Daß Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine eklatante Fehlbesetzung ist und er wie ein tollpatschiger Junge durch das Amt stolpert, ist nicht erst seit der Coronaviruspandemie (Covid-19 durch SARS-CoV-2 vormals 2019-nCoV) offensichtlich. Im Grunde versteht er nicht wirklich die Aufgabe, die diesem Amt zu Grunde liegt, für ihn ist es ein politisches Amt wie jedes andere auch. Einerseits möchte er darin seine religiösen Vorstellungen für alle umgesetzt wissen (Organspende, Konversionstherapien), zwischenzeitlich macht er mal aus wahltaktischen Gründen einen Ausflug zum Euroislam, andererseits dient ihm das Amt nur als Sprungbrett um seine politische Karriere weiterverfolgen zu können. Für die dringend benötigte aktive Politik zur Verbesserung des Gesundheitssystems fehlen im einfach die Grundlagen. Auf der anderen Seite der Koalition sieht es allerdings keineswegs besser aus. Weiterlesen
Tag Archiv für Epidemiologie
Politische Gesundheitsexperten
Neue Coronavirustypinfektion erreicht Deutschland
Das bayrische Gesundheitsministerium hat aus dem Landkreis Starnberg den ersten Fall einer Infektion mit dem neuen aus China stammenden Coronavirustyp 2019-nCoV in Deutschland gemeldet. Näheres in einer Pressekonferenz im Laufe des Dienstag.
Gesundheitsminister Gröhe: Ebola keine Gefahr für Deutschland
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU; @Groehe) verkündete großspurig, daß man in Deutschland auf Grund des guten Gesundheitssystems keine Angst vor Ebola haben müsse.
Unser Gesundheitssystem ist sehr gut aufgestellt. Deshalb muss sich niemand in Deutschland Sorgen machen.
Herr Gröhe ist Jurist und bisher nicht durch medizinisch-wissenschaftliche Expertise positiv in Erscheinung getreten, was zu der Überlegung führt, wie er zu dieser Aussage kommt. Wollte er einfach auch mal was zum Thema gesagt haben oder sind ihm diese Worte von seinen Einflüsterern im Miniserium in den Mund gelegt worden? Mir persönlich erscheint seine Einschätzung eher grob fahrlässig zu sein, weil sie von Unverständnis zum Umfang des Problems zeugt. Weiterlesen
Milzbrand als biologische Waffe
Thomas V. Inglesby, MD; Donald A. Henderson, MD, MPH; John G. Bartlett, MD; Michael S. Ascher, MD; Edward Eitzen, MD, MPH; Arthur M. Friedlander, MD; Jerome Hauegr, MPH; Joseph McDade, PhD; Michael T. Osterholm, PhD, MPH; Tara O’Toole, MD, MPH; Gerald Parker, PhD, DVM; Trish M. Perl, MD, MSc; Philip K. Russell, MD; Kevin Tonat, PhD; für die Arbeitsgruppe der zivilien Bioverteidigung
Original | |
Titel: | Anthrax as a Biological Weapon |
Quellen: | JAMA 1999, 281:1735-1745 (Pubmed #10328075) |
HTML: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=189876 | |
PDF: http://jama.ama-assn.org/issues/v281n18/fpdf/jst80027.pdf |
Zusammenfassung
Vorhaben: Zusammenstellung von Empfehlungen für vorzunehmende Maßnahmen durch medizinisches Personal nach einem biologischen Angriff mit Milzbrand auf die zivile Bevölkerung.
Teilnehmer: Die Arbeitsgruppe umfaßt 21 Repräsentanten aus den größten medizinischen Zentren, der Regierung, dem Militär, der öffentlichen Gesundheit und den Notfallstellen.
Datenquellen: MEDLINE Datenbanken wurden für den Zeitraum von 1966 bis 1998 nach den Stichworten Anthrax, Bazillus anthracis, biologische Waffe, biologischer Terrorismus, biologische Kriegsführung und Biokriegsführung abgefragt. Die Durchsicht der Literaturhinweise diente dem Auffinden von Veröffentlichugen vor 1966. Darüberhinaus haben die Teilnehmer unveröffentlichte Quellen mit berücksichtigt.
Meinungsbildungsprozeß: Die erste Fassung des Konsensusdokumentes war eine Synthese der Informationen aus dem formalen Informationsfindungsprozeß. Alle Teilnehmer lieferten dazu schriftliche Komentare, die in die zweite Fassung eingearbeitet wurden. Die zweite Fassung wurde am 12.06.1998 durchgesehen. Es gab keine wesentlichen Meinungsverschiedenheiten und weitere Kommentare wurden in der dritten Fassung berücksichtigt. Die vierte und letzte Fassung umfaßt alle relevanten Quellen aus der Literaturrecherche in Verbindung mit den abschließenden Empfehlungen, die von allen Arbeitsgruppenmitgliedern unterstützt wurden.
Schlußfolgerungen: Es werden konkrete Empfehlungen zur Diagnose von Milzbrand, zum Einsatz von Impfungen, zur Therapie Infizierter, zur Prophylaxe nach Exposition und zur Dekontaminierung der Umgebung gegeben und auf weiteren Forschungsbedarf hingewiesen.
JAMA 1999, 281:1735-1745 Weiterlesen