SPD soll jünger, weiblicher und digitaler werden

Nachdem nun zweifelsfrei feststeht, daß die SPD bei der vergangenen Bundestagswahl zu recht eine herbe Niederlange erlitten hat, haben Erste bereits ein Rezept wie es mit der SPD weitergehen soll:

Wenn es nach den jungen Bundestagsabgeordneten geht, dann soll der Generationswechsel nicht bei Nahles aufhören: „Die SPD muss jünger, weiblicher und digitaler werden“, sagt etwa Lars Klingbeil. Der 39-Jährige gilt neben Michelle Müntefering und Manuela Schwesig als einer der jungen Hoffnungsträger der Partei. „Meine Generation wird jetzt mehr Verantwortung übernehmen.“

Das mit dem weiblicher hört sich nach einem selbstversträrkenden Fehler an, denn genau die genderfeministische Ausrichtung der SPD ist eines der gravierendensten Hauptprobleme für die SPD. Als Heilmittel will man nun noch mehr von dem, welches bisher für den Stimmenverlust mitverantwortlich ist. Nicht das Weiblicher stellt per se das Problem dar, aber wenn man sieht, was für ein Frauentypus sich in und im Umfeld der SPD mehrheitlich bewegt, sowohl öffentlich als auch auf den Veranstaltungen der SPD, dürfte ein Mehr an weiblich aus diesem Personalpool stammen. Bei den Veranstaltungen der SPD bzw. bei ihrer Friedrich-Ebert-Stiftung sitzen keine Arbeiter, wie sollten auch, die müssen während dieser Zeit arbeiten, sondern nur Pseudointellektuelle, die eigentlich von nichts eine Ahnung haben. Die Putzfrauen tauchen erst bei irgendwelchen Talkshows auf. Diese Personalien schweben aber in vollkommen anderen Sphären, sind Bestandteil jener pseudoakademischen Schicht aus Geistes„wissenschaftlern“, Soziologen und „Gender Studies-Absolventinnen, die vollkommen durchideologisiert sind und denen dadurch einfachste Fähigkeiten zum logischen Denken abhold sind und die keinerlei Bezug zu den eigentlichen Problemen der arbeitenden Bevölkerung haben. Sie wollen den neuen Menschen schaffen, sich aber nicht die Mühen der Ebene antun und Probleme lösen.

Was mit der Aussage „die SPD soll digitaler werden“ genau gemeint ist bleibt unklar. Soll sie selbst digitaler (Was soll das sein?) werden oder soll sie für mehr Digitalisierung in der Gesellschaft sorgen? Egal was gemeint ist, ich fürchte aber, es wird den von der SPD vernachlässigten Wählerschichten auch nicht weiterhelfen. Digitalisierung ist inzwischen ein genauso beliebtes Schlagwort geworden wie Gerechtigkeit, hört sich gut an, jeder denkt sich was dabei, aber es bleibt im Nebel, was tatsächlich gemeint ist.

Vor ein paar Tagen wurde in Berlin das „Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft — Deutsches Internetinstitut“ (mit der SPD gepamperten Desgin Professorin Gesche Joost von der UdK — das ist jene Internetbotschafterin, bei der es mit Fell beklebte Händis gibt — als „Principal Investigator“) eröffnet um die Digitalisierung zu erforschen, wieder mal besetzt mit Soziologen, also denen die vom Internet keinen blassen schimmer haben. Ein solches Institut hätte man vor 15-20 Jahren eröffnen müssen, um noch einen Einfluss auf die Digitalisierung haben zu können. Hat man verschlafen, weil man das Internet nicht verstanden hat und nur für eine Spielwiese von halbirren Technikfreaks gehalten hat. Jetzt braucht man es nicht mehr, die Digitalisierung ist gelaufen, die bekommt man nicht mehr in die Büchse zurück. Gleichzeitig versenkt, besser gesagt veruntreut man aber weiter etliche Millionen an Steuergeldern für Genderprojekte um die Gesellschaft auf Linie zu zwingen.

„Wir haben in Berlin-Pankow am Parteistand sehr intensiv mit den AfD-Wählern gesprochen“, erzählt Birgit Grunberg. „Wir hatten gute Argumente, aber wir kamen nicht mehr durch.“ Vor allem in den sozial schwachen Wohngebieten „glauben die uns gar nix mehr“, sagt Grunberg.

Mit recht, die SPD hat sich die letzten Jahre nicht im Geringsten um die Bedürfnisse dieser Schichten, ihren „natürlichen Wählern“, gekümmert, sondern sich den Soziologen an den Hals geworfen und sich auf unsinnige Sozialexperimente eingelassen. Wie bspw. die Frauenquote für Aufsichtsräte. Ein reines Elitenprojekt für eine verschwindend kleine Gruppe ohnehin schon privilegierter Frauen. Die SPD will damit rechtzeitig Versorgungsposten für ausscheidende Parteikader schaffen, die anderswo auf dem freien Markt unvermittelbar sind. Der Kassiererin an der Discounterkasse hilft diese Form von elitärem Feminismus nicht im Geringsten, genausowenig wie eine dritte Toilette. Mit dem Anteil an Buchstabenmenschen (LSBTTIQ) an der Gesamtbevölkerung lassen sich schon rein rechnerisch keine Wahlen gewinnen, aber das will man dort nicht sehen. Übrigens habe ich meine Zweifel, was ihre guten Argumente anging, denn der SPD-Wahlkampf war auf „alle Kräfte vereint gegen die AfD ausgerichtet“, jedoch nicht auf die Darstellung der eignen (vorgeblichen) Vorzüge, zumal in der SPD die Meinung vorherrscht, man sei auf dem richtigen Weg, man müsse es dem Wähler nur besser erklären, vulgo das Wahlvolk ist einfach nur zu dumm für die SPD.

Alles in Allem ist es vollkommen richtig, daß der SPD nichts mehr geglaubt wird. Selbsterkenntnis könnte ein Schritt zur Besserung sein, aber ich fürchte die SPD geht nur noch schneller in die falsche Richtung. Wie schon andernorts gesagt, solange von der Basis keine Palastrevolution angezettelt wird und sie sich damit der gesamten Führungsriege der SPD entledigt, wird das Projekt 10% auf Bundesebene eingeläutet.

Nachtrag 27.09.2017:

Ein lesenswerter Wutausbruch von Stefan Groß von der SPD Filderstadt zum Wahlkampf der SPD: Die 1000 Fehler der SPD.

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