Saturn: Stempel „Kunde wünscht -keine- Garantieverlängerung!“
Die Masche mag nicht neu sein, aber ich durfte sie erst jetzt kennenlernen. Zunächst einmal ist die Versicherung, denn um nichts anderes handelt es sich bei der Garantieverlängerung, ein ganz normales Produkt wie jedes anderes auch. Warum also erscheint der Nichterwerb gerade dieses Produktes explizit auf der Rechnung? Ich habe an dem Tage dort den überwiegenden Teil der Produkte (exakt n-1) nicht gekauft, was glücklicherweise nicht erwähnt wird. Üblicherweise schreibt man auf Rechnungen nur Dinge die tatsächlich gekauft wurden oder Sonderwünsche des Kunden, die zu einem Verlust der Garantie führen.
Offensichtlich versucht man den Kunden auf die falsche Fährte zu locken, denn im ersten Moment entsteht beim Lesen des Stempelaufdruckes der Eindruck, der Kunde hätte auf ein ihm zustehendes Recht ausdrücklich verzichtet, was aber natürlich nicht der Fall ist. Die gesetzlich vorgegebene, vom Händler zu leistende Gewährleistung (Mängelhaftung) gilt für zwei Jahre und Garantie ist eine mögliche, rein freiwillige Zusatzleistung eines Herstellers, beides ist vollkommen unabhängig von der von Saturn angebotenen Zusatzversicherung mit dem eigentlich falschen Namen Garantieverlängerung, denn Saturn ist nur der Händler, nicht der Hersteller. Außerdem bieten nicht alle Hersteller eine Garantie, somit kann man dann diese nicht vorhandene Garantie auch nicht verlängern. Auch ansonsten wird rein gar nichts verlängert, denn die Laufzeit beginnt mit dem Kaufdatum, läuft also parallel zu bestehender Garantie und/oder Gewährleistung und nicht im Anschluss daran. Im Grunde müsste meiner Meinung nach die Versicherung Zugatzgewährleistung heißen.
Davon abgesehen scheint die Funktion des Stempels klar, rechtlich unbedarfte Kunden sollen vor einer Reklamation zurückschrecken und beim nächsten Mal eben gleich die Versicherung mitkaufen. Die Masche mag nicht ungesetzlich sein, aber so ganz astrein finde ich sie jedenfalls nicht und ein merkwürdiger Umgang mit dem Kunden ist es allemal, da es in meinen Augen trotz sachlich richtiger Aussage eine Irreführung des Kunden darstellt.
Ich selbst habe eine solche Garantieverlängerung abgeschlossen, als ich mir mein Notebook kaufte. Erst empfand ich das als unnötig, als der Verkäufer mir jedoch erläuterte, in welchen Fällen sie überall greift, schloss ich sie doch ab. Im Nachgang bin ich heilfroh, da ich anstandslos einen neuen Akku bekam, als meiner nach nur etwas über einem Jahr (!) den Geist aufgab – somit hatte ich die Versicherung schon raus. Ich kann sie nur jedem empfehlen und finde es total wichtig, dass jeder Kunde ganz deutlich darauf aufmerksam gemacht wird. Letztendlich sichert sich ein Saturn mit einer solchen Vorgehensweise ja auch nur dahin gehend ab, dass hinterher keiner sagen kann, das habe er nicht gewusst – oder?
… oder kann es sein, dass Sie hier Astroturfing betreiben?
es ist ein HP Laptop und die Antwort von HP, als ich denen den Fall schilderte, fiel leider so aus, dass es sich in meinem Fall bedauerlicherweise um persönliches Pech sowie einen Einzelfall handelt und ich mich außerhalb der Hersteller Garantie befinde – denn natürlich finde ich es selbst grundsätzlich auch absolut sch…, wenn ein neues Gerät nach einer so kurzen Zeit teilweise unbrauchbar wird – und das wird es einfach mit einem Akkudefekt.
Das Wort Astroturfing habe ich nun gegoogelt und kann Ihnen dazu mitteilen, dass dies nicht der Fall ist – es gibt tatsächlich Leute, die in diesem Falle anderer Meinung sind als Sie und die nicht automatisch bei einer Versicherung oder in der Unterhaltungselektronikbranche arbeiten.
Lange Rede kurzer Sinn: ich bin ein zufriedener Kunde und froh, dass ich diese Versicherung abgeschlossen habe. Dass es Kunden gibt, die diese Stempel-Methode doof finden, ist genau so wahrscheinlich, wie die Tatsache, dass Kunden daraufhin vielleicht doch eine Versicherung abgeschlossen haben und hinterher gottfroh darüber waren, als ein darauffolgender Schaden an ihrem Gerät in nullkommanix behoben wurde und sie sich ihres Gerätes weiterhin erfreuen konnten – hier muss sicherlich im Einzelfall und nicht pauschal gewertet werden.
