Tag Archiv für Kryptologie

Alleinstellungsmerkmal: Offizielle Hintertür

Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des amerikanischen Kryptologen und Gründer der International Association for Cryptologic Research (IARC), David Chaum, hat ein neues Verschlüsselungssystem unter dem Namen PrivaTegrity vorgestellt (Die Zeit, Wired), welches sicherer und schneller als bisherige Syteme wie Tor sein soll. Einerseits soll die Anonymität aller Kommunikationspartner gewährleistet sein, resourcenschonend genug, um auch auf Mobiltelefonen ohne relevanten Zeitverlust verwendbar zu sein, aber gleichzeitig staatlichen Stellen grundsätzlich die Möglichkeit der Identifikation einzelner Teilnehmer bieten, ohne jedoch eine Massenbespitzelung zu ermöglichen. Das dahinter stehende neue Netzwerkprotokoll erhielt den Namen cMix [1] (erinnert nicht zufällig an alte Mixmaster-Systeme). Um einen Mißbrauch der Hintertür auszuschließen schlägt er eine Aufteilung der Verantwortlichkeit auf mehrere räumlich und vor allen Dingen juristisch voneinander getrennte Administratoren vor. Konkret will er neun Server in verschiendenen Ländern, genannt werden beispielhaft Island, Kanada und die Schweiz, positionieren. Jeder dieser Server soll seiner Auffassung nach eine Richtlinie publizieren unter welchen Bedingungen eine Kooperation mit den anderen Stellen zur Aufhebung der Anonymität eingegangen wird. Nur wenn alle neun Serveradmins kooperieren soll diese aufhebbar sein und eine Nachricht zum Sender zurückverfolgbar sein, so die Vorstellung. Im Grunde handelt es sich also um eine Schlüsselhinterlegung (key escrow) nach dem Mehraugenprinzip. Ein Prototyp wurde in der Programmiersprache Python erstellt und läuft bereits auf Amazons Clouddienst. Weiterlesen