Festungsgraben

Inzwischen werden es viele mitbekommen haben, der Bau des Festungsgrabens vor dem Reichstag nimmt langsam Gestalt an. Der Reichstag in Berlin wurde zwischen 1884–1894 am Ufer der Spree als freistehendes Gebäude ohne Festungsmauern und -gräben errichtet.

Technisch wäre man ohne Weiteres seit Jahrhunderten dazu in der Lage gewesen, aber man hat es nicht für nötig erachtet. Zugegeben, er wurde auf Grund der politischen Situation Deutschlands viele Jahre nicht als aktives Parlamentsgebäude genutzt. Erst nach der Wende bekam er seine Rolle zurück und in der Umgebung wurde das neue politische Zentrum Deutschlands mit dem Kanzleramt, dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH), dem Paul-Löbe-Haus (PLH) welches durch einen breiten Tunnel mit dem Reichstag verbunden wurde und den Gebäuden der Abgeordnetenbüros in unmittelbarer Nähe errichtet.

Seit jener Zeit gab es Revolutionen und Weltkriege, aber ausgerechnet die heutigen Regierungsparteien, also die, die nicht müde werden in linker Manier zu betonen, sie seien demokratische Parteien, woran man inzwischen erhebliche begründete Zweifel haben kann — demokratisch wie n DDR —, und mit einem Bundespräsidenten der behauptet „wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat“ sind es nun, die einen Festunsgraben vor dem Reichstag anlegen.

Man könnte zu der Auffassung gelangen, das dieses „beste Deutschland, das es jemals gegeben hat“ nicht ganz so toll ist wie man den Bürgern versucht auf die Nase zu binden und das die Angst der Politik, denn nichts Anderes ist der Festungsgraben, nicht so ganz unberechtigt ist. Auch ist zu bedenken, daß dieser Festungsgraben mehr symbolischer als technischer Sicherheit dient, dann, wenn es tatsächlich zu einem Umsturz kommt, dieser Wassergraben die Lage auch nicht mehr ändern wird.

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