Vor Kurzem wurde von 70 Professoren aus verschiedenen Universitäten und Fachrichtungen das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ gegründet. Ihr Manifest ist im Wesentlichen ein Aufruf eine zunehmende Beschädigung der Freiheit von Forschung und Lehre abzuwehren. Es soll hier aber nicht um das Netzwerk an sich gehen, sondern um die Präsentation des Netzwerks durch die Süddeutsche Zeitung mit ihrem Artikel darüber.
Sie wollen die Freiheit von Forschung und Lehre gegen ideologisch motivierte Einschränkungen verteidigen, für die sie politisierte Studierende und Kollegen verantwortlich machen. Diese „Agenda-Wissenschaftler“, erläuterte die Migrationsforscherin und Netzwerk-Sprecherin Sandra Kostner in der Zeit, kennzeichne „ein absoluter Wahrheitsanspruch. Kritik begegnen sie nicht mit Argumenten, sondern mit moralischer Diskreditierung, sozialer Ausgrenzung und institutioneller Bestrafung.“
Folgt man der Argumentation der 70, führt die übertriebene Political Correctness also zu einer Cancel Culture und, in Verbindung mit der Ökonomisierung der Wissenschaft, zu einem zunehmenden Konformitätsdruck und einer Selbstzensur der Wissenschaft.
Das ist sogar richtig erkannt.
Klar ist: Es gab und gibt sie, Fälle inakzeptabler Hörsaalbesetzungen, des Niederschreiens unliebsamer Vortragender und der digitalen Verleumdung Andersdenkender. Und einige der Netzwerk-Mitglieder sehen sich in ihrem Wirken tatsächlich unter Druck.
Immerhin, sie gibt wenigstens zu, daß es diese Versuche zur Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit gibt, aber:
Warum etwa gibt die Mehrheit der Gründungsmitglieder laut dem Historiker und Mitinitiator Andreas Rödder an, sie selbst hätten noch „keine negativen Erfahrungen“ gemacht? Warum sind die als Beleg für die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit angeführten Beispiele meist genau die paar wenigen, die seit Jahren durch die Öffentlichkeit geistern?
Natürlich sind das nur bedauerliche Einzelfälle, das Problem ist gar keines. Woran erinnert mich das nur? Also gemäß der Süddeutschen nichts Erwähnenswertes, das wahre Problem läge schließlich woanders:
Systematisch sind in jedem Fall andere Schieflagen im deutschen Wissenschaftssystem. Die zum Beispiel, dass 75 Prozent der Professoren männlich sind und über 90 Prozent einen deutschen Pass haben.
Alte weiße Männer heißt auch hier, wie so oft bei den Linksextremisten und Genderfaschisten, das Problem.
Das zweite Problem soll die Deutsche Staatsbürgerschaft der Professoren an den, von den deutschen Steuerzahlern, finanzierten deutschen Universitäten sein. Wir sollen also Wissenschaftler an unseren Universitäten ausbilden, die in ihrem Heimatland Deutschland auf Grund ihrer Ethnie bei Professuren benachteiligt werden sollen. Das ist mal wieder linker Rassismus, Ethnizismus pur! Mit dem Grundgesetz hat es der Autor Jan-Martin Wiarda auch nicht so. Abgesehen davon ist das eine praktische Anleitung zum „brain drain“, sogar Vertreibung. Welcher kluge Kopf bliebe unter diesen Bedingungen noch in Deutschland, ja könnte überhaupt noch hier bleiben? Ironischerweise würden diese Linken damit sogar sich selber, ihre Soziologen, Politikwissenschaftler, Genderfeministen u.ä. auch ausbooten, auch wenn es da keine klugen Köpfe gibt. Das scheint mir aus deren Perspektive nicht wirklich zu Ende gedacht zu sein.
Völlig außer acht gelassen wurde außerdem der Beamtenstatus bei Professoren (auf Lebenszeit oder auf Zeit für drei, in Ausnahmefällen für sechs Jahre), der setzt eine deutsche Staatsbürgerschaft voraus! Der Beamtenstatus ist allerdings tatsächlich auch ein Problem, denn die ganzen Genderprofessuren die in den letzten Jahren geschaffen wurden und weiter geschaffen werden wird man nicht wieder los. Der Steuerzahler muss diese Wissenschaftsbetrüger auf Jahrzehnte bis zu ihrem Tod durchfüttern.