Afghanische Vergewaltigung und eine Drohung mit Auswanderung

Bei der BBC kam gerade die Meldung über die Vergewaltigung eines dreijährigen Mädchens. Sie wurde mit schweren Verletzungen in einem Garten aufgefunden und letztendlich in ein Krankenhaus nach Kabul gebracht. Der Täter, ein 18-jähriger aus der Nachbarschaft, wurde dingfest gemacht. Nun verlangt der Vater des vergewaltigten Mädchens die Verurteilung des Täters, befürchtet aber, daß die (lokalen) Behörden seinen Fall nicht Ernst nehmen, da seine Familie arm ist.

Um die Regierung zum Handeln zu zwingen und ihm zu seinem Recht nach der Scharia und afghanischem Recht zu verhelfen, droht er nun seine anderen sechs Kinder vor dem Präsidentenpalast zu töten und Afghanistan zu verlassen. Außerdem behauptet er, seine Frau und seine Mutter hätten ebenfalls vor, sich umzubringen.

If the government does not give me my rights based on Sharia and Afghan law, I will bring my other six children and kill them in front of the presidential palace and I will leave Afghanistan. My wife and mother also say they will kill themselves.

Bei solchen Fällen merkt man überdeutlich, wie weit entfernt diese Denkweise von der Unsrigen ist. Das sind Gedankengänge welche für mich nicht wirklich nachvollziehbar sind. Offenbar meint er, daß er der Einzige in der Familie sei, über den keine Schande gekommen zu sein scheint. Über alle anderen, nur nicht über ihn. Dann die Drohung mit Auswanderung. Wenn er der Meinung ist, die Strafverfolgungsbehörden würden „seinen“ Fall nicht weiter beachten, weil er arm sei, warum sollte sie sich dann durch seine angedrohte Auswanderung unter Druck setzen lassen? Sollte die Regierung unter diesen Umständen nicht eher froh sein, so einen mit Schande beladenen Habenichts los zu sein? Die Kosten der Krankenhausbehandlung werden überhaupt nicht erwähnt, interessiert ihn das nicht, weil der Kleine sowieso nicht zurückhaben will oder wurde es nur vergessen? Mir erscheint das einfach nur unmenschlich und wirr.

Wenn ich so etwas lese kommen mir aber noch drei andere Dinge in den Sinn. Zum Ersten die Worte von Peter Struck „Unsere Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt.“. Ich scheine da ein grundlegend anderes Verstädnis von Freiheit zu haben. Zweitens gewisse Gruppierungen die permanent Multikulti, welches ich übrigens für rassistisch halte, fordern und alle Kulturen als gleichwertig betrachten und drittens unsere westlichen Genderfeministen, die hier permanent von Vergewaltigungskultur („rape culture“) und der ach so schlimmen Unterdrückung von Frauen durch das hiesige Patriachat faseln und diese herbeifantasierte Unterdrückung meinen vom Schreibtischsessel aus durch vollkommen blödsinnges Gendersprech beseitigen zu können. Zu keiner Zeit, in keinem Teil der Welt hatten Frauen mehr Freiheit, Macht, Möglichkeiten und Selbstbestimmung als hier und heute in der westlichen Welt.

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