Um der Schönheit Willen müssen wir ihre Sexualität kontrollieren

Im Guardian ist gestern ein lesenswerter Artikel (engl.) über die weibliche Beschneidung — zelebriert als Massenveranstaltung — erschienen:

Vorgeschmack:

At the mass ceremony, I ask the foundation’s social welfare secretary, Lukman Hakim, why they do it. His answer not only predates the dawn of religion, it predates human evolution: “It is necessary to control women’s sexual urges,” says Hakim, a stern, bespectacled man in a fez. “They must be chaste to preserve their beauty.”

“Circumcision is a requirement for every Muslim woman,” said Amidhan, who like many Indonesians goes by a single name. “It not only cleans the filth from her genitals, it also contributes to a girl’s growth.”

Any other benefits? “Oh yes,” she said, with a tinkling laugh. “My grandmother always said that circumcised women cook more delicious rice.”

Selbstverständlich ist die weibliche Genitalverstümmelung keine Sitte des Islam, man ist nur rein zufällig derselben Meinung. Das die größte moslemische Organisation des Landes die Genitalverstümmelung nicht verurteilt, sondern die Ärzte anweist nicht zuviel wegzuschneiden, ist nur vom Toleranzgedanken getragen. Auch daß das indonesische Parlament 2011 de facto den Bann gegen die Beschneidung aufgehoben hat und Richtlinien für die ärztliche Praxis verabschiedet hat, ist daher nur folgerichtig. Das schöne an dieser Richtlinie ist nun, daß auch in den Landesteilen, in denen die Genitalverstümmelung bisher nicht en vogue war, ganz legal angeboten werden kann.

Es besteht aber kein Grund zur Aufregung, denn immerhin gilt Indonesien als Land eines toleranten Islam und wir können bedenkenlos Leopardpanzer dorthin liefern. Alles wird gut.

Weiterführendes:

Ein Kommentar

  1. […] so gemacht wurde, heißt es nicht, das es auch gut ist. In weiten Teilen Nordafrikas und Indonesiens gilt die weibliche Beschneidung ebenfalls identitätsstiftend und wird nur mit dem Wohle der […]

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