Watergate beim BND

Rückseite Zentralneubau Bundesnachrichtendienst

Baustelle des Neubaus der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin (Rückseite).

Der Spiegel schreibt, der „BND-Neubau wurde offenbar vorsätzlich geflutet“ und „die Ermittler halten einen gezielten Anschlag für möglich.“. Soso, eine bestechend geniale Information die der Spiegel da den Ermittlern hat entlocken können oder auf Deutsch „Wir haben keinen blassen Schimmer wer es war“. Nur in höchstens mittelmäßigen Filmen fallen zum rechten Zeitpunkt gleich reihenweise Wasserhähne von der Wand, hier verschwanden jedoch Hähne und Absperrventile gleich ganz. Es ist doch gar nicht die Frage, ob es ein Anschlag war, sondern wer es war und warum. Schließlich muss jemand mit Schraubenschlüssel oder Zange nicht nur auf das Gelände gelangt sein, sondern anscheinend auch zerstörungsfrei in die geschlossenen, mit Schlüsselkarten gesicherten Räume.

Der Neubau

  • Der BND-Neubau wird von einem privaten Wachdienst bewacht. Die müssen also mächtig gepennt haben oder selbst mit drin stecken (bei den Arbeitslöhnen auch nicht verwunderlich), wenn ein Fremder das Gelände und gesicherte Räume hat betreten und aller Wahrscheinlichkeit nach naß (mehrere unter Druck stehende Hähne abmontieren und dann trocken den Raum verlassen ist eher unwahrscheinlich) hat verlassen können.
  • Die Schlüsselkarten sind RFID-Karten, wie manch einer sie aus seiner Firma, dem Hotel oder dem ÖPNV, wie bspw. das eTicket der BVG, kennt. Man wird wohl kaum, schon gar nicht beim Geheimdienst, einfach 118 Karten ausgegeben haben. Normalerweise sind die Karten individualisiert, d.h. jede Karte läßt sich auf eine Person zurückführen und erwartungsgemäß sollte beim BND auch jeder Schließvorgang in der IT eine Spur hinterlassen haben, der man entnehmen kann, welche Karte(n) zum fraglichen Zeitpunkt wo benutzt wurde(n). Es ist aber unwahrscheinlich, daß ein Kartenbesitzer des BND so dumm (oder doch?) gewesen sein sollte, davon keine Kenntnis zu haben.

Die Täter

  • Einfache Wasserhahndiebe kann wohl bei den Gegebenheiten getrost ausschließen.
  • Die Täter könnten nun einfach nur Vandalen gewesen sein, die gezielt im BND-Neubau Schaden anrichten wollten, was ihnen zwar gelungen ist, aber wohl kaum zum Abbruch des Umzuges führen wird. Der BND-Bau war dermaßen teuer, daß es für den Staat auf ein paar Millionen mehr oder weniger auch nicht mehr ankommt und selbst wenn, dann würde das Geld an anderer Stelle eingespart werden, da es dem unbedingten Willen der Politik entspricht dem Geheimdienst ein neues zu Hause verschaffen zu wollen. Hier stellt sich die Frage wie sie in die Räumme gekommen sind, wenn sie keine Karten mit Zugangsberechtigung hatten. Waren die Türen evtl. doch nicht versperrt oder der Hack derart einfach?
  • Kommen die Täter aus dem Kreis anderer Geheimdienste? Weniger wahrscheinlich, denn Deutschland ist viel zur reich, um es durch einen Millionenschaden daran zu hindern einen Neubau fertigzustellen. Allenfalls käme eine Vertuschungsaktion in Frage, doch zu welchem Zweck? Eher hätte man die ein oder andere unauffällige Erweiterung vorgenommen.
  • Auch möglich wäre ein Insidejob, entweder wiederum als Vertuschungsaktion oder weil man den Verdacht hatte, daß fremde Mächte unerwünschte Einbauten vorgenommen hatten, von denen man annimmt, daß sie ein Wasserschaden zuverlässig neutralisiert. Gleichzeitig hätte man durch die Pressemeldungen dem Installateur sein Auffliegen indirekt mitgeteilt. Möglich wären auch interne Querelen und jemand wollte ganz gezielt und drastisch auf ein Sicherheitsleck aufmerksam machen.

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