Frauenquote oder woran erkennt man eine Frau?

Die Abnahme der Zustimmung zu SPD korreliert auffällig stark mit der Zunahme genderistischer Aktivitäten und dem Hochkommen entsprechenden Personals in der SPD. Aber zum Glück begründen Korrrelationen natürlich keine Kausalitäten, so das die SPD ihren Weg unbeirrt fortsetzten kann. Nun kommen derzeit besonders aus der SPD unter dem Stichwort Parité besonders laute Rufe nach einer Abänderung des Wahlrechts zur Ermöglichung einer Frauenquote für Parlamente, weil der dumme Wähler einfach nicht so wählt, wie es die Genderfeministinnen gerne hätten.

Historisch betrachtet ist diese feministische Initiative ein Rückschritt. Vom Absolutismus, bei dem es keinerlei Mitbestimmung gab, über Ständewahlrecht und Männerwahlrecht war der Sinn der Einführung des Frauenwahlrechts letztlich die Idee, daß jeder Staatsbürger eines Landes unabhängig von Geschlecht, Rasse, Hautfarbe, Religion, Herkunft und finanziellem Hintergrund an der Gestaltung der Gesellschaft durch aktives und passives Wahlrecht mitwirken können soll. Die Einführung einer Quote widerspricht dieser Idee der Gleichheit der Bürger an der Wahlurne, denn sie brächte das Geschlecht wieder als Kriterium in moderne demokratische Wahlverfahren ein.

Von derartigen Lappalien abgesehen, stellt sich im Sinne der von der SPD vertretenen Ideologie des Genderismus aber auch die Frage woran man eine Frau erkennt.

Der Genderismus vertritt die Hypothese, daß Geschlecht nur ein rein soziales Konstrukt sei, welches Kindern ab der Geburt eingeredet werde. Das geht soweit, daß einerseits selbst die Existenz des biologischen Geschlechts in Abrede gestellt wird, aber andererseits eine Unzahl weiterer Geschlechter postuliert wird. Wie immer aus dem Umfeld moderner Soziologie bedarf es keiner Belege für diese Hypothese(n) und das die Wissenschaft ständig Gegenbelege produziert, ficht die Anhänger nicht weiter an, sie wollen die Gesellschaft gemäß dem Genderismus umformen. Der Ideologie folgend kann auch ein jeder sein Geschlecht nicht nur selbst festlegen, sondern auch wechseln. Demenstsprechend wollen Genderisten, daß man sein Gegenüber erst fragt, welchem Geschlecht es sich zugehörig fühlt und wie es angeredet werden möchte. Für Dritte gibt es also keine Möglichkeit zu erkennen, welches Geschlecht jemand trägt, da dies nur das jeweilige Individuum selbstbestimmt durch seine Aussage festlegen kann, die Andere widerspruchslos hinzunehmen haben.

Der Idee der Frauenquote liegt natürlich auch implizit zu Grunde, daß nur Frauen von Frauen und Männer von Männern adäquat politisch repräsentiert werden können, was zu einem weiteren Widerspruch führt, denn nach der Genderlehre gibt es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen, da beide Geschlechter, die wiederum nur soziale Konstrukte sein sollen, gleiche Fähigkeiten hätten. Das Problem bestünde angeblich darin, daß das Patriarchat, also die Männer, die Frauen systematisch unterdrückten und von den Fleischtöpfen fernhielten. Deshalb bräuchte es jetzt ein extra Gesetz für die Parité bei Kanalarbeitern Abegordneten.

Da SPD und Grüne nun vehemente Verfechter dieser in sich völlig inkonsistenten Ideologie sind, erhebt sich für die geplante Gesetzesänderung tatsächlich ganz praktisch die Frage, woran das „Frausein“ juristisch festgemacht werden kann. Der Hypothese des Genderismus folgend könnten sich die Sympathieträger der SPD Ralf Stegner oder Martin Schulz morgen hinstellen und von sich behaupten sie hätten ihre weibliche Natur entdeckt und seien ab sofort Frauen (Kopfkino: PinUp-Bilder von „ihr“ im Spint). Umgekehrt müsste Frauen in Zukunft auch gesetzeskonform ein Beleg abverlangt werden, warum sie Frauen und nicht etwa verkappte Männer sind. Nun liegt jedoch die Deutungshoheit beim jeweiligen Individuum, der nicht nicht widersprochen werden darf. Noch weiter gedacht heißt das aber auch, daß die Frauenquote negativ diskriminierend gegenüber den anderen postulierten Geschlechtern des Genderismus ist.

Gerechtigkeit ist auch eines der ganz großen Schlagwörter in der SPD, aber sie definiert nirgends, was genau sie darunter versteht. Der Frauenanteil in den Parteien ist durchweg niedriger, als der der Männer, aber dennoch sollen Frauen 50% der Parlamentssitze per Gesetz zugeschrieben bekommen. Offenbar hält das die SPD für gerecht.

Da sich die amtierende Justizministerin Katarina Barley dem Projekt Parité angeschlossen hat, wird es spannend sein zu sehen, wie sie das alles widerspruchsfrei und verfassungskonform in ein Gesetz gießen wird. Und dann muss natürlich auch noch der Kausalzusammenhang gefunden werden, warum immer weniger Menschen die SPD wählen. Ob sie jemals darauf kommen? Nun, die Geschichte wird es zeigen.

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