Wir brauchen die Vorratsdatenspeicherung …

… aber für den BND, nicht für die Bürger. Geheimdienstchef Gerhard Schindler behauptet, der BND könne technisch nicht mehr nachvollziehen, nach was genau die NSA in den Datenbanken des BND jahrelang gesucht habe. Von allen Ecken aus den Sicherheitsbehörden kommt der Ruf nach Vorratsdatenspeicherung für den Bürger, aber man kann im eigenen Laden und dann auch noch im Geheimdienst nicht nachvollziehen was gelaufen ist. Alles ist so geheim, das man selbst nicht weiß läuft. Jeder Webserver im WWW protokolliert jeden einzelnen Zugriff und es kostet Aufwand dies zu unterbinden, aber ein Geheimdienst will kein Zugriffsprotokoll von einem fremden Geheimdienst auf die eigenen Datenbestände haben? Das zu glauben fällt wirklich schwer, wenn man bedenkt, welche Datensammelwut Behörden im Allgemeinen und Deutsche im Besonderen an den Tag legen.

Wie sieht das eigentlich bei den eignen Mitarbeitern aus? Dürfen die da auch nach herzenslust stöbern oder werden deren Zugriffe etwa protokolliert? Die Antwort auf die Frage fände ich höchst interessant, denn wenn nur die Zugriffe der eigenen Leute protokolliert würden, hieße dies man wollte nicht wissen (oder man hatte Befehl es nicht wissen zu wollen), was die NSA so alles treibt. Es könnte sich daher um eine reine Vorsichtsmaßnahme handeln, da man sich nicht sicher war, ob die durchgeführten Maßnahmen koscher waren. Fehlende Protokollierung kann einem später höchstens als Schlamperei und Inkompetenz ausgelegt werden, niemals jedoch als Landesverrat. Beamte sind meist sehr pingelig und auch darauf bedacht im Nachhinein nicht durch ihr Handeln belangt werden zu können. Wenn also in der Dienstvorschrift nichts von protokollieren stand, hat man sie halt nicht durchgeführt, es wurde von der Politik ja nicht explizit angeordnet. So oder so ähnlich hätte ich es dann wohl auch gemacht, denn schließlich ist es bedeutend besser als kompletter Idiot dazustehen, als in den Bau zu wandern und dazu noch die Pensionsansprüche zu verlieren.

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