Christians Digitalgeldträume

Bundesfinanzminister Christian Linder hat in einer kurzen Tweetserie seine Vorstellungen eines Digitaleuros vorgestellt. Als ob wir keine anderen Probleme hätten, die um Größenordnungen wichtiger zu lösen wären, die sie nicht auf die Reihe bekommen.

Komisch, Bargeld ist ein Selbstläufer, falls noch nicht überzeugt: Einfach mal ein Wühltisch mit Bargeld zum Mitnehmen hinstellen. Wenn es kein Selbstläufer ist, hat es offenbar keinen Mehrwert für die Menschen. Bargeld kann jeder nehmen und geben, bei jedem Wetter, das ist mit Digitalgeld allein schon auf Grund der notwendigen technischen Voraussetzungen nicht möglich.

Daß Digitalgeld sein Leben als Politiker leichter macht sehe ich ein, aber auf vollkommen andere Weise als er das vermutlich meint.

Allein die Tatsache, daß elektronische Transaktiondsaten anfallen macht „digitales Cash“ dem Bargeld ungleichwertig. Abgesehen davon ist für mich schon der Begriff „digitales Cash“ bzw. „digitales Bargeld“ ein Oxymoron: Entweder es ist digital (gemeint: elektronisch) oder es ist Cash, beides gleichgzeitig geht nicht.

Programmierbares Bargeld? Ich verstehe hier nicht, was er damit meint, aber nehme ich seine Worte ist es einfach nur Unfug. Was kann an Geld programmierbar sein?

  1. Sein nominaler Wert. Man soll also den Wert des Geldes programmieren können? Feine Sache, da hätte ein jeder immer genug Geld für wirklich alles. Die Idee hört sich nicht sehr schlau an, denn die Funktionsweise von Geld — in welcher Form auch immer — beruht auf Knappheit und nicht auf beliebiger Vermehrbarkeit.
  2. Sein Einsatzgebiet. Es kann also festgelegt werden welche Waren wo damit erworben werden können. Allein das grenzt es schon mal vom Bargeld ab. Aber davon mal abgesehen ist dies natürlich der Traum der Politik und das Ende jeglicher individueller Freiheit, denn damit kann die Politik per Dekret festlegen welche Waren der Bürger nicht, sogar zeitlich eingrenzbar bestimmbar. Diese Möglichkeit wird sich die Politik nicht nehmen lassen. Man denke an den kanadischen Ministerpräsidenten, den totalitären Justin Trudeau, der in seinen Notstandgesetzen die Möglichkeit geschaffen hat, daß kanadische Banken demonstrierenden LKW-Fahrern die Bankkonten auf Verdachtbasis einfrieren dürfen bis die Proteste aufgelöst sind. Man steller sich nun ein Welt rein aus Digitalgeld vor.

Gerade in dieser Zeit stelle man sich nun eine grün-rote Politik damit vor: Cannabis für jedermann erwerbbar, Fleisch gar nicht, Flugreisen nur für Funktionäre, russische Produkte gar nicht, Ukrainische immer, natürlich mit dem freiwillig obligatorischen Unterstützungseuro, aber ohne die sonst übliche CO2-Ersazspende. Das Ansparen wird natürlich staatlich gefördert werden, solange es in Wertzertifikate zur Tilgung der Staatsschulden erfolgt. Nicht zu vergessen die vielen staatlichen automatisierten Hilfestellungen bei der persönlichen Lebensführung, die dem Bürger ein moralisch sinnvolles, gesellschaftlich förderliches und gesundes Arbeitsleben ermöglichen.

Die gesamte derzeitige Politik ist darauf ausgelegt Firmen aus Deutschland zu verteiben, zumindest die, die den amtierenden Politikwahn noch überleben, bzw. fernzuhalten. Warum sollten Unternehmen hier überhaupt noch investieren? Sinkende Arbeitsmoral, massiv sinkender Aus- und Allgemeinbilungsstand, Gender- und Quotenquatsch, überbordende Reglementierung, erdrückende Steuerlast, miese Gehälter, ruinöse Energiepolitik, keine nennenswerten Rohstoffe. Welches davon ist ein Standortvorteil für Deutschland? Digitales Geld, bzw. Fehlen desselben ist jedenfalls ganz sicher nicht. Die StartUps in Deutschland sind bisher schon nicht der Renner, um nicht gleich Reinfall zu sagen.

Ich bezweifele auch, daß es jemals so etwas wie „digitales Bargeld“ geben wird, und mit Sicherheit aber nicht mittelfristig. Ich sehe ich da sowohl enorme prinzipielle Barrieren, als auch Politische. Real existierendes elektronisches Bargeld hieße, daß das Zahlungsmittel an kein zentrales Konto geknüpft wäre. Im Prinzip also eine wie auch immer geartete kryptografische Datei. Das ist technisch noch möglich, aber schon bei der Teilbarkeit fangen die Probleme an und schier unmöglich wird es wenn Vervielfätigbarkeit dieser Dateien verhindert werden soll, denn Computer sind von ihrer „Natur“ her nichts weiter als Kopiermaschinen. Der Bitcoin ist kein Gegenbeispiel, da kontogebunden und jede Transaktion erfasst.

Und mal ganz pragmatisch ohne jede technische Überlegungen gesehen: Welches politische System würde ein echtes digitales Bargeld, also freie, beliebige und undokumentierte Übertragbarkeit überhaupt wollen? Keine Einzige! In der Realität probiert man doch zunehmend schon dem echten Bargeld seine Funktionen zu beschneiden (Stichwort: Bargeldobergrenze). Da würde man nicht so dumm sein, ein alternatives, bargeld-gleichwertes digitales System zu schaffen, um damit dann die gleichen Kontrollprobleme zu haben, die man beim Bargeld versucht zu unterbinden. Bei staatlich eingeführtem Digitalgeld geht es um Krontrolle, aber um eine die viel umfassender sein pseudonymisierte, obwohl technisch möglich, Giro- und Geldkarten. Bei allen offiziellen Systemen geht es letztlich immer um Kontrolle des Geldverkehrs der Bürger, niemals aber um ein Mehr ein Freiheit.

Kann es sein das Christian Lindner ein Idiot ist oder ein Sozialist? Das ist nur auf den ersten Blick deckungsgleich! Man muss ein Idiot sein um Sozialist sein, aber nicht jeder Idiot ist auch Sozialist.

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