Klima-Holocaust

Der Hamburger Linkenkandidat und Fridays for Future-Aktivist Tom Radtke hat zum Holocaustgedenktag drei Tweets, die inhaltlich zwar in ihrer Absurdität völlig daneben sind, aber in vielerlei Hinsicht durchaus die Denkrichtung der Klimajünger aufzeigen, abgesetzt.


Parallel zu den Tweets hat er auf seiner Homepage die Aussage wiederholt:

Heute vor 75 Jahren wurde Auschwitz befreit. Der Holocaust war eines der größten Verbrechen im 2. Weltkrieg. Die Nazis gehören auch zu den größten Klimasünder*innen, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert haben. Viele Politiker sagen, dass sich das nicht wiederholen darf. Aber was tun sie gegen den Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet? Greta Thunberg hat in Davos richtig gesagt, dass seit Beginn der Klimaproteste nicht genug getan wurde. Wir müssen die Klimaerwärmung jetzt stoppen damit sich ein Holocaust nicht wiederholt.

Seine Aktivitäten mit Fridays for Future sind auch kein Einzelfall, sondern laufen schon über längere Zeit.

Gemeinsam den Planeten retten!

Mein Name ist Tom Radtke. Ich bin 18 Jahre alt, Schüler und Klimaaktivist. Seit 2 Jahren kämpfe ich gegen den Klimawandel und für radikalen Umweltschutz. Als die Klimastreiks von Greta Thunberg begannen, beteiligte ich mich bei den ersten Klimademonstrationen in Schweden und habe dort Greta persönlich kennengelernt. Seitdem sind wir Freunde und in direktem Kontakt. Gemeinsam mit meiner Freundin Luisa Neubauer organisierte ich dann Fridays for Future und den Aufbau der Klimabewegung in unserer Stadt. […]

Allles in Allem also kein Ausrutscher, sondern verfestigte Denkweise und es wäre sehr erstaunlich, wenn die Mitstreiter davon nichts gewusst haben sollten. Viel wahrscheinlicher ist, daß sie die Gedankengänge teilen.

Nicht nur Fridays for Future, sondern inzwischen auch Die Linke, versuchen wegen der bevorstehenden Wahl am 23. Februar Schadensbegrenzung:


Berücksichtigt man seine schon längere Aktivität in dem Bereich, klingt das weitaus weniger überzeugend, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ganz allgemein ist der Vorfall übrigens auch ein Beleg, weshalb eine Absenkung des Wahlalters, wie von verschiedenen Seiten gefordert, keine so gute Idee ist.

Das eigentliche Problem, für das Tim Radtke jedoch nicht verantwortlich ist, auch wenn er einen besonders unsinnigen Vergleich in die Welt gesetzt hat — übrigens eine Idee, die sogar naheliegt, da seit knapp zwei Jahren der Weltuntergang, verursacht durch „alte weiße Männer“ herbeigeredet wird — , wird aber nirgendwo angesprochen, nämlich die permanente Verwendung des Begriffs „Nazi“ für alle, die eine andere Auffassung haben und die damit einhergehende Sinnentleerung des Begriffs. Das betrifft so gut wie alle Bereiche, eine Auseinandersetzung in der eine Seite nicht mit Nazivergleichen bzw. -vorwürfen kommt ist praktisch nicht mehr möglich.

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