Raffinierte Taktik von MediaMarkt…
Ich kaufte einen Flachfernseher Grundig 32 …. für 300.- EUR. Der Verkäufer fragte mich ob ich eine 5 Jahresgarantie wolle (+ 50 EUR), ich verneinte, sagte zu ihm, wenn der FS ja mal defekt ist kann ich ihn ja zur Reparatur bringen. Er meinte dazu, das lohnt sich nicht, die Technikerstunde kostet 70.- EURO… Ich bekam einen roten Stempel auf die Rechnung „Kunde wünscht keine Garantieverlängerung“, groß umrandet!
Nanu! Ich zahle also 50.- Euro und dann lohnt sich plötzlich eine Reparatur innerhalb 3 weiteren Jahren ???
Es kam aber noch dicker: Beim aufstellen des Gerätes stellte ich fest, dass 2 Schrauben zur Befestigung des Standfusses fehlten. Ich prüfte sofort den Verpackungskarton und siehe da:
ER WAR ZWEIMAL MIT KLAREM PAKETBAND ZUGEKLEBT !!!
Ich bekam also ein Gerät, das schon mal in Betrieb war und zur Repararatur ging, danach wieder als Neugerät verkauft wird!
Nun war mir auch der auffällige Stempel klar:
Er ist ein Hinweis an die Abteilung Warenauslieferung (ist Kunde ohne Garantieverlängerung), der bekommt die älteste Ware bzw. in meinem Fall ein bereits repariertes Gerät….
Ich werde nie mehr bei Media Markt etwas kaufen!
1.) Nein, die Reparatur lohnt sich natürlich nicht. Die „Garantieverlängerung“ ist eine Versicherung und Versicherungen sind nichts anderes als Wetten. Es geht um die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses (hier: Geräteausfall). Bei einem kaputten Gerät ist eine Wette verloren, dafür werden aber in derselben Zeit etliche andere Wetten gewonnen.
2.) Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso nichts repariert werden, außer vielleicht im oberen Preissegment. Der Kunde erhält ein baugleiches oder gleichwertiges Gerät. Schau mal in die Bedingungen, das behalten sich die Läden ausdrücklich vor.
Den Stempel bekommt man auch, wenn man etwas gleich aus dem Regal selbst mitnimmt.
ich kann mich nur wegschmeissen was für ein blödsinn hier steht ^^
Ihre außerordentlich fundierte Argumentationskette ist an Prägnanz nicht mehr zu überbieten.
Vor drei Jahren kaufte ich mir eine Canon Spiegelreflex bei Saturn. Der Verkäufer riet mir bei dem Gerät, dass mich 899 Euro gekostet hatte, eine sogenannte D&G Plus Garantie mit abzuschließen. Die 180 Euro dafür wären gut investiertes Geld, denn im Falle eines Falles bekäme ich 4 Jahre lang meine Kamera kostenlos repariert.
Nach langem Überlegen willigte ich ein. Drei Jahre hatte die Kamera immer einwandfreie Dienste geleistet. Aber plötzlich gab es Probleme im Zusammenspiel mit einem externen Blitzgerät. Die Kamera blitzte sporadisch überhaupt nicht mehr oder nahm Eingaben beim installiertem Blitz nicht an. Ich rief daraufhin bei der Fa. Canon in Willich an. Hier erfuhr ich zunächst, dass es sich bei dem Fehler nur um eine Kleinigkeit handeln könne – eine genaue Diagnose sei aber nur bei vorliegendem Gerät möglich. Allerdings machte man mich darauf aufmerksam, dass ich keine normale Garantie auf dem Gerät mehr hätte und ich mich zum Einlösen der Saturn-Zusatzgarantie an diese Firma wenden müsse. Gesagt getan. Saturn sandte die Kamera zur Garantiereparatur ein. Ich war davon ausgegangen, dass die Kamera auch zum Hersteller geht – doch Fehlanzeige! In Willich war sie nicht eingetroffen.
Nach einer Woche erhielt ich dann per Handy eine SMS „Ihr Gerät ist ein Totalschaden und irreparabel. Bitte melden Sie sich in Ihrem Saturn-Markt“
Nach Anruf bei Saturn erfuhr ich dann, dass die Reparaturkosten für meine Kamera angeblich den Zeitwert überschreiten würden, und ich somit nur mit 360 Euro Restwert abgefunden werden könnte. Die Kamera sei Schrott und käme in den Elektroschrott. Darauf hätte ich kein Anrecht mehr. (hätte sie gerne wieder gehabt und selbst nach Canon geschickt und die Rep bezahlt – denn viel konnte wirklich nicht dran sein – vermutlich nur ein defekter Blitzkontakt, denn alles andere funktionierte) Als ich fragte, wo denn die Kamera nun hin eingesendet worden wäre, wurde mir die Firma Tritec in Vechelde benannt. Es sei Saturns Service-Werkstatt. Dort würde entschieden, ob die Reparatur lohnt oder nicht. Und nicht beim Hersteller Canon. Na toll.
