Nachdem uns die EU den inzwischen auf so gut wie allen Seiten anzutreffenden und wegzuklickenden Hinweis auf „Cookies“ eingebrockt hat, hat sich nun Hewlett Packard etwas ganz Spezielles einfallen lassen um das Herz des geplagten Anwenders dabei besonders zu erfreuen. Man darf den dämlichen weil sinnlosen Cookiehinweis nicht einfach nur wegklicken, sondern gleich auch noch ein Paar Fragen beantworten: Weiterlesen
Tag Archiv für Service
Bahnfahren als Strafe
Die große Koalition plant Führerscheinentzug bei Delikten, die in keinem Zusammenhang mit dem Führen eines KfZ stehen. Wenn man sich so die Negativberichte der letzten Jahre über die Deutsche Bahn ins Gedächtnis ruft, kann man verstehen, warum die Abgeordneten auf die Idee kommen, Bahnfahren als Strafe anzusehen.
Ganz aktuell wieder so ein Fall. Eine Lehrerin vergißt das Gruppenticket für sich und ihre Klasse mit mehr als 20 Siebtklässlern auf dem Bahnsteig zu entwerten. Die Schaffnerin verlangt daraufhin 40,- € erhöhtes Fahrentgeld pro Kopf oder das Verlassen des Zuges. Die Klasse hat daraufhin den Zug verlassen und die Fahrt mit dem Bus fortgesetzt. Rein formal mag die Schaffnerin im Recht gewesen sein, aber warum hat sie das Gruppenticket nicht einfach entwertet? Hatte sie wirklich einen Grund anzunehmen, daß die Lehrerin absichtlich schwarz fahren wollte? Theoretisch könnte die Lehrerin versuchen bei der nächsten Gruppenfahrt dasselbe Ticket zu nehmen und sich von den Eltern den Fahrpreis erneut erstatten zu lassen, als kleines Zubrot zum Lehrergehalt. Ich halte diese Annahme aber für realitätsfern, auch im Hinblick auf vergangene Vorkommnisse, bei denen wiederholt Minderjährige „ausgesetzt“ wurden. Warum also ist das Bahnpersonal gerade im Umgang mit Kindern oftmals so sperrig? Anderereits behauptet die DB nun, daß, wenn sich der Vorfall so abgespielt haben sollte, die Schaffnerin überreagiert habe, da sie einen Ermessensspielraum gehabt hätte. Die Entwertung wäre ihr möglich gewesen.
Die Häufung der Fälle allein durch ein Kommunikationsproblem innerhalb der Bahn oder durch Fehlgriffe bei der Personalauswahl erklären zu wollen, erscheint mir dann doch zu billig. Ist der interne Druck — bspw. durch geheime Testkunden — auf 100%ige Durchsetzung der Anweisungen so groß, daß das Personal meint so reagieren müssen? Vom Versandhändler Amazon wird auch gerade von einer extremen Gängelung der Arbeitnehmer berichtet. Kleinste Verstöße führen dort bereits zu Abmahnungen. Oder können sich Bahnmitarbeiter einen Vorteil (Prämie, Beförderungsbonus o.Ä.) durch ertappte Schwarzfahrer verschaffen? Es muß innerhalb der Deutschen Bahn einen Mechanismus geben, der Mitarbeitern einen Umgang mit Augenmaß bei Problemfällen wirkungsvoll erschwert, doch welchen?