Erregungshysterie: Provokation durch Schweigeminute

Mit Provokationen ist das so eine Sache, denn dazu gehört Einer der versucht zu provozieren und ein Anderer der sich provozieren lässt. Das paradoxe an Provokationen ist, daß sie um zu funktionieren die unbedingte Kooperation des Angegriffenen erfordern. Der Angegriffene entscheidet letztendlich, ob der Angreifer erfolgreich war oder nicht. Demzufolge erzählt eine gelungene Provokation deutlich mehr und meist nichts Gutes über den Angegriffenen, als über den Angreifer.

Heute war es mal wieder soweit, die empfindsamen Gemüter der altparteiischen Abgeordneten fühlten sich erneut durch das Verhalten AfD provoziert und mit Ihnen die Leimedien: „AfD provoziert mit Schweigen für Susanna. So erklomm heute das politische Berlin neue Höhen in der Erregungshysterie. Was war geschehen? Der AfD-Abgeordnete Thomas Seitz nahm eine kleine Änderung am Tagesordnungspunkt vor und legte eine unangekündigte Schweigeminute für die vor Kurzem vergewaltigte und ermorderte 14-jährige Jüdin Susanna ein, in dem er schweigend hinter dem Rednerpult stand. Nun tut die AfD mal genau das, was sich die Altparteien so sehnlichst von ihr erhoffen, schweigen, aber dann ist es ihnen auch wieder nicht recht. Daher wichtig für die Zukunft zu wissen: Ermorderte Mädchen werden beredt ignoriert, das ist Staatsräson!

Die Altparteien haben die AfD zum ultiamtiven Bösen erklärt, das es mit allen Mitteln zu bekämpft gilt, aber dennoch wollen sie alle die Wählerstimmen der AfD bei der nächsten Wahl wieder bei ihrer jeweiligen eigenen Partei sehen. Unter diesem Gesichtspunkt legen sie mit dem hysterischen Verhalten einer alten Jungfer eine völlig kontraproduktive Taktik an den Tag. Die Altparteien stehen vor einem aus ihrer Sicht lichterloh brennenden Haus und wollen verhindern, daß Nachbarhäuser ebenfalls ein Raub der Flammen werden. Um das zu verhindern legen sie mal hier einen Holzscheit ins Feuer, dort kippen sie Molotowocktails hinein und warten gespannt darauf, daß das Feuer endlich ausgeht, doch oh Wunder es lodert immer heller. Andererseits gibt es im rot-grünen Lager tatsächlich genügend Pyromanen, die sehnlichst darauf hinarbeiten, daß die Republik Feuer fängt, damit endlich die moderne Form des Klassenkampfes ausbricht.

Von dem Vorgang hätte kaum jemand Notiz bekommen, wenn man den Abgeordneten Seitz hätte mit der Schweigeminute und anschließender Einlassung zum Tagesordnungspunkt gewähren lassen anstatt seine Gedenkminute zu stören — was in jedem Falle ein ganz schäbiges Verhalten darstellt — und ihn des Rednerpults zu verweisen. Und das auch noch von der Berufsdauerbetroffenen Claudia Roth. Hätte es sich bei der Ermorderten um ein Flüchtlingskind gehandelt, wäre Frau Roths tränenüberströmtes Gesicht tagelang in der Presse zu sehen gewesen und Schweigeminuten (vgl. Plenarprotokoll 18/99 vom 22. April 2015, S. 9447)und Lichterketten wären von ihr höchstselbst anberaumt worden. Aber so, es war halt nur eine Einheimische, von denen gibt es ohnehin zuviele.

Was also wollten Fr. Roth und Andere aus den Altparteien mit dieser völlig kopflosen Aktion eigentlich konkret erreichen? Sie selbst haben sich damit zumindest in das schlechtmöglichste Licht gerückt, zu Recht. Die Altparteien verhalten sich wie eine aufgescheuchte Hühnerschar bar jeder rationalen Handlung. Egal was diese Parteien anpacken, es geht gründlich daneben.

3 Kommentare

  1. uwe hauptschueler sagt:

    Mir schwant Übles. Sollte Ali B. nach Deutschland ausgeliefert werden, wird der Rest der Familie, auf Steuerzahlers Kosten, im Rahmen der Familienzusammenführung auch wieder nach Deutschland zurückgeholt werden.

  2. @uwe hauptschueler
    Ich traue es unseren Behörden zu.

  3. @uwe hauptschueler
    Das Unheil nimmt seinen Lauf:

    Familie von Ali B. will wieder nach Deutschland

    Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, will die gemeinsam mit Ali B. in den Irak geflohene Familie des Verdächtigen zurück nach Deutschland kommen. Nach Informationen von hr-iNFO soll der ältere Bruder von Ali B. dies dem kurdischen TV-Sender Rudaw mitgeteilt haben. Rechtlich gibt es da allerdings Probleme: Wie die Stadt Wiesbaden erklärte, ist das Aufenthaltsrecht nach der plötzlichen Ausreise erloschen. Eine erneute Einreise sei zwar legal, jedoch nur mir gültigem Visum oder einem neuen Asylantrag möglich.

    Quelle: https://www.hessenschau.de/politik/ermittler-sehen-im-mordfall-susanna-keine-versaeumnisse,landtag-susanna-100.html

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