Der sibyllinische Coronawinterplan des Karl Lauterbach

Wir alle kennen vermutlich inzwischen die „denkwürdigen“ Warnungen und Vorhersagen des amtierenden Bundesgesundheitsminsters Karl Lauterbach (SPD), doch seine neueste Kreation erklimmt selbst unter diesem Gesichtspunkt neue Höhen der Unsinnigkeit:

Der Tweetinhalt gliedert sich in zwei Teile, die Fragezeichen bilden die Grenze. Der erste Teil klingt auf den ersten Blick erstmal recht pragmatisch, nämlich daß die Leute nicht Willens sein werden sich alle drei Monate impfen zu lassen. Die Annahme, daß maskenfreie Restaurantbesuche u.ä. für diejenigen, die von der Impfung überzeugt sind, einen Antrieb zum Impfen darstellen halte ich nun wirklich nicht für abwegig. Die Frage wird sein, wie groß ist überhaupt noch das Vertrauen in diese Impfungen?

Der Haken dabei ist, daß er, bzw. die Bundesregierung eine Gesetzeslage ab 01.10.2022 herbeiführen will, die das genau so impliziert, sofern derjenige weiterhin halbwegs frei am gesellschaftlichen Leben teilnehmen will, ein Umstand den Karl Lauterbach nun aber bestreitet, obwohl die von der Bundesregierung, also ihm direkt zuzurechnenden, veröffentlichten Informationen in ihrem Herbst-/Winterplan Corona (s. Abb.) dies nahelegen, denn darin wird auf eine Gültigkeitsdauer einer Covid-19-Schutzimpfung auf max. drei Monaten abgestellt. Er selbst hatte aucg gesagt, daß diese Maßnahmen als Anreiz für die Impfungen sähe.

Quelle: Die Bundesregierung (Archivverweis).
Die Bundesregierung ist auch recht stolz auf ihre Grafik, bietet sie sie doch sogar separat unten auf ihrer Seite zum Runterladen an.

Der zweite Teil seines Tweets, also der nach den Fragezeichen, ist hingegen eher sibyllinisch: „Wenn wir das wirklich oft sähen würden wir die Regel ändern, machen die Ausnahme dicht. Allgemeine Maskenpflicht im Innenraum oder Test wäre dann Konsequenz“. Wenn sich also die Leute tatsächlich reihenweise alle drei Monate impfen lassen würden, will er die, ohnehin vergleichsweise harten, Maßnahmen weiter verschärfen, als ob seinem Verständnis nach die Geimpften die Gefahr darstellten. Erst kann gar nicht genug geimpft werden, nun drohen Strafmaßnahmen wenn das freiwillig erfolgen sollte. Es ist einfach nur noch absurd, wie die Coronapolitik in Gänze. Es ist als wolle man die Leute unbedingt zu Hause halten, traut es sich aber nicht offen zu sagen. Das kann sogar der politische Wunsch der Akteure sein, nur liegen die Gründe dafür nicht in den Gesundheitsgefahren des Virus’ und eine solche Form der Gesundheitspolitik wäre nur noch ein (unzulässiges) Bevölkerungskontrollmittel. Aber Karl Lauterbach hält seinen Tweet nach seiner eigenen Aussage für selbsterklärend.

Kurzum

Bezogen auf die Gesundheitspolitik auch mit Blick auf die der Nachbarländer passt das vorne und hinten nicht. Es ist endgültig Zeit, Karl Lauterbach abzulösen.

Der Wert eines Politikers

Welchen tieferen Wert hat eigentlich ein Karl Lauterbach für die SPD? Man erinnere sich, die SPD hat ihn aufgebaut, ihm eine Professur verschafft, wollte ihn aber zuerst dort nicht als Minister (nicht nur nicht als Gesundheitsminister), sonderlich beliebt ist er wohl auch nicht, dann nahm man ihn als Lückenbüßer oder — je nach Ansicht — nützlichen Idioten, jetzt haben wir den Salat. Inzwischen macht der die Partei mit seinen Fehlgriffen nur noch zunehmend lächerlich. Sehen wir hier mal wieder überdeutlich das Personalproblem der SPD Posten einfach nicht mehr adäquat besetzen zu können sei es weil sie sich nicht völlig der Lächerlichkeit Preis geben will, sei es weil dort keiner echte Verantwortung übernehmen will (von Können schweige ich bei der SPD mal diskret)? Oder ist es gar das von mir schon öfter angesprochene parteiübergreifende Grundproblem in der deutschen Politik bei Projekten keine Abbruchbedingung (in der Programmierung würde auch von Austrittsbedingung gesprochen werden, da politische Projekte nichts anderes als Handlungsschleifen sind: wiederhole $Aufgabe solange $Kriterium = wahr) definieren zu wollen (hier, hier)? Allein die Tatsache bleibt, Karl Lauterbach ist prinzipiell nicht mehr länger als Gesundheitsminister tragbar, es muss also einen anderen Grund geben weshalb die Regierung weiterhin unbeirrt an ihm festhält. Welches ist also der eigentliche Wert des Karl Lauterbach für die SPD?

Nachtrag 12.08.2022:

Heute (12.08.2022) gab es eine Pressekonfernz mit Karl Lauterbach zur aktuellen Corona-Lage, da nimmt er dann auch bei der Demonstration zur Hanbhabung der neuen farbig unterlegten Zertifikate in der App als Beispiel die drei Monate (siehe ab Minute 9). Insofern wird auch hier alle drei Monate eine erneute Impfung impliziert.

Komferenzvideo (14:56 min):
a. YouTube
b. Odysee

Übrigens …

Laut CovPassCheck-App: Lauterbach zuletzt vor 271 Tagen geimpft

Karl Lauterbach zeigt am Freitag seinen digitalen Impfnachweis. Eine Überprüfung per CovPassCheck ergibt: Die letzte Impfung war demnach im November 2021.
[…]
Das Bundesgesundheitsministerium teilte am Freitag auf Twitter zu den Aufnahmen mit: „Nicht wundern wegen des QR-Codes: Der Bundesgesundheitsminister ist viermal geimpft. Die vierte Impfung ist in seiner Corona-Warn-App aber nicht registriert.“

Also ich bin schon lange über den Punkt hinaus, an dem ich mich noch zu dem was von Karl Lauterbach wundern würde.

2 Kommentare

  1. Bill Miller sagt:

    Adam Smith hat gesagt: „There’s a great deal of ruin in a state“
    Sieht man wie schnell die Ampel das Land in den Ruin führt lag er damit entweder falsch, oder Deutschland ist wie ein von Termiten zerfressenes Haus, von außen unversehrt, innerlich marode.

  2. Ob Adam Smith recht hat ist noch nicht raus, der Handel ist noch nicht abgeschlossen und Gewinner wird es geben, daß steht jetzt schon fest.

    Und spätestens bei einem größeren Blackout, so er denn kommt, gehen auch alle Ampeln aus, dann wird auf Handbetrieb umgeschaltet werden.

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