Robert Habeck: Radikalere Lösung

Robert Habeck hat die Rede von Donald Trump auf dem Weltwirtschaftsforum 2020 (World Economic Forum, WEF 2020) überhaupt nicht zugesagt, wie er in einem zweiminütigem Händiinterview durch Katrin Eigendorf (ZDF) zum Besten gibt.


Der als grüner Kanzlerkandidat gehandelte Grünen-Chef Robert Habeck hält, sichtlich nach Worten suchend, Donald Trumps Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für „völlig daneben“ ein „Desaster“, er sieht in ihm „den Gegner“ mit „nur Selbstlob, Ignoranz, Missachtung von allen Leuten“ und jemandem der „kein Gespür, keine Wahrnehmung für globale Probleme“ habe. Gut, soweit nur seine Meinung, muss man nicht teilen, aber im Grunde war das Geschehene von beiden Seiten auch zu erwarten. Während der linksgrüne Dauernörgler Habeck als Wirtschaftsfeind und Investorenschreck bekannt ist, hielt Donald Trump auf dem Wirtschaftsforum nichts weniger als eine Bewerbungsrede an potentielle Investoren. Daher halte ich Habecks Standpunkt an dieser Stelle auch nicht für sonderlich bemerkenswert.

Auch das er von den Veranstaltern eine Form von betreutem Denken für die Teilnehmer fordert überrascht nicht wirklich, es fehlte eigentlich nur noch die Forderung von ihm, daß man Trump keine Plattform bieten und ihn nächstes Mal nicht mehr zulassen solle.

Er [Trump] steht für all unsere Probleme, die wir haben. Das muss endlich adressiert werden, von den Leuten, die das hier veranstalten.

Soweit zu Trump und den USA, aber zum Ende hin kommen jedoch Aussagen von Habeck, die, ziemlich unbeachtet von der Presse, uns unmittelbar betreffen und die auf jeden Fall einer Nachfrage bedurft hätten und weiterhin bedürfen. Fr. Eigendorf arbeitet allerdings beim öffentlich-rechtlichen ZDF, insofern erwarte ich da schon kein Nachfragen an den entscheidenden Stellen mehr, obwohl es gerade hier dringend geboten gewesen wäre. Die Konzentration auf seine Aussagen zu Donald Trump lenkt vom eigentlichen Kern seiner Aussage ab.

[…] gelingt es in dem Wirtschaftssystem bisher mit leichten Änderungen die Umkehr zu schaffen oder müssen wir das System komplett ändern, also aus dem System heraus, neue Wege zu beschreiten, das wäre meine Antwort, also die radikalere Lösung.

Was genau fordert er hier? Gerade auch im Hinblick auf die gegenwärtig geführten Diskussionen über geforderte neue Verbote, Enteignungen und Sozialismus. Was erwartet uns bei der „radikaleren Lösung“? Linke sind ausgesprochen gut darin, bestehende Dinge zu zerstören, aber konkrete Aussagen über Form und Funktionsweise der angestrebten Zukunft verbleiben immer im Dunkeln. Bevor er tatsächlich zum Kanzlerkandidaten gekürt wird sollte man in dieser Angelegenheit mit Nachdruck eine Antwort eingefordert haben.

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