Schavan: 12 zu 2 und weg ist der Doktor

Der Fakultätsrat Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf hat Annette Schavan mit 12 Stimmen, bei einer Enthaltung, den Doktor aberkannt (hier, hier). In der Presseerklärung heißt es:

[…] Die Häufung und Konstruktion dieser wörtlichen Übernahmen, auch die Nichterwähnung von Literaturtiteln in Fußnoten oder sogar im Literaturverzeichnis ergeben der Überzeugung des Fakultätsrats nach das Gesamtbild, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte. Die Entgegnungen von Frau Schavan konnten dieses Bild nicht entkräften. Daher hat der Fakultätsrat Tatbestand einer vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat festgestellt. Diese Entscheidung wurde mit 13 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen gefällt.
[…]
Unter pflichtgemäßer Ausübung seines durch Promotionsordnung eingeräumten Ermessens hat der Fakultätsrat mit 12 Ja-Stimmen zu 2 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung in geheimer Abstimmung abschließend entschieden, die schriftliche Promotionsleistung von Frau Schavan für ungültig zu erklären und ihr den Doktorgrad zu entziehen. […]

Jetzt braucht sie sich nicht mehr fremdschämen, dies darf sie jetzt selber tun, wird sie aber wohl nicht. Die einzig richtige Entscheidung. Man fragt sich ja wie die Begründungen der beiden Enthaltungen zum Vorwurf der Plagiate lauten, aber geschenkt, wenn sie nicht sowieso Alibigegenstimmen sind, damit jeder hinterher sagen kann, er wäre von Anfang an gegen die Aberkennung gewesen.

Fr. Schavan traue ich es durchaus zu, daß sie tatsächlich noch vor Gericht zieht, so wie sie es jetzt bereits angekündigt hat. Behagt ihr die Vorstellung wirklich, evtl. einen Doktortitel zu tragen, den ein Gericht wegen Verfahrensfehlern u.ä. für gültig erklären könnte? Denn auch ein ordentliches Gericht kann nicht zu der Auffassung gelangen, daß sie nicht abgeschrieben hat.

Als (Wissenschafts-)Ministerin taugt sie weder mit, noch ohne Doktortitel etwas! Auch sollte jetzt die Freie Universität in Berlin möglichst schnell ihren Fehler korrigieren, als sie Fr. Schavan zur Honorarprofessorin für Katholische Theologie machte, schließlich ist sie nun ohne jeden Abschluss.

Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen Zweiten.
(Konfuzius)

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