Mit Hartz IV zum Strickkurs in Saudi Arabien

In einem Fallberichtartikel läßt uns die Süddeutsche Zeitung mal wieder an ihrem Qualitätsjournalismus teilhaben. Die junge Leserin „Jasna, die nicht unter ihrem vollen Namen veröffentlichen möchte“, klagt ihr Leid über Hartz IV. Vor einem Jahr hat sie ihren Master in Germanistik gemacht und seit Herbst bekommt sie Hartz IV. Das kann passieren und ist erstmal nicht ehrenrührig, auch wenn das gerade bei dem Schwafelfach Germansitik absehbar war und ihre Ausbildung auch nicht unbedingt auf ihre angestrebte Tätigkeit passt.

Öffentlichkeitsarbeit, als Social-Media-Redakteurin, politische Referentin und Lektorin.

Also irgendwas mit Medien.

Und weil ich nebenher ohnehin immer arbeiten musste, um meinen Lebensunterhalt zu sichern, …

Sie hat also neben dem Studium immer noch gearbeitet. Warum klappt das nach dem Abschluss nicht mehr? Weiterhin teilt sie uns mit, daß sie regelmäßig bloggt.

Selbst wenn ich nichts gelernt hätte, stünde mir ein lebenswertes Auskommen zu. Aber ich habe studiert und umfangreiche Erfahrungen gesammelt, die auch für Personalabteilungen interessant sein könnten. Stattdessen reise ich durch ganz Deutschland und mittlerweise auch ins Ausland, um für miese Honorare Vorträge über feministische Gesellschaftspolitik, Aktivismus und Gewalt im Netz zu halten.

Daher weht der Wind, Nachtigall ick hör Dir trapsen.

Ich bin eine der Initiatorinnen des Hashtags #aufschrei, der mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde; ich leite Social-Media-Workshops und diskutiere auf Podien unter anderem über Onlinekommunikation.

Einerseits wundert es mich bei dem Ausmaß in dem Geld von Staat und Parteien in den Genderunsinn (Hat sie etwa vergessen sich an der Humbug-Universität in Berlin zu bewerben?) gepumpt wird, daß sie noch nicht untergekommen ist (oder wollen noch nicht einmal die sie?), andererseits glimmt bei mir ein Funken Hoffnung auf, daß sie in ihrem Arbeistgebiet „Gender“ nicht unterkommt, von der Sorte haben wir längst das erträgliche Maß überschritten.

Eingangs wollte sie ihren vollen Namen nicht genannt wissen, aber dann gewann ihr Geltungsbedürfnis die Oberhand und sie outet sich als eine der #Aufschrei-Initiartorinnen. Bei der begnadeten Bloggerin handelt es sich demnach um Jasna Lisha Strick, alias @Faserpiratin (gelöscht), alias @FibrePiratess, alias @k_unterschied, alias @Tugendfurie.
Auf ihrem Twitterkonto bestätigt sie dann auch auf Nachfrage warum sie in einem Shitstorm stünde, daß der SZ-Artikel von ihr stammt:

Twitterkonto von Jasna Lisha Strick alias @Tugendfurie.

Twitterkonto von Jasna Lisha Strick alias @Tugendfurie.

Kann man es einem Unternehmen verdenken, daß es — sagen wir mal — eher skeptisch gegenüber jemandem eingestellt ist, der sich selbst völlig unironisch als „Tugendfurie“ und „garstige Nörglerin“ präsentiert und das Hashtag #notAllMenMustDie auf dem Schild führt? Noch dazu in dem von ihr angestrebten, durchaus sensiblen Bereich, der Öffentlichkeitsarbeit. Jedes Wort kann hier das Falsche sein und ein Unternehmen in kürzester Zeit Millionen kosten. Ein durchschnittliches Unternehmen, welches diesen Bereich einer Radikalgenderistin überlässt, ist akut suizidgefährdet. In dem Wort Bewerbung steckt das Wort Werbung, aber das was Fr. Strick bisher in ihrem Leben mit der Verbreitung ihrer gesellschaftschädigenden Genderideologie erreicht hat, ist nichts als Antiwerbung für ihre Person. Kein klar denkender Personalchef kann sie einstellen wollen, sie wird, solange sie auf diesem Trip ist, freiberuflich, welches das eigenverantwortliche Aushandeln der Höhe von Honoraren einschließt, tätig sein müssen. Man kann im Leben sehr Vieles machen, aber man darf nicht erwarten, daß dies von Allen für gut und richtig befunden wird und keine Konsequenzen auf die eigene Karriere hat. Nicht immer, wenn es nicht so läuft wie man es möchte, ist die Gesellschaft schuld oder liegt Diskriminierung vor.