Ich habe mich damit nicht zufrieden gegeben und auch noch mit Tritec telefoniert. Dort wurde mir bestätigt, dass die Kamera angeblich ein „Totalschaden“ sei. Komisch – Fotos ohne Blitz waren alle klasse! Auch der Versuch, die Kamera von Tritec zurückzubekommen, schlug fehl. Dazu müsse ich die Versicherung in München anrufen und sie auslösen… Da diese aber plötzlich 500 Euro von mir dafür haben wollten, habe ich darauf verzichtet. Ob die Kamera wohl tatsächlich in den Schrott gewandert ist? Na egal. Von den 1079 Euro habe ich jetzt 719 inkl. der Kamera verloren. Und für 360 Euro Auszahlung (eigentlich nur 180, wenn man die Versicherungsprämie mal abzieht), bekomme ich keine neue Kamera. Von wegen „rundum sorglos“. Jetzt hatte ich Sorgen und durfte mir eine neuen Kamera kaufen. Aber nicht für 890 sondern gleich für 1200 Euro – weil es das besagte Modell nicht mehr gab. Und der Nachfolger ist halt teurer. Das habe ich auch zähneknirschend getan – aber diesmal ohne die D&G. Und tatsächlich – auf meine Rechnung haben sie auch so einen Stempel draufgeknallt. „Kunde wünscht – KEINE – Garantieverlängerung“. Die brauche ich auch echt nicht. Am liebsten hätte ich nach dem Ärger die Kamera auch woanders erworben. Aber Satur war mit Abstand der günstigste Anbieter. Im Fachgeschäft der Interfunk hätte ich 187 Euro drauflegen müssen für das gleiche Modell.
@Thomas:
Dann würde ich an ihrer Stelle ganz schnell zum Anwalt gehen und gegen diesen Verein vorgehen. NIEMAND darf ihnen (egal wie lächerlich die sog. AGB, auf die sich solche Monopolisten gerne berufen, auch ausgestaltet sein mögen) ihr Eigentum, also ihre nachweislich bezahlte Kamera unterschlagen. Das ist strafbar. Sie haben selbstverständlich das Recht diese kostenfrei herauszuverlangen, also die Lieferung nach Hause in mindestens dem Zustand, den diese vor der Reparatur hatte. Und wenn Sie einen glaubhaften Zeugen oder sonstige Nachweise haben, dass die Kamera zum Zeitpunkt der Einlieferung nur einen lächerlich kleinen Defekt hatte und nun tatsächlich Schrott ist, muss ihnen der Verein selbstverständlich den Schaden ersetzen. Inkl. Anwaltskosten und ggf. Gerichtskosten natürlich. Hoffentlich schön teuer, damit es richtig weh tut.
Das ist das Problem, warum solche Monopolisten so erfolgreich sind, weil es so viele Schafe gibt die ihr Recht nicht kennen und jede noch so eklige Kröte schlucken, die ihnen vorgesetzt wird. Da muss man nur bisschen drohen und schon verzichtet der Kunde auf sein Eigentum, unglaublich.
Hatte im November 2010 bei Saturn in Landshut eine Samsung Waschmaschine mit eine 5-jährige Garantieverlängerung gekauft. Auf Nachfrage bestätigte mir damals die Verkäuferin, dass es sich hierbei um eine Garantieanschlussversicherung handelte, was so nicht stimmte. Hätte ich mal besser das Kleingedruckte gelesen.
Heute darauf angesprochenn, nachdem ein Defekt an meiner Waschmaschine aufgetreten ist, sagte man mir Zitat: „da kann man nichts weiter machen, die Garantie ist abgelaufen, es handelt sich eben nicht um eine Anschlussversicherung und eine Reperatur lohne sich i.d.R. auch nicht, bei einer Anfahrtspauschale von 90€ und einer Arbeitszeit 60€ die halbe Stunde.“ Mann würde mir aber bei einem Neukauf preislich entgegenkommen. Tolle Verkaufspraxis, ich habe dankend abgelehnt.
Nächste Woche kommt der Kundenservice vom Nachbarort und das ist auch gut so.
Fazit: Als Kunde sind sie mich los, ich habe meine Kundenkonto
löschen lassen.
Ich werde zukünfig wieder im Fachhandel kaufen, denn
der Unterschied zwischen Handelsketten wie Saturn, Mediamarkt
und Internet ist, dass ich mir die Anfahrt sparen kann.
Service und Kundennähe bei beiden ist oft gleich NULL ist.