Archiv für Rezension

Mit Östrogen in 80 Tagen um die Welt

Das ZDF beginnt heute im Fernsehen seinen mit der BBC neu gedrehten Weihnachtsvierteiler (Achtteiler in Mediathek) im ZDF. Die Geschichte ist kurz erzählt, der reiche Phileas Fogg, ein durch und durch von Selbstzweifeln zutiefst geprägter und von Problemen durchsetzter, ziemlich feiger Engländer, wettet im noblen Reform Club mit einem alten Schulfreund Bellamy um 20.000 Pfund, daß er in 80 Tagen die Welt umrunden könne.

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Annalena Pinocchio von Münchhausen

Es heißt ja immer der Schuster solle bei seinen Leisten bleiben, meint man solle das machen was man gelernt hat und kann. Daran hält sich Hochstaplerin Annalena zur Gänze, am besten kann sie nämlich schwindeln. Ihr Buch mit dem drohenden Titel „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“, — wer hat es überhaupt tatsächlich geschrieben? Annalena mitten im Wahlkampf zwischen der Abfassung ihrer diversen Lebensläufen ausreichend für eine Katze mit ihren sieben Leben (wer soll das glauben?) oder Weiterlesen

Australien: Geimpft, aber eingesperrt im eigenen Land

Der australische Gesundheitsminister Greg Hunt traut der bisher vielgerühmten und als DIE Lösung in der grassierenden Coronaviruspandemie gepriesenen Impfung offenbar nicht so recht, denn er hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, daß man selbst dann, wenn die gesamte Bevölkerung geimpft sei, nicht einfach die Grenzen öffnen könne, man müsse erst noch über die Nachhaltigkeit der Immunität, die Übertragung und globale Wirkung lernen: Weiterlesen

Kevin — Allein in New York nach dem Geschmack von Stalin

Bildersturm, Zensur, Geschichtsfälschung, Lager, da ist der linke Mob wie schon zu Stalins Zeiten in seinem Element. Nun soll es die amerikanische Filmkomödie „Kevin — Allein in New York“ (Originaltitel: „Home Alone 2: Lost in New York“, 1992) treffen. Eine kurze Szene in der Hotellobby des Plaza, wo Kevin einen Mann nach dem Weg fragt, soll herausgeschnitten werden, so die Forderung Einiger, denn bei dem Mann handelt es sich um den damaligen Besitzer des Hotels: Donald Trump! Der damalige Darsteller von Kevin McCallister, Macaulay Culkin, hat auf Nachfrage bei Twitter bereits sein Einverständnis gegeben, in der Szene Donald Trump digital durch ihn selbst im jetzigen Alter (40) zu ersetzen. Weiterlesen

XX XY Männer und Frauen. Grafiken erklären die Unterschiede

XX XY Männer und Frauen

XX XY Männer und Frauen,
ISBN 978-3-426-65536-8

Die Autoren Matthias Stolz und Ole Häntzschel haben mit ihrem Buch XX XY Männer und Frauen. Grafiken erklären die Unterschiede eine Anthologie von Grafiken zum Thema Männer und Frauen verfasst. Zu 72 Sachgebieten rund um das Thema wie Namen, Kleidung, Sexualität, Gewalt, Bildung, Politik, Sprache etc. stellen sie auf ebenso vielen Doppelseiten die ermittelten Unterschiede grafisch anschaulich dar. Die Daten entstammen unterschiedlichsten Quellen wie bspw. dem Statistischem Bundesamt, dem Robert-Koch-Insitut, der Literatur wie auch aus eigener Recherche der Autoren. Durchgehend werden die Werte für Frauen in rot, die für Männer in blau dargestellt. So stehen beispielsweise den 15 Methoden der Empfängnisverhütung für Frauen nur 3 für Männer gegenüber. Man kann diese Aussage in diesem einen Satz treffen oder eben grafisch aufarbeiten in dem man auf einer Seite für jede Methode für Frauen ein Symbol, also 15 Symbole angeordnet in einer 3 × 5 Matrix, drei Symbolen für die Methoden beim Mann auf der anderen Seite gegenüberstellt. Die Kunst lag nun darin, für die Sachgebiete geeignete, leicht verständliche und vor allen Dingen abwechslungsreiche Darstellungsformen zu finden. Das ist weitestgehend auch gelungen, wenn auch manchmal das Datenamterial lückenhaft ist. So haben sie zwar für die Länge des täglichen Aufenthalts der Frauen im Bad Daten für 12 Länder, aber bei Männern nur für drei (Italien, Mexiko, Polen), die sich wiederum nicht bei den Frauen wiederfinden, womit ein Ländervergleich unmöglich ist. Weiterlesen

Iranian Taboo

Filmplakat zu „Iranian Taboo“

Filmplakat zu „Iranian Taboo“

Iranian Taboo ist ein 80-minütiger Dokumentarfilm auf Persisch mit englischen Untertiteln vom iranischen Filmemacher Reza Allamehzadeh über die systematische Benachteiligung und Unterdrückung von Angehörigen der Bahá’í-Religion unter dem Schah und dem Mullahregime. Mit dem leicht irreführenden Begriff Tabu geht es ihm um „die Offenlegung des Tabus, welches die Islamische Republik Iran über die iranischen Bahá’í verhängt hat“. Weiterlesen

Privat war gestern — Wie Medien unsere Werte zerstören

Buchdeckel „Privat war gestern“

Privat war gestern,
ISBN 978-3-550-08862-9

Die beiden Medienanwälte Dominik Höch und Christian Scherz wollen mit ihrem Buch „Privat war gestern“, dessen Titel eine freie Übersetzung von Mark Zuckerbergs Ausspruch „The age of privacy is over“ ist, das Augenmerk auf den Verlust der Privatsphäre lenken. Sie halten die laufende Erosion der Privatsphäre für einen verhängnisvollen Trend der modernen (Medien-) Welt, denn sie ist Teil der Menschenwürde und stellt somit ein unbedingt schützenswertes Gut dar. Obwohl die Privatsphäre für das Individuum einen Wert für sich darstellt, ist sie sowohl von Seiten der klassischen Medien (Zeitungen, Fernsehen) über das Internet bis hin zur Rechtsprechung heftigen Angriffen ausgesetzt, die den Interessen einer demokratischen Gesellschaft zuwiderlaufen. Als Zielvorstellung (S. 22)

„[…] soll dieses Buch zumindest ein Zwischenruf sein, ein unbedingtes Plädoyer gegen bedingungslose Transparenz in allen Bereichen menschlichen Lebens und für den Schutz der Privatsphäre.“

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Keine Macht den Doofen

Keine Macht den Doofen

Keine Macht den Doofen,
ISBN 978-3-492-27494-4

Das neueste, vor einigen Tagen erschienene Buch „Keine Macht den Doofen” von Michael Schmidt-Salomon ist tatsächlich eine Streitschrift, eine recht polemische sogar, die nicht jedem gefallen wird und von ihrem Inhalt her auch nur in Ländern westlicher Prägung veröffentlicht werden konnte. Allein schon durch seine Abrechnung mit den Religionen würde er in etlichen Regionen der Welt mit dem Tode bestraft werden. An vielen Stellen gewinnt man den Eindruck, hier hat sich jemand seinen Ärger über die Zustände in der Welt von der Seele geschrieben, denn obwohl nur 124 Seiten lang, hat es das Buch mit seinen sechs Kapiteln durchaus in sich. Trotz der meist harschen und schonungslosen, aber berechtigten, Wortwahl, liest sich das für jeden verständliche Buch mit seinem ironisch-sarkastischen Unterton dennoch angenehm, oft mit einem Schmunzeln. Weiterlesen

Das kleine Survival-Handbuch

Das kleine Survival-Handbuch

Das kleine Survival-Handbuch,
ISBN 978-3-7688-1874-2

Aus der Vielzahl der Überlebensbücher sticht „Das kleine Survival-Handbuch“ von Rob Beattie zunächst durch seine transparente, neongelbe PVC-Buchhülle mit Reißverschluß hervor. Es ist im Taschenbuchformat gehalten und eignet sich somit für Jackentasche oder Wandergepäck. Der verständlich geschriebene Inhalt ist in neun Kapitel gegliedert: Weiterlesen

Empört Euch!

Empört Euch!

Empört Euch!,
ISBN 978-3-550-08883-4

Geschrieben wurde das rd. 20-seitige Pamphlet „Empört Euch!“ — der Rest des Büchleins sind Endnoten und ein Nachwort der französischen Verlegerin zu Leben und Wirken des Autors — von dem 93-jährigen Stéphane Hessel, einem Mitglied der Résistance, Überlebenden des KZ Buchenwald, Diplomat und Mitautor der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen. Den Titel kann man als prägnantes Resümee eines bewegten und bewegenden Lebens verstanden wissen, gesagt von jemandem der überzeugt für die republikanischen Werte eintritt. Von den persönlichen Lebenserfahrungen geprägt, ist es ein eindringliches Plädoyer für Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit, Hoffnung, eine freie Presse, gegen Diskriminierung und Abschiebung und für die Verwirklichung der Menschenrechte in ihrer originalen Form. Es ist nichts weiter als ein eindringlicher Appell an die Verantwortung jedes Einzelnen Bürgers: Weiterlesen