Die Heimsuchung zu Limburg

Allmählich empfinde ich die allgegenwärtige Diskussion, um nicht zu sagen Belästigung, über die katholische Plage aus Limburg, dem Meineidbischof Tebartz-van Elst, als reichlich scheinheilig. Soweit wie ich das bisher verstanden habe, hat der Mann das Geld der katholischen Kirche verbrannt. Wenn diese Annahme stimmt, geht es im Grunde niemanden etwas an, was die mit deren Geld machen, es ist eine innerkatholische Angelegenheit und keine Staatskrise. Es müssten daher nicht die Ausgaben dieses einen Bischofs thematisiert werden, sondern es muss endlich die staatliche Alimentierung beider Kirchen mitsamt ihren Vergünstigen eine breite Diskussion erfahren. Hier werden jedes Jahr durch Bund und Länder Milliarden von Steuergeldern in einer undemokratischen Organisation, mit archaïsch-krudem Gedankengut sinnlos versenkt. Für das Funktionieren des Sozialstaates sind die Kirchen nicht nur vollkommen überflüssig, sondern sogar hinderlich. Praktisch schon heute werden alle sozialen Einrichtungen, inklusive der Missionswerke wie Diakonie, Caritas, Miserior, aus Stuergeldern finanziert. Leider hat hier die Propagandaabteilung der Kirche erstklassige Arbeit geleistet, so daß Viele, bis hin zu Abgeordneten die Kirchen als absolut notwendig ansehen und nicht als daß was sie sind, Schmarotzer mit leistungslosem Einkommen.

Selbst die Alt- und wohl auch Wiederbundeskanzlerin Angela Merkel faselt inzwischen etwas von großer Belastung, anstatt ihren eigenen Augiasstall auszumisten. Da gäbe es genug zu tun. Oder hat sie etwa nur Angst, daß im Zuge der Affäre die Rolle der Kirchen doch endlich zur Sprache kommt?

Der Lügenbischof hat für die 41 Millionen Euro wenigstens ein funktionierendes Gebäude, wenn auch — wie ich finde — kein sonderlich Schönes, so weit man das von Bildern her beurteilen kann, auf die Beine gestellt. Die Politik sollte sich mal selber an die Nase fassen, das fängt bei der Elbphilharmonie in Hamburg an, geht über das Projekt S21 und den neuen Berliner Großflughafen BER bis hin zu den verpulverten 500 Millionen bei den EuroHawk Drohnen. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) könnte mal eine komplette Revision vertragen. Aber darüber wird der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

Das gesellschaftliche Problem heißt nicht Tebartz-van Elst, sondern Kirchen!

Weiterführendes:

Ein Kommentar

  1. […] vollkommen irrelevante Lügenbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nimmt seit Wochen breiten Raum in der öffentlichen Berichterstattung ein, obwohl er mit seiner […]

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