Tag Archiv für Liberia

Deutschlands Ebola-Mission: Nur noch peinlich

Der Ebolaeinsatz der Bundeswehr verkommt immer mehr zur einer tragischen Farce:

Das Verteidigungsministerium teilte in Berlin mit, zwar seien schon 18 Freiwillige aus den Reihen der Bundeswehr in die liberianische Hauptstadt Monrovia geflogen, doch könnten sie mit der Pflege von Kranken voraussichtlich erst Mitte Dezember beginnen. Die Krankenstation, die von den deutschen Helfern betreut werden soll, wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Verfügung gestellt. Der Aufbau dieser Station verzögere sich jedoch.

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Liberia verbietet Homöopathieeinsatz an Ebolapatienten

Als ich die Spiegelüberschrift „Homöopathie: Liberia verhindert Tests an Ebola-Patienten“ gelesen habe, dachte ich spontan es kehrt Vernunft ein, denn der Honorarkonsul Michael Kölsch, rein zufällig verheiratet mit der Schatzmeisterin des Deutschen Zentralvereins Homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), Monika Kölsch, hat die Sache richtig erfasst:

„Ich denke, dass gerade die afrikanische Bevölkerung offen ist für alternative, sanfte Heilmethoden und insofern die Homöopathie nach Afrika eigentlich ganz gut passen könnte.“

Dies war auch meine erster Gedanke beim Lesen der Überschrift. Afrika ist geradezu durchseucht mit Aberglauben an Götter, Geister, Dämonen und Scharlatanen jeder beliebigen Art (was ja auch bereits die Bekämpfung der Ebolaepidemie erschwert hat). Es ist unfassbar an was Menschen alles glauben. Gibt es bei uns auch, aber die Quantität ist in Afrika eine Andere. Vom Prinzip her müsste daher die Homöopathie dort auf fruchtbaren Boden fallen, außer die rassistischen Motive gewinnen die Oberhand, weil die Methode von den Weißen kommt. Weiterlesen

Hilfsmaßnahmen für Westafrika

Inzwischen hat sich auch China dazu durchgerungen Hilfskräfte und -güter nach Westafrika in das Ebolaepidemiegebiet zu schicken (übrigens eine Meldung die erst jetzt in der deutschen Presse ankommt). Daß diese Hilfsmaßnahmen nicht aus rein humanitären Motiven erfolgt, ist für den Augenblick bedeutungslos. Hauptsache ist, gegenwärtig wird etwas unternommen und zwar schnell. Natürlich geht es den Chinesen auch um Eigenschutz, sind sie doch in Afrika stark engagiert und über die Flugverbindungen besteht ein Einfallstor nach China. Es besteht für sie geradezu eine Notwendigkeit die Seuche noch außerhalb des eigenen Territoriums unter Kontrolle zu bringen, denn ein Einfall der Epidemie in eine chinesische Großstadt dürfte, bei den dort auch nicht gerade vorbildlichen hygienischen Bedingungen, gravierende Folgen nach sich ziehen. Politisch-wirtschaftliche Agenda hin oder her, sie sind wenigstens vor Ort! Es wurde eine Entscheidung getroffen und diese wird jetzt durchgezogen.

Wenn ich hingegen das halbherzige Herumgeeiere der Bundesregierung bei den aktiven Hilfsmaßnahmen für Westafrika so sehe, verstärken sich meine Befürchtungen immer mehr, daß die Politik mit einem Ebola-Ausbruch oder etwas grundsätzlich Anderem, aber ähnlich Gravierdendem, in Deutschland hoffnungslos überfordert wäre. Die politischen Akteure agieren blass und außer inhaltsleeren oder von der Sache her oftmals falschen Statements kommt einfach nichts Vertrauenerweckendes von Ihnen. Ihr Verhalten grenzt schon fast an aktive Sterbehilfe für Westafrikaner. Weiterlesen

Gesundheitsminister Gröhe: Ebola keine Gefahr für Deutschland

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU; @Groehe) verkündete großspurig, daß man in Deutschland auf Grund des guten Gesundheitssystems keine Angst vor Ebola haben müsse.

Unser Gesundheitssystem ist sehr gut aufgestellt. Deshalb muss sich niemand in Deutschland Sorgen machen.

Herr Gröhe ist Jurist und bisher nicht durch medizinisch-wissenschaftliche Expertise positiv in Erscheinung getreten, was zu der Überlegung führt, wie er zu dieser Aussage kommt. Wollte er einfach auch mal was zum Thema gesagt haben oder sind ihm diese Worte von seinen Einflüsterern im Miniserium in den Mund gelegt worden? Mir persönlich erscheint seine Einschätzung eher grob fahrlässig zu sein, weil sie von Unverständnis zum Umfang des Problems zeugt. Weiterlesen