Die transsexuelle Mutter Gottes

Das Bild mit Riccardo Simonetti als transsexuelle Maria mit Jesuskind auf dem Arm, ging vor ein Tagen durch die Presse, weil es für Unmut unter gläubigen Christen, insbesondere italienischen Christen sorgte. In einem Interview begründet der Darsteller Riccardo Simonetti sein Handeln mit einer interessanten aber entlarvenden Begründung.

Auf dem Cover dieser SIEGESSÄULE-Ausgabe posierst du als Maria, die Mutter Gottes. Warum? Es geht mir nicht darum, Menschen wegen ihres Glaubens durch den Kakao zu ziehen, sondern sie daran zu erinnern, dass es in biblischen Geschichten so viele Fragezeichen gibt. Wenn Maria eine Jungfrau war, die ohne Sex ein Kind bekommen hat, dann können wir sie uns genauso gut als gendernonkonforme Person vorstellen. Jede*r kann sich in ihr wiederfinden! Keine*r von uns hat das Recht, ein bestimmtes Gottesbild für sich zu pachten!

In der Sache hat er nämlich grundsätzlich recht. Die biblische Geschichte einer gebärenden Jungfrau ist derart absurd, daß sich die Frage erhebt, weshalb Menschen derart dumm sind, so etwas für bare Münze zu nehmen? Man stelle sich diese Geschichte einmal bildlich im realen Leben vor: Frisch getrautes Ehepaar, sie wird schwanger ohne Sex (nach der Ehe kein Sex — wenig glaubwürdig, aber wenigstens möglich —, wie wurde das damals eigentlich bewiesen?), der Herr Gemahl akzeptiert tatsächlich ihre aberwitzige Ausrede von Gott als Vater und seine Hörner.

Ab dann wird eine ganze Religion um diese schwangere Jungfrau Maria, ihr Kind Jesus, von dem nicht nachweisbar ist, daß Jesus jemals gelebt hat, ihren gehörnten Joseph aufgebaut und in der Folge mit weiteren Absurditäten wie die von der unbefleckten Empfängnis durch Jesus’ Großmutter, Marias Mutter, als theofiktiv-logische Notwendigkeit Maria, Jesus’ Mutter, als die zukünftige Gottesmutter selbst als frei von der Erbsünde auf die Welt kommen zu lassen, weiter ausgeschmückt. Diese Geschichte ist derart grotesk, daß Maria in der Tat wirklich alles gewesen sein könnte, Jesus übrigens auch, aber Letzteres thematisiert er hier nicht. Wenn aber alles möglich ist, ist es wertlos, soweit man Religion überhaupt als wertvoll bezeichnen mag. Und an dieser Stelle treffen sich biblische Geschichte und Gendergaga, beides nur unsinnige Gedankenkonstrukte, ein Wahn, in die sich Protagonisten hineinsteigern, beides Religion, die nichts mit der Realität gemein hat.

Nicht zu vergessen dabei, die egoistische Schäbigkeit der Kleriker, die die Gläubigen seit Jahrhunderten willentlich belügen und sich im Besitz der legtzgültigen Wahrheit wähnen, damit ihr eigenes Weltbild und ihre Macht nicht schneller in sich zusammenfallen als ein heißes Soufflé, denn man weiß schon recht lange, daß es sich auch dabei um einen der zahlreichen Übersetzungsfehler in der Bibel handelt. Der hier aus einer jungen Frau eine Jungfrau machte.

Genderismus funktioniert ebenso, letztgültiger Wahrheitsanspruch, wilde Ideenkonstrukte, ohne Beweise, aber haufenweise Widerlegungen bei konsequenter Leugnung der Realität und ausgeprägt destruktiven Schmarotzertum und beide sind so unfähig wie unwillig Korrekturen von Fehlannahmen vorzunehmen.

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