Linke Logik

Vor Kurzen sind in Berlin mal wieder ein paar Häuser besetzt und teilweise geräumt worden. Es verwundert nicht, daß die Linke nun mit dem Motto „Leerstand zu besetzen, darf keine Straftat sein“ hausieren geht, sie stehen ja auch in anderen Fällen wie bei der Antifa fest zu Kriminellen, aber die Begründung muss man sich mal auf de Zunge zergehen lassen:

Die Berlinerinnen und Berliner wollen ihre Stadt zurück, sie wollen hier leben und wohnen, ohne Angst vor dem Verlust der Wohnung, vor Vertreibung und Gentrifizierung. Sie wollen, dass die Spekulation mit Wohnungen und vor allem mit Grund und Boden aufhört, sie wollen die „Berliner Mischung“ in den Kiezen erhalten, in der jung und alt, arm und reich, Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte zusammenleben.

Sie wollen offene Grenzen, jeder soll ohne Rückfrage kommen dürfen, sie wollen die Stadt bzw. das Land völlig unkontrolliert geradezu mit Menschen aus aller Herren Länder fluten und erzeugen dadurch erst den Druck auf dem Wohnungsmarkt, aber jetzt auf einmal wird die Linke stockkonservativ, denn nun plädieren sie für den Erhalt eines gewachsenen Milieus. Hätte jemand Nichtlinkes die Forderung nach der Bewahrung der bestehenden Kieze verlauten lassen, hätte man umgehend mit der Nazikeule zugeschlagen. Einsprüche nicht-linker Einheimischer gelten als rechtsradikal und fremdenfeindlich, doch was ist denn die Gegnerschaft zu Gentrifizierung Anderes als Fremdenfeindlichkeit? Wer sich gegen Gentrifizierung ausspricht, will eben, daß es so bleibt wie es ist. Man dreht es sich, wie man es gerade braucht. Mal davon abgesehen, daß bei den Überlegungen der Linken grundsätzlich ungesagt mitschwingt, daß jeder der möchte auch ein garantiertes Recht darauf haben soll, an einem bestimmten Ort wohnen zu können.

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