Was hat man sich über Donald Trump aufgeregt, ihn einen schlechten Demokraten geschimpft, als er sagte er wolle im Falle eines Sieges von Hillary Clinton das Wahlergebnis nicht anerkennen und ggf. wegen Wahlmanipulation anfechten. Was passiert nun? Man rät Hillary Clinton zur Wahlanfechtung (Welt, CNN) und Klage auf Neuauszählung in den Swing-Staaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin, weil sie (angeblich) in den Bezirken, in denen Wahlmaschinen einegsetzt wurden statistisch systematisch schlechtere Ergebnisse erzielte, als in denen, wo noch mit Kreuz auf Papier und Scannern bei der Auszählung gewählt wurde. Allein diese Diskrepanz ist jedoch kein Beweis für eine Manipulation der Wahl. Wenn eine Neuauszählung zum selben Ergebnis kommen sollte, haben wir es mal wieder mit einem interessanten Fall der „statistischen Dreifaltigkeit“ aus Koinzidenz, Korrelation und Kausalität zu tun, denn es wäre durchaus wissenswert, wodurch die Unterschiede dann verursacht wurden.
Auch wieder nett, das messen mit zweierlei Maß. Die angedrohte Anfechtung durch Donald Trump ist böse, weil Trump böse ist, fechtet Clinton wegen Unregelmäßigkeiten an, ist das ihr gutes Recht, weil sie zu den Guten gehört.
Die Wahlergebnisdarstellung ist aber meiner Ansicht nach auch wirklich undurchsichtig. Ich wollte mir ein paar Tage nach der Wahl mal die Einzelergebnisse ansehen. Das ist aber eine höchst komplizierte Angelegenheit gewesen, die ich auch nicht erfolgreich zum Abschluss gebracht habe. Eine offizielle Seite welche die Einzelergebnisse systematisch zusammenführt habe ich nicht gefunden, ansonsten zu Hauf verstreute Seiten, gerne auch immer wieder mit vorläufigen Ergebnissen oder Verweisen wie „wie mitgeteilt wurde“.
Auf jeden Fall wird es am 19. Dezember nochmal interessant werden, wenn die eigentliche Wahl des Potus stattfinden wird, denn die Wahlmänner könnten sich auch anders entscheiden, als für Donald Trump zu stimmen.