Nördlich des 45. Breitengrades?

Aus dem Hause von Flinten-Uschi aka Zensursula wird vermeldet, daß die Marine einen Hubschrauber bekommen soll, der nicht über offenem Meer eingesetzt werden kann. Helau und Alaaf, ein dreifach Hoch auf die Republik Schilda.

Wurden erst über 500.000 Millionen für Drohnen vom Typ Euro-Hawk in den Sand gesetzt, allerlei anderes untaugliches und veraltetes Fluggerät gehört sowieso zum Bestand der Bundeswehr, dann eine Fehlplanung mit Schützenpanzern, soll die Marine diesmal Hubschrauber die nicht über schwierigem Gelände eingesetzt werden können/dürfen bekommen:

Vor allem aber sei „der Betrieb über Gebieten mit schwierigen Umgebungsbedingungen nicht erlaubt“, schreiben die Beamten des Luftfahrtamts. Als ein solches Gebiet ist auch das offene Meer nördlich des 45. Breitengrades definiert – also auch die Nord- und Ostsee. Dort sollen die Marinehubschrauber vor allem eingesetzt werden.

Auch auf die Gefahr hin mit meiner Nörgelei jetzt auch noch ziemlich kleinlich zu wirken, aber Deutschland fängt überhaupt erst nördlich des 47. Breitengrades an (selbst Großdeutschland befand sich noch nördlich des 45. Breitengrades). Der 45. Breitengrad verläuft, von Ottawa in Kanada kommend, durch Frankreich auf der Höhe von Bordeaux, dann weiter südlich der Alpen auf der Höhe von Turin, vorbei an Belgrad und südlich der Südkarpaten, durch die südliche Krim. Mal anders gefragt, ist man sich sicher, daß der überhaupt über dem Bodensee eingesetzt werden dürfte? Allein die Idee, in Deutschland einen Hubschrauber anschaffen zu wollen, der nicht über schwierigem Gelände nördlich des 45. Breitengrades einsetzbar ist, ist einfach nur absurd.

Selbst wenn es ein Zahlendreher sein sollte — der dann mal wieder ohne Recherche kommentarlos von „Qualitätsmedien“ abgeschrieben wird — und der 54. Breitengrad (nördlich der ostfriesischen Inseln, Lübeck, Rostock) gemeint sein sollte, wird die Sache nicht viel besser, denn wie in für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen gemutmaßt wird, sollen sich Marinen öfter mal im offenem Meer aufhalten. In jedem Falle stellt sich die Frage, ob es sich bei den ganzen Missgriffen um massive Inkompetenz, Korruption oder um eine Form der Sabotage handelt um die Bundeswehr absichtlich einsatzuntauglich zu machen, um evtl. Verpflichtungen nicht nachkommen zu müssen.

Und der Presse hätte es gut zu Gesicht gestanden, bei dem 45. Breitengrad mal genauer nachzufragen, wie das zu verstehen sein soll.

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