Kulturelle Aneignung bei Halloween

In meinem Artikel zu dem inzwischen gelöschten Tweet des Ex-Twitter-Chefs Dick Costolo in dem er in der kommenden Revolution Kritiker an die Wand gestellt wissen möchte schrieb ich, daß ich ihn für die Spitze des Eisbergs halte und in den IT-Unternehmen viele ähnliche Gedanken hegen und im Grunde mit Meinungsfreiheit nichts anfangen können. Wie zur Bestätigung hat das Foto-Sozialnetzmedium Pinterest in einem Blogeintrag (Archivlink) bekräftigt, daß es auch im kommenden Halloween weiterhin gegen „kulturelle Aneignung“ vorgehen wolle.

Cultures aren’t costumes. Halloween should be a time for inspiration — not a time for insensitivity.

  • It’s why since 2016 we’ve prohibited advertisements with culturally inappropriate costumes, and make it possible for Pinners to report culturally-insensitive content right from Pins.
  • Starting this year, certain searches — like for “Day of the Dead costumes” — will show a Pin at the top of results with information curated by Pinterest employee group PIndigenous and experts like Dr. Adrienne Keene on how to celebrate thoughtfully and respectfully.
  • Additionally, we’re limiting recommendations for costumes that appropriate cultures.

Ausführlicher begründet in einem Artikel (Tweet).

This collapsing of hundreds of culturally distinct nations into a set of stereotypes set in the historic past is harmful because it erases contemporary Native peoples.
[…]
Looking out across a room of a group of intertribal Native people it’s easy to identify what communities or nations people come from based on their regalia.

Einerseits treten Linke gegen Rassismus auf („alle Menschen und Kulturen sind gleich(-wertig)“), es gäbe keine Unterschiede, andererseits betreiben sie eine hochgradige identitäre Politik, auch wenn sie es so nicht benennen, denn niemand soll aus seinem kulturellen Kontext ausbrechen dürfen, da dies ja nur durch kulturelle Aneignung möglich wäre (sofern dieser jemand nicht das Wunder vollbrächte und ex nihilo eine vollkommen neue Kultur erschüfe). Das gilt wiederum nicht für alle Kulturen — da hört es mit der Gleichwertigkeit plötzlich auf —, sobald sich Weiße auf die Identität und Eigenständigkeit ihrer Kultur berufen ist dies eine rassistische und verdammenswerte identitäre Politik.

Wo man auch hinsieht sitzen Linke, die nach Kräften bekämpfen, was sie meinen zu schützen vorgeben, Meinungsfreiheit und die offene Gesellschaft (im Sinne Karl Poppers) und zementieren dabei Rassismus erst richtig.

Ich möchte ja mal zu gerne die überbordende Freude bei Nichtweißen erleben, wenn man mal das Verbot kultureller Aneignung konsequent in die Praxis umsetzt:
Bei Farbigen rückt die Feuerwehr zu Fuß mit wassergefüllten Kalebassen an, selbstverständlich erfolgen keinerlei Behandlungen mit moderner Medizin mehr, keine Medikamente, keine Operationen nicht mal einfache Sehhilfen werden gegeben, auch werden an sie keine Autos verkauft oder verliehen und Flugreisen sowie Bahnfahrten fallen natürlich ebenso flach, wie Wasserleitungen im Haus oder Zentralheizung. Mir soll’s recht sein, mein Leben würde ohne Hirsebrei und Soulmusik nicht schlechter werden.

Ein Vorteil wäre sogar, daß das Internet zu einem besseren Ort werden würde, denn da sie ihre Telefone und Computer abgeben müssten und keine Neuen erhielten müsste man den ganzen nicht zu Ende gedachten Schwachsinn nicht mehr lesen und es blieben einem diese dauernden Belehrungen und die Zensurierung erspart.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert