An allen Ecken verkündet jetzt die Politik Enttäuschung über die ins Stocken gekommene Aufklärung, doch den wesentlichen Punkt wollen unsere allzu kirchennahen Politiker überhaupt nicht sehen. Anscheinend stellt sich niemand die Frage, warum die katholische Kirche überhaupt ein Interesse an der Aufklärung oder sogar an weitergehenden Forschungsprojekten haben sollte. Die katholische Kirche treibt seit rund 1.600 Jahren ihr Unwesen auf diesem Planeten. Sie hat im Laufe dieser 16 Jahrhunderte innere Querelen, eine Spaltung sowie etliche Kriege überlebt, Reiche kommen und gehen sehen und dabei auch selbst (glücklicherweise) enorm an Macht und Einfluss verloren, aber sie hat überlebt. Es gibt wohl heute keine andere global agierende (kriminelle) Organisation die diese Leistung vorweisen kann. So falsch war aus ihrer Sicht ihr Handeln wohl nicht. Unter diesem Aspekt ist das Bekanntwerden der Missbrauchsfälle aus Sicht der Institution Kirche nur wie ein leichter Schnupfen. Die Hüter der Kirche denken in vollkommen anderen Zeitmaßstäben. Für sie ist es unschön, aber im Großen und Ganzen vollkommen unerheblich, wenn es einige Jahre unschöne Presse gibt. Die Vertreter der Kirche wären auch ausgeprochen dumm, würden sie nicht versuchen unter allen Umständen die volle Kontrolle zu behalten, denn welchen Vorteil sollte die Kirche von der Aufgabe der Kontrolle haben?
Somit kann man getrost annehmen, daß entweder jeder Missbrauchsfall für sich juristisch aufgearbeitet wird oder eben gar nicht, aber von der Annahme auszugehen, daß die katholische Kirche ein tiefergehendes Eigeninteresse an Forschungen zu diesem Thema haben sollte, ist mehr als nur naïv.
Verschwörungstheorie: Genau dies könnte auch der Grund gewesen sein, ausgerechnet das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) von Herrn Christian Pfeiffer zu beauftragen. Denn so angesehen und makellos wie in der letzten Zeit in der Presse dargestellt wird, sind die Forschungsarbeiten eben nicht und genau diesen Umstand versucht die katholische Kirche nun auszunutzen um aus dem für sie ungünstigen Vorhaben aussteigen oder es zumindest zeitlich deutlich verzögern zu können.