Telegram informierte heute in einem Rundschreiben seine Nutzer, daß es bei ihm binnen 72 Stunden einen Zuwachs von mehr als 25 Millionen Nutzerneuanmeldungen auf nunmehr 500 Millionen aktive Nutzer gegeben haben soll.
Ich frage mich nun, ob das die Folge der neuen WhatsApp Datenweitergabebestätigungsaufforderung ist (WhatsApp hat aktuell ~2 Milliarden Nutzer) oder eine Wirkung der angelaufenen Zensurmaßnahmen auf anderen Sozialnetzwerken wie Twitter nach den Ereignissen am Kapitol in den USA.
Wie ich schon erwähnte, halte ich den Umstieg auf Telegram zwar für eine schnelle und funktionale Lösung, aber bei weitem nicht für optimal, da es auch nur wieder ein zentraler Dienst mit der gleichen Zensuranfälligkeit ist. Hinzu kommen noch einige schwerwiegende Datenschutzbedenken. Auch Telegram plant übrigens die Einführung von Werbung zur Finanzierung seines Dienstes.
Das Fediversum bietet eindeutig die zensurresistentere und datenschutzfreundliche Lösung. Allerdings muß ich natürlich zugeben, daß das dezentrale Fediversum mit der Twitter- und Facebookalternativen Mastodon und *Diaspora u.a. und dem instant Messengersystem XMPP/Jabber einen derartig schlagartigen Zuwachs nicht in der Kürze der Zeit bewältigen würde. Es bräuchte hierzu eindeutig mehr Instanzen und engagierte Personen und Organisationen, die Interesse an einem zensurresistenten Netzwerk haben.
Aber in anbetracht der Quote an Wechselwilligen besteht die Hoffnung, daß einige Provider wieder automatisch einen XMPP Zugang zusammen mit der e-Mailadresse anbieten, wie es dies vor Jahren schon einmal gab.
[…] gegen Apple und bereiten eine Klage gegen Google vor um die Entfernung der Messanger-App Telegram, die erst kürzlich einen sprunghaften Zuwachs an Nutzern meldete, aus den Stores zu erwirken. Der Zuwachs (nicht nur bei Telegram) dürfte allerdings zu einem hohen […]