Die Welt (übrigens funktioniert nach der Wahl dort rein zufällig die Kommentarfunktion wieder) hat sich nach den Landtagswahlen mit den Erfolgen der AfD an einer internationalen Presseschau unter dem Titel „Wie lange ist Merkel noch Teil der neuen Realität?“ vesucht. Nach der Lektüre könnte man meinen, die Völker Europas zittern vor dem Erfolg der AfD — extreme Rechte, europakritisch-konservativ zu rechtspopulistisch, ausländerfeindlich und euroskeptisch, flüchtlingsfeindliche Partei — in Deutschland.
Interessant dabei ist mal wieder das Auseinanderklaffen der veröffentlichten Meinung vom politischen Handeln der europäischen Staaten. Kein europäisches Land hat in den letzten Monaten nach Merkels Einladung derart viele Migranten aufgenommen wie Deutschland. Während es nach Deutschland eine Einwanderung in Millionenstärke gegeben hat, bekommt man es auf EU-Ebene noch nicht mal hin, die abgesprochenen 160.000 gleichmäßig zu verteilen, weil sich die Regierungen Europas mit Händen und Füßen gegen die unabgesprochene und daher aufgezwungene, irrationale Politik Merkels wehren, aber die Presse schwadroniert von den Gefahren, die die AfD mit sich bringt. Nimmt man das Handeln der europäischen Regierungen in der Flüchtlingsfrage als Maßstab, dürften diese wohl eher die Hoffnung in die AfD setzen, Merkel zum Umdenken zu bewegen.