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Wundergläubigkeit: Eltern finden totgeglaubte Tochter wieder

In Indonesien hat wohl eine Familie zehn Jahre nach dem veheerenden Tsunami in 2004 ihre totgeglaubte Tochter wiedergefunden. Mal angenommen es ist tatsächlich ihre Tochter — Mütter sehen in solchen Situationen durchaus, was sie sehen wollen — ist es natürlich eine Riesenfreude für die Familie, aber wenn ich dann Aussagen lese, wie

„Das ist ein Wunder Gottes“, sagte die gerührte Mutter nach der Familienzusammenführung.

graust es mir immer wieder ob der intellektuellen Scheuklappen die Gläubige aller Religionen tragen. Verständlich, daß sich die Familie über die Rückkehr der Totgeglaubten freut, aber dann auch noch die Güte Gottes zu preisen macht fassungslos. Immerhin ist dieser Gott ursächlich für den Tsunami und damit für tausende Tote — meist auch noch derer die er ohnehin schon im Leben benachteiligt hat — verantwortlich und dann braucht er anschließend noch zehn Jahre um die Familie zusammenzuführen. Die Einstellung, die sich in solchen Fällen offenbart ist im Grunde dieselbe, aus der sich die barbarische Schlächterei der ISIS (IS) in der Leavante speist, … Gott ist gütig und es steht geschrieben … .

Auf die Idee, daß sich viel Leid, wenn schon nicht verhindern, so doch zumindest hätte lindern lassen, wenn die staatlichen Strukturen funktioniert hätten, denn normalerweise tauchen vierjährige Kinder nicht einfach aus dem Nichts auf, kommen solche Leute nicht. Anstatt also von Wundern Gottes zu reden und ihre Energie bei religiösen Riten zu vergeuden, sollten sie ihre Regierung auf Trapp bringen, denn die nächste große Katastrophe, gerade in Indonesien(Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis), kommt mit Sicherheit.