Mitte Januar gab es nach dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo eine „Mahnwache für Toleranz und gegen Extremismus“ auf dem Pariser Platz in Berlin. Ich fand die Veranstaltung damals schon merkwürdig, da insgesamt relativ wenig Publikum, nur sehr wenige Moslems und die Ansprachen wirkten aufgesetzt und inhaltsleer. Alles in allem keine Bewegung von unten, sondern eine politisch motivierte Aktion. Weiterlesen
Tag Archiv für Mahnwache
Schmierentheater Mahnwache
Rundschreiben zur Teilnahme an Gegendemos
Ich hatte vorhin etwas zu der Aufforderung an die Studenten durch die Universität Leipzig an der Gegendemo zu PEGIDA (LEGIDA) teilzunehmen geschrieben und dabei die Frage gestellt, ob dies allein auf dem Mist des Rektorats gewachsen ist oder es einen Anschub aus der Berliner Bundespolitik gab.
Jetzt ist mir noch durch den Kopf gegangen, daß es vor einigen Tagen die etwas eigenartige Mahnwache vor dem Brandenburger Tor gab bei der viel prominente Bundespolitik vertreten war. Gab es hier evtl. auch Rundschreiben innerhalb von Behörden und öffentlichen Einrichtungen, die zur Teilnahme aufforderten? Wenn man sich vielleicht nicht sicher war, daß eine ausreichend hohe Teilnehmerzahl erreicht wird, hätte dies einen probaten Versuch darstellen können.
Falls jemand etwas Belastbares mitbekommen haben sollte, kann er es hier loswerden. Entweder über’s Kontaktformular oder per e-Mail (GPG-Schlüssel 0x0745 D002 0621 7D20 6465 71DA E0B9 9538 AF54 5970) und natürlich ind den Kommentaren.
Eindrücke von der Mahnwache am Brandenburger Tor
Die Mahnwache für ein „weltoffenes und tolerantes Deutschland für Meinungs und Religionsfreiheit“ ging auf die Initiative des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) zurück. Mal bei Seite gelassen, daß die Wirkung derartiger Veranstaltungen bei überzeugten Radikalen gegen Null strebt und alle anderen Religiösen sich nur bestätigt fühlen, waren weite Teile der Reden eher von Heuchelei geprägt und im Gegensatz zu den heutigen Presseberichten empfand ich das Ganze nicht als ein „beeindruckendes Signal für religiöse Toleranz und gegen Terror“, sondern eher als Ablenkungsversuch vom gewalttätigen Kern der Religionen. Ein paar Leute haben sich auf einer Bühne getroffen und sich gegenseitig versichert wie gut sie sind. Als Redner waren geladen …
- Aiman Mazyek (ZMD)
- Erol Pürlü (Sprecher des Koordinationsrates der Muslime)
- Michael Müller (Regierender Bürgermeister von Berlin
- Matthias Heinrich (katholischer Weihbischof von Berlin)
- Markus Dröge (evangelischer Bischof)
- Abraham Lehrer (Zentralrat der Juden)
- Joachim Gauck (Bundespräsident & Pastor)
Zunächst sticht ins Auge, daß es eine fast rein religiöse Zusammenkunft war, auch wenn ansonsten säkulare Verbände ohnenhin nicht eingeladen werden, die genau das Problem widerspiegelt: Religion. Weiterlesen