Enteignung anstelle Schafott

Letzten Samstag gab es auf dem Johannaplatz in Berlin-Grunewald eine linke Kundgebung unter dem Titel „Grunewalddämmerung“ mit einer „satirischen Oper“. Was Linke halt so unter Satire verstehen, wie brennende Bullen, Polizisten auf den Müll, so gab es auch diesmal einen passenden Höhepunkt:

Ein Vorredner zum Stück forderte alle Grunewalder auf, aus ihren Häusern zu kommen und sich zu stellen. Man wisse aus der Geschichte, was mit Menschen wie Marie-Antoinette passiert sei. Die Königin von Frankreich war auf dem Schafott hingerichtet worden. Man wolle ja nicht, dass sich Geschichte wiederhole. In einem Begleitheft zum Schauspiel stand: „Um also nicht wieder den Moment zu verpassen und zu erleben wie die Geschichte am Zaun rüttelt, müssen wir jetzt beginnen das Eigentum umzuverteilen!“ Was keine Erwähnung fand: Grunewald war ein jüdisch geprägtes Viertel, das während des Nationalsozialismus besonders von Enteignung betroffen war.

Die Linke hatte neulich auch schon die passenden modischen Accessoires zum kommenden marxistischen Paradies vorgestellt.

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