Schimmeln für die Freiheit

Es kamen in den letzten Wochen bereits mehrfach Vorschläge von Politikern, also von denen, die es selbst nicht brauchen, die Zimmertemperatur zu reduzieren. Mit der nun von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) augerufenen Warnstufe wird das selbstverschuldete Problem in den nächsten Wochen akut werden. Dabei wird ein anderer Umstand gern außer acht gelassen. Das Problem ist nicht allein die Temperatur, da kann man sich tatsächlich mit warmer Kleidung behelfen. Jedoch wird die Luftfeuchtigkeit schnell zum vordringlichen Problem werden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Donnerstag die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet, aber die Lage angespannt, sagte Habeck in Berlin. Die Alarmstufe ist die zweite von drei Stufen. „Auch wenn aktuell noch Gasmengen am Markt beschafft werden können und noch eingespeichert wird: Die Lage ist ernst, und der Winter wird kommen.“

Nehmen wir an, es ist die kalte Jahreszeit und die Menschen reduzieren oder stellen das Heizen ein. Als quasi-natürliche Folge wird auch weniger gelüftet werden, um die Restwärme möglichst lange in den Innenräumen zu halten, verständkich. Aber in (voll) bewohnten Räumen, also inklusive Kochen, Waschen, Duschen etc. steigt dann die relative Luftfeutigkeit schnell auf 95%-100%. Abgesehen davon, daß das die Kälte dann erst richtig unangehnem werden lässt, wird die Schimmelbildung enorm begünstigt. Im Gegensatz zu der allgemeinen Auffassung Pilze bräuchten es zunächst gut warm, benötigen Pilze vordringlich eine hohe Luftfeuchigkeit. Wo es trocken ist, schimmelt nichts! Das Problem ist, daß sich beim Bewohnen der Wasseintrag zwar reduzieren (möglicht wenig waschen, trocknen im Innenräumen vermeiden – ein Wäschentrockner in Innenräumen ist ein Nullsummenspiel!), aber nicht vermeiden lässt, Menschen atmen (die Atemluft ist immer wassergesättigt!) schwitzen, und kochen immer. Eine systematische Reduzierung der Raumtemperatur wird somit in der Praxis zu ausgedehnter Schimmelbildung an Wänden und Inventar, man denke auch an Bücher, führen. Abgesehen davon, das dies ganz shnell auch zu gesundheitlichen Problemen führen kann, drohen in Wohnungen, selbst bei Eigentumswohnungen, ganz schnell enorme Schadenersatzforderungen. Die Beseitigung von Schimmel ist nicht für einen „Appel und Ei“ zu haben. Durch die Reduzierung der Zimmertemperatur drohen somit massive, langjährige volkswirtschftliche Schäden. Aber wir in Deutschland haben ja nicht nur Platz, sondern auch viel Geld, denn wir sind schließlich ein reiches Land.

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