mit noch weniger Rückhalt in der Partei kann man da praktisch nicht ein Amt gewählt werden.

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