Diese faulen Säcke von Wählern

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hat die besinnliche Zeit genutzt und sich Gedanken darüber gemacht, wie die SPD mehr Wähler gewinnen könnte. Das Ergebnis: Die Wahlwoche muss her, denn der Wähler sieht sich auf dem Weg ins Wahllokal unüberwindlichen Hürden gegenüber. Er würde ja so gerne, aber er kann eben nicht. Der Geist ist willig, doch das Fleisch zu schwach. Deshalb soll es nicht nur in Rathäusern, Bahnhöfen, öffentlichen Bibliotheken Wahlurnen geben, sondern auch die Urne auf Rädern für die unermeßlichen Weiten teutonischer Tundra, fehlt nur noch die fliegende Urne, für die, über die bodengebundene Infrakstruktur nicht mehr erreichbaren Weiten.

Ich denke aber, dass es genügend Wahlberechtigte gibt, die schlicht aus einer gewissen Bequemlichkeit heraus am Sonntag den Weg ins Wahllokal nicht finden. Darüber kann man lamentieren – oder es ändern.

Anders ausgedrückt Fr. Fahimi ist der Meinung der Wähler, bevorzugt der der SPD, sei nur zu faul seinen Arsch alle vier Jahre ins Wahllokal zu wuchten und deshalb müsse demnächt an jeder Ecke eine Wahlurne stehen. Zwischen Nudelverkostung und Gewinnspielen für das Bier des Jahres, findet sich dann auch gleich die nächste Urne, wo der Wähler seine Stimme beerdigen kann. Allerdings beantwortet sie nicht die Frage, warum dieser auch für die SPD stimmen sollte. Sie offenbart damit eine interessante Einstellung zu ihren potentiellen Wählern. Sie hält die Wähler anderer Parteien für agiler, nur der revoltutionäre Geist der SPD-Wähler muss zum Jagen getragen werden. Die letzte Bundestagswahl dürfte einigen SPD-Wählern eine Lehre gewesen sein, erst SPD wählen und dann Merkel bekommen und da wundert sie sich, daß niemand mehr SPD wählt.

Die Idee, daß es an der Politik liegen könnte scheint ihr einfach nicht kommen zu wollen, zu absurd dieser Gedankengang. Vieles im hart erarbeiteten und wohlverdienten Niedergang der SPD erinnert mich immer mehr den der Piraten. Keine brauchbaren politischen Ideen für die Lösung der Probleme Deutschlands, den totalitären Genderismus als die allein seligmachende Heilsideologie nach Kräften fördernd, Meinungen und Posten nach Frauenquoten besetzend, egal wie dumm und unqualifiziert das Personal auch ist und jeden der eine davon abweichende Meinung äußert als Nazi beschimpfen. Selbstkritik kommt in dieser Gedankenwelt einfach nicht vor, die Wähler_*Innen sind eben nicht nur zu dumm ihre Politik zu verstehen, sondern auch noch zu faul diese zu wählen. Bravo SPD, so wird das ganz bestimmt was mit dem Überspringen der 5%-Hürde (von oben kommend).

Davon abgesehen, sind niedrige Wahlbeteilungen natürlich tatsächlich ein Problem, denn über kurz oder lang stellt sich die Frage in wie weit eine Regierung überhaupt als demokratisch legitimniert angesehen werden kann, wenn die Wahlbeteiligung nahe bei oder unter 50% liegt.

Ein Kommentar

  1. […] der SPD, Yasmin Fahimi, vor einigen Wochen Vorschläge unterbreitete, mit der man ihrer Meinung nach die Wahlbeteiligung erhöhen könnte, kontern nun ihrerseits CDU und CSU mit einem eigenen Vorschlag zum Thema. Wenn es nach […]

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