Der MDR hat gestern einen merkwürdigen Tweet abgesetzt, in dem versucht wurde darzulegen, daß Islamisten keine Mohammedaner seien.
Islamisten sind keine Muslime (früher: Moslems). Islamisten nutzen den Islam nicht aus religiösen Gründen, sondern instrumentalisieren ihn für extremistisch-politische Zwecke.
— MDR AKTUELL (@MDRAktuell) 5. Oktober 2019
Der Inhalt ist natürlich weitestgehend blanker Unsinn und es würde von den Islamisten auch vehement bestritten werden, daß sie nicht aus religiösen Motiven und im Sinne des Islams handelten. Der Verfasser dieses Tweets ist (oder gibt sich) blind für die gewaltbereite Seite des Islams. So betreibt auch der Islamische Staat keine wie auch immer geartete Instrumentalisierung des Islams, sondern setzt ihn eins zu eins um, so wie es auch in Saudiarabien erfolgt. Nicht jeder Mohammedaner ist gewalttätig, aber nicht weil es der Islam nicht ist, sondern weil der Gläubige die Prinzipien nicht befolgt, er ist also nicht wegen sondern trotz des Islams friedlich. Daher ist auch der Versuch den Islamismus vom Islam zu trennen und als Mißbrauch darzustellen zum Scheitern verurteilt. Es kann auch keinen unpolitischen Islam geben, denn er ist eine Weltanschauung, in der es keine Trennung von Staat und Religion gibt. So sehr sich auch die politisch-religiösen Führer des Islams untereinander streiten, in einer Sache sind sie sich einig: Es gibt nur einen Islam!
Lehne politische Begriffe „konservativer Islam“ wie „libaraler Islam“ab. Es gibt nur einen. Dies sind realitätsferne und politisierende Stigmata, die nicht selten auch von Extremisten jeglicher Coulleur betrieben werden. Und bitte kein„Guter-Moslem-Böser-Moslem“-Spielchen mehr
— Aiman A. Mazyek (@aimanMazyek) 19. Juli 2018
Die Staatsform ergibt sich zwangsläufig aus den islamischen Dogmen. Ein auf islamischen Grundsätzen basierendes System ist jedoch der Tod der individuellen Freiheit, mithin eine sozialistische Tyrannei in der alle gleich denken sollen. Insofern kann man es auch nur als paradox bezeichnen, daß gerade diejenigen, die lauthals für Buntheit und Vielfalt in einer Gesellschaft eintreten, die vehementesten Befürworter bei der Ausbreitung des Islams sind, denn entweder es herrscht Gleichheit oder Vielfalt, beides zusammen geht nicht.
Ich würde gerne wissen, wer diesen Tweet des MDR verfasst hat, denn er erinnert mich fatal an eine der Rechtfertigungsstrategien von Mohammedanern wenn etwas Negatives über den Islam gesagt wird. Das seien keine (wahren) Muslime (→ kein wahrer Schotte) kommt dann recht schnell und ein Hinweis darauf, daß dies so in den Schriften des Islams, meist sogar im Koran selbst, stünde, wird versucht mit dem Argument abzublocken, daß dies dort völlig anders gemeint sei. Auch der Versuch die arabische Sprachform durch den Hinweis auf die arabische Form Muslim anstelle von Moslem weiter zu verfestigen sollte zu denken geben.
Einige Stunden später wurde versucht durch einen weiteren Tweet den Inhalt des Ersten zu relativieren:
Bitte entschuldigen Sie, wir haben uns unglücklich ausgedrückt. Islamismus ist ein politisch-extremistischer Teil des Islam. Mit unserem Kommentar haben wir – verknappt und überspitzt – auf einen Tweet geantwortet, in dem der Islam auf islamistische Gewalttaten reduziert wurde.
— MDR AKTUELL (@MDRAktuell) 5. Oktober 2019
Dieser nachgeschobene Tweet macht die Angelegenheit nicht wirklich besser, denn am ersten Tweet ist nichts unglücklich oder mißverständlich ausgedrückt, er ist inhaltlich bzgl. der Islamisten schlicht falsch. Wer immer den ersten Tweet verfasst hat, hat das genau so gemeint.
[…] hatte ich zu dem merkwürdigen Tweet des MDR („Islamisten sind keine Muslime“), angemerkt, daß mich der Ersteller interessieren […]