Menstruation, dieses Thema zieht inzwischen seine blutige Spur durch das Blog. Diesmal nun die selbstermächtigte „Menstruationsbeauftragte“ Sarah Eichert.
Sarah Eichert möchte das Tabu rund um die Periode brechen und hat sich den Titel «Menstruationsbeauftragte» verliehen.
Wie viele tabubrechende Feministinnen braucht es eigentlich, bis ein Tabu kein Tabu mehr ist? Ebenso muss die Frage erlaubt sein, ob denn die Mehrheit der Frauen überhaupt permanent darüber reden möchte?
Gut, der Titel ist selbst verliehen und (noch) keine offizielle Bezeichnung, aber weit entfernt sind wird davon auch nicht. Dennoch das Verhalten ist aber durchaus typisch. Man gibt sich selbst eine hochtrabende Bezeichnung, hat keinerlei Mandat, aber meint dann Andere zu repräsentieren.
Ihr Slogan lautet denn auch: «Make Periods Great Again!» – angelehnt an US-Präsident Donald Trump, der während seines Wahlkampfes die Moderatorin Megyn Kelly aufgrund kritischer Fragen beleidigt hatte. Sie habe doch nur Menstruationsprobleme, sagte er, und weiter: «Man konnte sehen, dass Blut aus ihren Augen kam. Blut kam aus wo auch immer.» Trump wolle Amerika gross machen, indem er Frauen klein mache, sagt Eichert. «Ich möchte das Gegenteil: Ich möchte Frauen ermächtigen.»
Dass es dazu kam, ist allerdings Zufall. Beim Brainstorming für ihre Bachelorarbeit vor drei Jahren dachte sie zuerst über die Toilette oder das WC-Papier nach, Themen halt, über die niemand spricht. Zumindest standen diese beiden Alternativen im Raum. Dann entschied sie sich für die Monatsblutung als Thema.
Meine Rede, sie kennen nichts Anderes. Die ganze Gedankenwelt kreist nur um Ausscheidungen, meist eben die Menstruation.
Doch Eichert wünscht sich eine Welt, in der die Menstruation «gefeiert» wird als das, was sie ist: als «Zeichen der Fruchtbarkeit und Gesundheit». Und zwar nicht nur am Weltmenstruationstag Ende Mai.
Sie ist denn auch überzeugt: Wenn Männer menstruieren würden, würden sie damit prahlen, wie lange und heftig sie ihre Tage hätten. Auch wären dann die Hygieneartikel vielleicht schon längst von der Mehrwertsteuer befreit und die monatlichen Bauchschmerzen als Leiden akzeptiert.
Das Männer nicht menstruierten wird im Feminismus aber stark bestritten (allerdings auch nur dort):
Äh nein. Du widersprichst dir da selber. Menstruation ist nichts „strukturell weibliches“ – es ist etwas, was manche Körper tun und andere nicht. Ob die Person weiblich ist oder nicht hat damit nichts zu tun.
— Annika Spahn (@AnnikaSpahn) May 23, 2018
Freundliche Erinnerung, dass nicht alle Männer menstruieren.
Manche aus eigener Entscheidung nicht, manche unfreiwillig nicht.
Aber auch wenn nicht alle Männer menstruieren, ist es trotzdem wichtig, sie beim Thema Menstruationshygiene mitzubedenken.— hungryKitten 🛡 (@cuffedCatling) November 23, 2018
1. menstruieren können Frauen und auch Männer. Deshalb ist das eigentlich kein Frauending und sollte auch nicht klischeehaft behandelt werden. Weder für die Nutzung noch „Männer haben ja keine Ahnung.“
— Teekesselchen (@tee_kesselchen) May 9, 2018
Aber mal weg von derartigen Petitessen, ein Leiden soll also gefeiert werden. Ich kenne jedenfalls keine Frau, die das wirklich feiern möchte, aber wahrscheinlich kenne ich nur die falschen Frauen. Das hat ganz klar religiöse Züge. Das passt, denn Feministinnen verhalten sich auch wie Sektenmitglieder. Nach innen permanente Selbstbestätigung des eingeschlagenen Wegs, prominente, unantastbare Hohepriesterinnen, nach außen hin persistierende Abwehr gegen jede Form von Kritik. So feiern Christen Jesu Leiden, die Schiiten machen ein Fest aus der Selbstgeißelung an Ashura, so hat fast jede Religion ihr Leiden welches sie zelebriert.
Außerdem ist die Argumentation auch unlogisch, denn hier wird behauptet, dass es sich um ein Leiden handelt, aber wenn Männer Stimmungsschwankungen bei Frauen, die während der Menstruation definitiv bei vielen Frauen auftreten, etc. auf die Menstruation schieben werden sie als misogyn beschimpft.