Das Gemdermainstreaming und sein Umfeld erfährt zunehmend Widerstand, jetzt wehrt sich auch die Universität von Chicago. In einem achtenswerten Brief an die Erstsemester hat sie eine Lanze für die Redefreiheit gebrochen. Die Uni teilt unmißverständlich mit, was eigentlich nicht nur an Universitäten eine Selbstverständlichkeit sein sollte, daß andere Meinungen selbst dann geäußert werden dürfen und ertragen werden müssen, wenn sich Rezipienten dabei nicht wohlfühlen:
Once here you will discover that one of the University of Chicago’s defining characteristics is our commitment to freedom of inquiry and expression. … Members of our community are encouraged to speak, write, listen, challenge, and learn, without fear of censorship. Civility and mutual respect are vital to all of us, and freedom of expression does not mean the freedom to harass or threaten others. You will find that we expect members of our community to be engaged in rigorous debate, discussion, and even disagreement. At times this may challenge you and even cause discomfort.
Aber nicht nur das! Es wird ebenso klar gestellt, daß die Studenten weder „Triggerwarnungen“ (Warnungen vor möglichen Auslösereizen), noch sogenannte „safe spaces“ (Wohlfühlschutzräume vor anderen Meinungen) erwarten oder einfordern können. Ja selbst eingeladene Gastredner die kontroverse Auffassungen zum Besten geben, sollen nicht ausgeladen werden.
Our commitment to academic freedom means that we do not support so called ‘trigger warnings,’ we do not cancel invited speakers because their topics might prove controversial, and we do not condone the creation of intellectual ‘safe spaces’ where individuals can retreat from ideas and perspectives at odds with their own.
Ein weiterer Punkt ist dabei interessant. Auf Nachfrage erklärte die Universität, daß Triggerwarnungen nicht verboten seien, also vom Lehrpesonal durchaus verwendet werden dürfen, wenn es dies für angebracht hält, aber eben eine freiwillige, der akademischen Freiheit unterliegende, Praxis sei und kein Recht darstelle, auf dessen Erbringung sich Studenten oder Mitarbeiter berufen könnten.
Unter den Bedingungen dürfte dort für ein spezielles Klientel harte Zeiten anbrechen. Mal abwarten wie lange die Uni das Durchhalten kann ohne durch Genderaktivisten lahmgelegt zu werden. Aber immerhin, der Anfang, die akademische Freiheit wieder herzustellen, ist gemacht. Bleibt zu hoffen, daß andere Universitäten, auch in Deutschland, dem Beispiel folgen werden und dem Genderunsinn endlich eine deutliche Absage erteilen.
Man sollte wieder nüchtern darauf hinweisen dürfen, dass Gender Mainstreaming nicht – wie häufig behauptet – die ultimative Gleichberechtigung anstrebt, sondern die Gleichstellung, also letztlich nicht die Chancengleichheit, vielmehr die (nivellierte) Ergebnisgleichheit zu Ziel hat.
Die einseitig theoretisierende Gender Mainstreaming-Ideologie begeht z. B. den fundamentalen Irrtum, die als entscheidende menschliche Gegebenheit vorliegenden und prägenden neurophysiologischen Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann völlig auszuklammern bzw. zu negieren.
[siehe z. B. Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4; EUR 7,90]