Kristina Schröder in Tunesien und Frauenquote

Wenn man zu Hause nichts auf die Beine stellt, will man wenigstens schöne Bilder aus fernen Landen haben. Das hat sich auch Familienministerin Kristina Schröder gedacht und macht zum internationalen Frauentag mit ihrer Entourage mal eben eine Stippvisite zu den Frauenrechtlerinnen in Tunesien. Zum Glück haben wir in Deutschland keine eigenen Probleme, die von der Ministerin in Angriff genommen werden könnten.

Auf die verwunderte Frage einer Tunesierin, ob es in Deutschland neben dem Ministerium für Frauen auch eines für Männer gäbe stellt Frau Schröder klar:

Ich bin eine Ministerin für Frauen und Männer.

Aha, und genau aus diesem Grund ist sie auch „Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ (BMFSFJ), in dem Männder explizit nicht erwähnt werden. Man stelle sich das Geschrei der Feministinnen vor, wenn das Ministerium „Bundesministerium für Familie, Senioren, Männer und Jugend“ hieße. Auch gibt es Frauenförderprogramme, Frauenbeauftragte etc., doch an wen dürfen sich Männer wenden, wenn sie Probleme haben? Glaubt Frau Schröder tatsächlich, Männer fühlten sich von ihr vertreten? Ich persönlich bezweifele sogar, daß sich Frauen sonderlich gut von ihr vertreten fühlen. Soviel zum Thema Gleichberechtigung.

Interessant an der Forderung nach einer Frauenquote ist auch, daß sie nur für Positionen in den oberen Gehaltsklassen gefordert wird, nie aber für gefährliche, schmutzige oder schlecht bezahlte Tätigkeiten. Mir ist noch nie eine Forderung nach mehr Soldatinnen, Müllfrauen, Kanalreinigerinnen oder Kumpelinnen untergekommen. Auch stellt sich die Frage ob dann nicht auch in typischen Frauenberufen logischerweise eine Männerquote eingerichtet werden müßte.

Offensichtlich wird mit der Frauenquote Politik für eine kleine Minderheit betrieben, da von der Qualifikation her nur ein geringer Teil der Frauen für die entsprechenden Positionen überhaupt in Frage kommt. Der Mehrheit der Frauen nützt eine Frauenquote rein gar nichts. Das oftmals geäußerte Argument, mehr Frauen in Führungspositionen würde in eine „menschlichere“ Betriebsführung münden, wird von der Realität Lügen gestraft. Ein jedes Wirtschaftssystem folgt seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wer in der Führungsetage angekommen ist, wird dieselben Entscheidungen treffen (müssen), vollkommen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder Kultur. Daran werden auch Quoten nichts ändern. Um eine Weiterentwicklung der Gesellschaft zu erreichen, müssen die Rahmenbedingungen geändert werden. Hierzu gehört an vorderster Stelle die Möglichkeit Beruf und Familie in Einklang bringen zu können.

Letztendlich geht es bei der Frauenquote nicht um Gleichberechtigung, sondern um Geld und Macht. Jede Quote ist schon von ihrer Anlage her das Gegenteil von Gleichberechtigung. Abgesehen davon wird es auch interessant sein zu sehen, wie das Verfassungsgericht eine solche Quote beurteilen würde, denn in Art. 3 GG heißt es:

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Auch ist eine Frauenquote nicht unbedingt mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Einklang zu bringen, denn eine gesetzliche Bevorzugung des einen Geschlechts, stellt für das Andere eine Benachteiligung dar.

§ 1 Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

Gerade die Frauen, die in der Politik auch ohne Frauenquote nach oben gekommen sind¹, sind der beste Beweis dafür, daß Frauen nicht von vornherein bessere Arbeit als Männer leisten. Warum sollte es nach Einführung der Frauenquote in dieser Hinsicht besser werden? Viel eher ist zu erwarten, daß ideologische gefestigte, minder- bzw. fehlqualifizierte, dafür aber um so geltungssüchtigere Frauen vom Schlage einer Ursula von der Leyen in Schlüsselpositionen kommen.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß Gleichberechtigung und Gleichverteilung einander nicht zwingend bedingen, wie dies die Ungleichverteilung bei den Parteimitgliedschaften, gerade auch bei den quotenbesessenen Grünen, zeigt, außer man unterstellt, daß Männer quer durch die Gesellschaft Frauen von einer Parteimitgliedschaft abhalten. Dies mag für die CSU-nahe Männer noch plausibel erscheinen, klingt aber für Grünen-nahe Männer absurd.

Vielleicht sollten wir doch den vernünftigen, nicht-ideologischen Weg gehen und Bewerber einfach nach ihren Qualifikationen auswählen und nicht nach Geschlecht. Das würde nämlich allen helfen, Männern, Frauen, Ausländern und Immigranten. Auch sind Religionen eines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Ein Grund mehr für eine umfassende Säkularisierung der Gesellschaft, die aber weder mit der CDU/CSU noch mit der SPD zu haben ist.


1 Ursula von der Leyen (Zensursula), Andrea Ypsilanti (Lügelanti), Angela Merkel, Annette Schavan, Kristina Schröder u.a.

2 Kommentare

  1. […] eines Verwaltungsrates darstellen? Die Forderung erinnert an die Forderung einer Frauenquote bei Aufsichtsräten. In beiden Fällen sollen gemäß der Genderideologie Frauen unabhängig von ihrer Qualifikation in […]

  2. […] weil sie nur für Führungspositionen in Unternehmen gelten würde und darüberhinaus nicht nur grundgesetzwidrig wäre. Die von Genderisten angestrebte gesetzliche Frauenquote dient nur dazu, minderqualifizierte […]

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