Indiens humanitäre Katastrophe

Der Artikel ist nicht mehr ganz taufrisch (März 2011), aber ich bin erst jetzt darauf gestoßen: „Homeopathy Popular In India“. Wenn die darin gemachten Angaben auch nur annähernd stimmen sollten, kann man nur von einer sich anbahnenden humanitären Katastrophe sprechen.

Right now, there are five lakh registered homeopaths and every years there are 20,000 more being added. There are 185 homeopathic colleges in the country, and 11,000 homeopathic hospital beds.

Zu den bereits 500.000¹ registrierten Homöopathen kommen also jährlich 20.000 neue hinzu. Wer Indien kennt, weiß daß noch ein Vielfaches an Nichtregistrierten hinzukommen dürfte. Bei 1,2 Milliarden Einwohnern käme heute somit auf jeweils rd. 2.200 Einwohner ein Homöopath.

The main factors that make homeopathy popular are the affordability of the treatment and the personalized interaction doctors have with their patients, which the World Health Organization also acknowledges.

In den westlichen Industriestaaten gehen eher die Besserverdienenden zu Homöopathen und anderen Wunderheilern, aber anscheinend fühlen sich auch die Inder, von Notfällen abgesehen, von Wunderheilern besser verstanden als von Ärzten, da sich erstere mehr Zeit nehmen. So unschön diese Entwicklung ist, muss sie doch dem jeweiligen Gesundheitssystem als Ansporn dienen für eine bessere Betreuung der Patienten zu sorgen. Der Exportschlager Homöopathie ist wahrlich kein Grund des Stolzes für die Industrieländer.


1lakh: indisches Zahlwort für 100.000.

Ein Kommentar

  1. […] in Indien erfolgt ist nicht unbedingt verwunderlich, erlebt doch dort die Homöopathie derzeit eine rasante Verbreitung, böte sie, wenn sie denn funktionieren würde, auch den Ärmsten die Möglichkeit zu geringen […]

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