Der Volkswirtschafler Niko Paech plädiert zum Zwecke der Weltrettung für einen massiven Rückbau der Wirtschaftsaktivitäten.
„Das sind Kreuzfahrten, das sind SUVs, das ist der Luftverkehr, die Digitalelektronik und die Nachfrage nach noch mehr Wohnraum.“ Dies sei reiner Komfort, der sich nicht als Befriedigung essenzieller Grundbedürfnisse rechtfertigen lasse.
Der Bedarf an mehr Wohnraum liegt auch an linker Politik, die eine Agenda gegen die Familie fährt aber anteilig zu mehr Wohnungen führt. Zurück in eine Gesellschaft in der nur noch die essentielle Grundbedürfnisse befriedigt werden? Dieser Verzichtsmarathon wird hart für jeden Einzelnen. Ich fürchte Ökonom Paech gehörte zu den Ersten die da untergingen.
Unabdingbar sei daher nun nicht nur eine Wirtschaft ohne Wachstum, sondern ein Rückbauprogramm. Das sei aber kein Marsch in die Askese oder ins Mittelalter, sondern könne verstanden werden als eine Befreiung vom Überfluss, sagte der Wissenschaftler.
Aus Raider wird jetzt Twix, sonst ändert sich nix.
Ganz auf Linie des Konstrukktivismus, Sprache schafft Realität, man gibt dem Kind einen anderen Namen, damit sich der gleiche Sachverhalt einfach besser anhört. Die realen Folgen bleiben natürlich unverändert bestehen.
Es gibt kein Menschenrecht darauf, eine Kreuzfahrt zu buchen. Es gibt kein Menschenrecht darauf, Urlaub mit dem Flugzeug zu machen.“ Es existierten aber unendlich viele Möglichkeiten, hier in Europa Urlaub ohne Kerosin zu verbringen.
Urlaub an der Ostsee hatten wir im letzten Jahrhundert zweimal in Deutschland, die Zeiten waren nicht wirklich besser, auch nicht unter ökologischem Gesichtspunkt (falls sich noch jemand an das Bitterfeld jener Zeit erinnert).
Weiter sagte Paech, notwendig sei eine „Entrümpelung unserer Lebensstile“ und der Aufbau einer Ökonomie, in der die Reparatur und Instandhaltung wieder ein wichtiger Faktor wird. Produkte müssten länger genutzt werden. Damit würde auch der infolge des Onlinehandels enorm gestiegene Güterverkehr eingedämmt, sagte er.
Das hört sich gut an, doch er soll mal Vorschläge für die praktische Realisierung machen. Bei allen Geräten, deren zentraler Bestandteil Elektronik enthält ist eine Reparatur meist schlicht nicht möglich. Heutige Elektronik ist irreparabel und nur ersetzbar. Bei reparablen Dingen ist dies meist zu teuer, da in Deutschland die Kosten für Arbeit derart erhöht wurden, daß sich das niemand mehr leisten will oder kann. Auch zur Idee der Verlängerung der Produktzyklen helfen nur praktische Vorschläge weiter. Soll man nun den alten Kühlschrank mit höherem Energergieverbrauch bis zu dessen Lebenszeitende weiterverwenden oder doch lieber regelmäßig ein energiesparendes Neugerät kaufen, welches unter Einsatz von Energie produziert wurde? Allein mit diesen rein theoretischen Vorschlägen kann der Verbraucher nichts anfangen.
Auch die industrielle Landwirtschaft muss nach Paechs Vorstellungen umgebaut werden. „Kleinere, solidarisch bewirtschaftete Ökohöfe könnten für ihre Region produzieren. Damit entfiele gigantisch viel Aufwand an Verpackung, Transporten, Kühlketten.
Solidarisch bewirtschaftet? Also Sozialismus pur und wiedermal ohne Bananen. Wie stellt der sich eigentlich die Versorgung von Städten vor? Wir sind kein Agrarstaat mehr, in dem jede Familie auf ihrer Parzelle (oder Lehen) Subsistenzwirtschaft betreibt. Auch „solidarisch bewirtschaftete“ Kolchosen müssen daher Überschüsse erwirtschaften und schließlich die Lebensmittel in die Städte transportiert werden.
Dazu sollten auch Gärten und Mietäcker aktiviert werden, um eine Selbstversorgung im kleinen Maßstab zu ermöglichen.
Er geht also von Mangelwirtschaft aus, genau deshlab sind mal die Kleingärten, besonders noch in Berlin zu finden, entstanden. Die Leute sollen tagsüber einer geregelten Arbeit nachgehen, Famlien, wo immer jemand zu Hause ist, mögen Linke ja gar nicht, und dann in der Freizeit noch Kleinackerbau betreiben müssen.
