In den letzten Jahren wurde viel über die Aufdeckung von Plagiaten bei Dissertationen und der darauf folgende Entzug des Doktorgrades berichtet. Weniger bekannt, nach meiner Erfahrung auch bei den Promovenden, ist die Tatsache, daß der Doktorgrad auch aus anderen Gründen wie Datenfälschung, unerlaubte Hilfe oder Abschreiben selbst Jahre nach erfolgter Promotion in einigen Ländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen) aberkannt werden kann. Bei der Promotion handelt es sich dort nicht nur um einen Nachweis einer Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt, wie bspw. das Abitur, sondern der Promovend verpflichtet sich mit Entgegennahme der Urkunde nicht nur in seinem bisherigen Leben sondern auch in seinem zukünftigen einer der Führung des Grades würdigen Lebensweise nachgekommen zu sein bzw. nachzukommen. Weiterlesen
Tag Archiv für Ethik
Entzug des Doktorgrades
Ethisch ist eine Waffe stets als neutral zu betrachten
Im Rahmen der Diskussion zur geplanten Anschaffung bewaffneter Drohnen durch die Bundeswehr hat Kriegsminister Thomas de Maizière (CDU) die Kritik daran versucht zu entkräften. Unabhängig vom Verlauf der Diskussion läßt eine Aussage des Ministers aufhorchen (Welt, Tagesschau): Weiterlesen
Meine Vorhaut gehört mir!
Inzwischen nimmt die Diskussion um das Kölner Beschneidungsurteil Fahrt auf und die Begründungen warum Beschneidungen aus religiösen Motiven erlaubt sein sollten, werden immer absurder. So auch in dem Kommentar „Vom richtigen Umgang mit Recht“ von Heribert Prantl auf Süddeutsche.DE. Weiterlesen
Parteiübergreifendes Ärgernis
Die Folgen des Beschneidungsurteils vom Kölner Landgericht werden immer ärgerlicher. In selten trauter Einigkeit bildet sich jetzt eine parteiübergreifende Allianz aus CDU/CSU, FDP, Grünen und SPD zur Manifestierung des Sonderstatus von Religionen, in dem sie eine Ausnahmeregelung für religiöse Beschneidungen schaffen wollen. Alle Parteien begründen dies mit dem Recht auf Religionsfreiheit, wie exemplarisch Sigmar Gabriel (SPD): Weiterlesen
Dengue-Fiebertherapie mittels Homöopathie
Dengue-Fieber ist eine, in tropischen und subtropischen Gegenden durch Mücken (meist Tigermücken) übertragene, sehr weit verbreitete virale Infektionskrankheit (Dengue-Virus), die sich nach einer Inkubationszeit von 3-14 Tagen in grippeähnlichen Symptomen bemerkbar macht, aber meist nach einer Woche, daher auch das Synonym Sieben-Tage-Fieber, vergeht. Bei 2-4% der Erkrankten kommt es jedoch zu lebensgefährlichen Komplikationen in Form von Hämorrhagien (unkontrollierte Blutungen) und Schockzuständen, mit Mortalitätsraten von 1-5%, bei einzelnen Epidemien deutlich mehr.
Die gegenwärtig einzig wirksame Bekämpfung des Dengue-Virus besteht in der Bekämpfung der Ausbreitung der Vektoren (Mücken) um die Infektionswahrscheinlichkeit zu reduzieren. Die klinische Therapie ist rein symptomatisch ausgerichtet und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Gabe von Schmerzmitteln und von Flüssigkeit, sowie bei schweren Fällen auf intensivmedizinische Überwachung. Weiterlesen
Hitlers Freuden
Es ist schon erstaunlich was für merkwürdige Trolle man mit einem kleinen Stücken Haut aus ihren Löchern treiben kann. Wie beispielsweise den Welt-Online Commentarist Jacques Schuster mit seiner Satire — das kann doch wohl nur eine seine, oder? — auf Welt Online. Weiterlesen
Hebammen unverzichtbar?
Die Hebammen fordern auf Grund des Mißverhältnisses von Einkommen zu stark steigenden Beiträgen zur Haftpflichtversicherung politische Unterstützung, auch um langfristig den Berufsstand der Hebamme zu erhalten, wie dies selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte.
Ich glaube, dass es gemeinsames Ziel ist, Hebammen als Berufsgruppe zu erhalten.
War eine andere Aussage von ihr zu erwarten? Sie hätte sich wohl kaum in Erwartung der nächsten Wahlen hingestellt und eine populistische Steilvorlage für ihre Gegner geliefert, in dem sie erklärt, daß der Berufsstand der Hebammen nicht benötigt würde. Weiterlesen
Das schwächste Glied
Religiös motivierte Jungenbeschneidung ist strafbar
Das Landgericht Köln hat in einem hoffentlich wegweisenden Urteil (Az. 151 Ns 169/11) entschieden, daß die Beschneidung nicht einwilligungsfähiger Jungen aus rein religiösen Gründen strafbar ist. Weiterlesen