Indonesien: Fatwa gegen Kryptowährungen

Das Finanzwesen der islamischen Länder ist von einer ziemlichen Doppelmoral geprägt. Es gilt zwar das allgemeine Zinsverbot des Islams, aber auch dort verleiht niemand Geld oder Ware ohne durch den Verleih hinterher einen Mehrwert zu haben, man nennt es eben nur nicht Zinsen, weil es indirekt erwirtschaftet wird. Nun traf die Kryptowährungen ein islamischer Bannstrahl in Form Fatwa aus Indonesien.

Der regionale Abschnitt der Nahdlatul Ulama (NU), eine, sogar an Mitgliedern die weltgrößte, islamische Organisation sunnitischer Ausrichtung, von Java Timur (Ostjava) hat eine Fatwa (religiöses Rechtsgutachten der Scharia) gesprochen, welche Kryptowährungen als nicht mit der Scharia vereinbar erklärt, mithin sie also haram (sündig, verboten) seien wie der Vorsitzende, Kiai Azizi Chasbullah, verkündete. Die Begründung ist lesenswert:

The decision came as a result of “bahtsul masail,” a discussion held by the organization on Sunday, Oct. 24, the Indonesian news portal Tempo reported. Members involved in the debate, which the article describes as “dynamic” and “heated,” concluded that the use of cryptocurrency could undermine the legality of financial transactions.

Another point that was raised during the meeting is that crypto could serve as a tool for committing fraud. An announcement published on the website of the East Java Nahdlatul Ulama branch quotes Kiai Azizi Chasbullah, the “discussion’s certifier,” as saying:

Participants of the bahtsul masail formed a view, despite crypto already being acknowledged by the government as a commodity, that it cannot be legalized under the [Islamic sharia].

Kryptowährungen seien zwar eine von der Regierung anerkannte Handelsware, aber sie untergrüben die Legalität von Finanztransaktionen und dienten als Werkzeug zum Betrug. Wenn man dieser Auffassung folgte, erhebt sich die Frage, warum es gegen Bargeld nicht schon seit Jahrhunderten eine Fatwa gibt.

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