Weiter nötig ist nach den Vorstellungen des Klimaökonomen ein Baumoratorium. „Jeder weitere Quadratmeter Wohnfläche, den wir erschaffen, ist eine ökologische Katastrophe.“
Erst „Grenzen für alle auf, wer kommen will kann kommen“ schreien und sich dann über zunehmenden Wohnraumbedarf beklagen. Mit einer schrumpfenden Bevölkerung waren wir ja auf dem Weg dorthin, sollte ja nicht sein. Wer aber das Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern zu Disposition stellt wird Rassist gescholten.
Extrem viel Strom werde im globalen Maßstab auch durch das Internet verbraucht, sagte er der dpa. „Ein radikaler, aber ernst gemeinter Vorschlag wäre, das Internet jeden zweiten Tag auszuschalten – damit kann auf freiwilliger Basis schon jetzt begonnen werden.“
Selten dämlicher Vorschlag. Man kann das Internet zwar von einer Sekunde auf die Andere abschalten, Strom aus, fertig, unschön aber immerhin technisch möglich, hingegen wird es mit dem Anschalten deutlich schwieriger. Es funktioniert nicht in dem man einfach mal eben den Strom wieder einschaltet und ein paar Sekunden später läuft alles wieder. Die Server auf den Serverfarmen in den Rechenzentren müssen in sehr vielen Fällen geregelt in richtiger zeitlicher Reihenfolge hochgefahren werden. Bis dort wieder alles routinemäßig abläuft können mehrere Stunden vergehen. Das nun jeden zweiten Tag machen zu wollen ist einfach nur eine völlig unsinnige Idee, geboren aus dem Unverstand der zu Grunde liegenden Technologie. Vom Einschaltstrommehrverbrauch jeden zweiten Tag ganz zu schweigen. Genausowenig kann man übrigens Kraft- oder Stahlwerke mal eben aus- und wieder anschalten. Einem Ökonomen sollten diese grundlegenden technischen Abläufe eigentlich bekannt sein.
Selbst wenn nur Individuen das Netz nur jeden zweiten Tag benützten und die Serverfarmen durchlaufen, wird es eben dann an dem Tag um so intensiver genutzt werden. Ich würde mal vermuten, daß dann die Rechenzentren sogar erst recht noch leistungsfähigere Rechner (oder mehr Rechner) anschaffen müssten, um die entstehenden Spitzenlasten besser auffangen zu können.
Auf wirksame politische Regulierungen darf man nach seiner Ansicht zurzeit nicht setzen. „Eine demokratisch gewählte Regierung kann vieles tun, aber eines nicht: sich über die Lebensstile einer Bevölkerungsmehrheit hinwegzusetzen und Wohlstand zurückbauen“, sagte der Ökonom.
Genau das sehen aber weite Teile im rot-grünen Planiversum völlig anders. Planspiele mit Verboten und Ökodikatur gehören dort einfach zum guten Ton.
Eine gefährlich-intereasante Übereinstimmung an derartigen Gedankengängen ist — ganz nach sozialistischem Vorbild —, daß immer die individuelle Mobilität und die freie Kommunikation mit hochgradigen Einschränkungen (Autos verbieten, Internetabschaltungen) belegt wird.
Die Grünen haben seit Beginn der allgemeinen Digitalisierung (ISDN) heftig dagegen aufbegehrt. Es ist das eine Paradoxon, denn auch wenn heutige Grüne ihre Finger nicht von Twitter lassen können, daß gerade diese Idee doch weiterhin bestand hat. Das zweite Paradoxon ist, daß diese Generation am liebsten alles nur noch von zu Hause vom Sofa aus erledigen will. Einkäufe wirklich aller Art (Bücher, Bekleidung, Elektronik, Essen etc.), Netflix und YouPorn an Stelle von Kino und Sexkino, arbeiten via Home-Office, home banking usw. Am Liebsten will man die eigene Bude nicht mehr verlassen, allenfalls nur noch für Klimademos bei schönem Wetter um gegen den Energieverbrauch des Internets zu demonstrieren.
Was für eine Spinnerei. Gärtnern kann ein schönes Hobby sein aber für eine nennennswerte Selbstversorgung ist es eine unwirtschaftliche Plackerei. Vermutlich wird da, beim Wein Saufen, Wasser gepredigt. Kartoffeln pflanzende Volkswirtschaftler haben bestimmt einen hohen Unterhaltungswert.
So Leute sollte man persönlich angehen. Als Professor dürfte der Mann monatlich um 4000€ netto einstreichen. Das sollte man auf die Hälfte reduzieren. Seine vorgeschlagene Lebensweise wäre damit immer noch problemlos finanzierbar.
An Kreuzfahrten würde ich nur gegen Bezahlung teilnehmen. Trotzdem habe ich nichts dagegen, weil ein Kreuzfahrtschiff mehrere Bettenburgen ersetzt und „meinen“ Urlaubsstrand um ein paar tausend anderer Touris entlastet.
Mit Zug oder Auto in der Hauptreisezeit ans Mittelmeer zu fahren, da bräuchte ich anschließend zwei Wochen Urlaub um mich davon zu erhohlen.
Was könnte denn ein solidarischer Volkswirtschaftler im Gegenzug liefern, außer Phrasen?