Von der Betriebsgruppe Studenten wird deren Teilnahme gerne erwartet

„eigentümlich frei“ hat eine dienstrechtlich äußerst fragwürdige, an Machtmißbrauch grenzende Rund-e-Mail der Universität Leipzig veröffentlicht, die geradezu nach „DDR reloaded“ stinkt.

An: Studenten-Verteiler!
Sehr geehrte Studierende,

[…]

Alle Rektoratsmitglieder nehmen an den Gegenkundgebungen teil; selbiges erwarten wir sehr gerne von Ihnen. Die Lehrveranstaltungen sollen am 12.01.2015 ab 15.00 Uhr in den offenen Raum der Stadt verlegt werden, um so Ihnen als Studierenden die Teilhabe und Teilnahme an den „Lehrstunden für Demokratie und Vielfalt“ zu ermöglichen.

[…]

Das Rektorat der Universität Leipzig „erwartet gerne“ die Teilnahme der Studenten. Wie soll man das verstehen und welche Folgen hat eine Nichtteilnahme an der beworbenen Anti-LEGIDA/PEGIDA-Demonstration? Immerhin besteht das Rektorat aus verbeamteten Professoren, die hier nicht als Privatpersonen agieren, sondern Kraft ihres öffentlichen Amtes ihre eigene politische Linie mit Hilfe strukturell Abhängiger versuchen öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen. Auch auf Mitarbeiter, oftmals einfache Angestellte oder Solche mit Zeitverträgen, wird durch diesen Aufruf de facto politischer Druck ausgeübt, in dem Lehrveranstaltungen in den „offenen Raum der Stadt“, sprich auf die Straße, wo die Gegendemo stattfindet, verlegt werden sollen, sich einer von oben vorgegebenen politischen Meinung anzuschließen. Jeder der nun noch eine Lehrveranstaltung in den Räumen der Universität abhält oder besucht, macht sich in den Augen des Politbüros der Konterrevoltion verdächtig. Bei denen wird dann wohl eine Vertragsverlänegrung aus „organisatorisch-ökonomischen“ Gründen leider, leider ziemlich schwierig werden.

In anbetrtacht der Weihnachtsansprache 2014 von Bundeskanzlerin Merkel, in der sie ihre Untertanen überdeutlich dazu aufgefordert hatte, sich nicht an den — nebenbeibemerkt durchweg legalen — PEGIDA-Demonstrationen zu beteiligen, stellt sich die Frage, ob nicht aus Berlin dem Rektorat der Universität Leipzig, unter kurzem Hinweis auf die Geldknappheit der DFG, freundlich kommuniziert worden ist, daß man im Kanzleramt „gerne eine tatkräftige Unterstützung der Universität Leipzig und ihrer Studenten erwartet“. Bei dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit handelt es sich um ein Recht welches in Anspruch genommen werden kann, nicht um eine Pflicht zur Teilnahme.

4 Kommentare

  1. […] hatte vorhin etwas zu der Aufforderung an die Studenten durch die Universität Leipzig an der Gegendemo zu PEGIDA teilnehmen geschrieben und dabei die Frage gestellt, ob dies allein auf […]

  2. […] ein paar Tagen gab es die Meldung, daß die Studenten der Universität Leipzig vom Rektorat aufgefordert wurden an Anti-PEGIDA/LEGIDA-Demonstrationen […]

  3. Ich bin erschrocken, wie ein Minister der Bundesrepublik Deutschland sich verhält: er treibt seine aktiveren Bürger in den Bürgerkrieg !
    Der Bundesinnenminister Thomas de Maiziere erklärte kürzlich im ZDF: irgendwelche Leute lassen sich von Rattenfängern z.B. zu PEGIDA locken. Also sind aktive, um die Zukunft besorgte Bürger unseres Landes „Ratten“ ! Und niemand schreit auf.
    Man muß sich nicht wundern, wenn immer mehr Bürger unseres Landes z.B. nicht mehr zur Wahl gehen und eine unglaubliche Manipulaion sprich Lügen- Demagogie erkennen oder gar erliegen. Das Werkzeug dazu heißt: subversive Suggestion. Solch manipilierte Menschen verdrängen die Wahrheit, weil diese nicht zum Unterbewußtsein paßt.

    Fremdgeheimdienste beherrschen die deutschen Medien über Volks- und Deutschlandfeinde.

  4. […] Tage später hatte ich auf Grund eines bekannt gewordenen Rundschreibens der Universität Leipzig an ihre Studenten an Gegendemos zu der von politischer Seite höchst unerwünschten PEGIDA teilzunehmen, die Frage […]

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