Sie bezieht Hartz IV, tourt auf Vortragsreisen durch Deutschland und mittlerweile auch ins Ausland, wie sie im SZ-Artikel beschreibt, beschwert sich aber gleichzeitig, wie menschenunwürdig Hartz IV sei. Um ihre Menschenwürde zurückzugewinnen hält sie daher momentan nach eigenen Angaben im Mutterland des Humanismus und der Gleichberechtigung einen Strickkurs (Schnecken und Pulswärmer für Laternenmasten und Geländer) an der Dar Al-Hekma Frauenuniversität im saudi-arabischen Dschidda ab (leider ist der von ihr angebene Link tot)

01. bis 04. März 2015, Jeddah (Saudi Arabien) Urban Knitting – historical techniques in modern cityscape Workshop und Vortrag im Rahmen des Design Symposiums der Dar Al-Hekma Frauenuniversität

und bestätigt ihre Ankunft dort über ihre Twitterkonten:

Mein Eindruck ist hier eher, daß Leute wie Fr. Strick wirklich bedürftige Hartz IV-Empfänger erst richtig in Verruf bringen, denn daß was sie treibt klingt eher nach Sozialleistungsmißbrauch, aber das zu beurteilen ist Aufgabe ihres zuständigen Arbeitsamtes, euphemistisch als Jobcenter bezeichnet, in Berlin.

Nachtrag 04.03.2015

Ich vergaß ihren Tweet zu erwähnen, in dem sie befürchtet, daß das Jobcenter nach ihr googeln könnte:

Nachtrag 07.03.2015 – Die Rückkehr

Jasna hat für alle Frauen wirklich gute Nachrichten aus Saudi Arabien zu berichten.

Na, dann ist ja alles in Ordnung. Hoch soll sie leben, die saudische Emanzipation. Nun hat es unsere Gendernachwuchsunwissenschaftlerin nach einem fürwahr apokalyptischen Flug gerade mal so aus Saudi Arabien wieder bis nach Berlin geschafft.

Eine menschliche Tragödie die sich hier abgespielt hat, ein paar Stunden ohne Nahrungsaufnahme, daß sie das überlebt hat! Sie ist wirklich hart im Nehmen, eine starke Frau. Sie hätte natürlich auch einfach ihre Sonderwünsche bei der Buchung bzw. beim Einchecken angeben können, mal abgesehen von der Tatsache, daß Billigflüge eben keine 6-Sterne Küche an Bord haben, wo mal eben jeder auf Bestellung einen Extra-Bratling bekommt. Trotz dieser Widrigkeiten sind inzwischen die Ergebnisse des Strickkurses offiziell veröffentlicht worden, wenn wohl auch ohne peer review: hier und hier. Ein Stuhl, umantelt mit Strickpatchwork, einfach genial. Nun, ich gehe davon aus, daß hier der aufgehende Stern am deutschen Genderhimmel seine Habilitationsschrift für eine deutsche Universität vorgelegt hat, denn eine Gesche Joost ist schließlich auch mit Plüsch und Glitzerfolie beklebten Händis zur Designprofessorin ernannt worden.

5 Kommentare

  1. […] führen können. Warum benutzen dann aber Feministinnen überhaupt Flugzeuge, sogar welche um zum Stricken nach Saudi Arabien zu […]

  2. […] zu scherzen. Die Hasstiraden, die Männern aus dem Lager der Genderisten entgegenschlagen („Not all man must die“) kann man wohl kaum als „unzureichende Kommunikation ihrer umfassenden Akzeptanz“ […]

  3. oliwaah sagt:

    „Mit den 100 Euro, die ich monatlich dazuverdienen darf, zahle ich den Teil meiner Miete, der aus bürokratischen Gründen nicht komplett vom Jobcenter übernommen wird.“ Zitat aus dem Artikel, das klingt nach „das-Amt-zählt-meine-Luxusbude-nicht“ Geheule, oder gibts irgend einen Grund für das Amt eine adäquate Ein-Personen-Wohnung nicht komplett zu übernehmen?

  4. Nach Luxusbude sieht ihre Neuköllner Wohnung wirklich nicht aus. Außerdem käme man dann mit 100,- € auch nicht weit. Wahrscheinlich liegt die Quadratmeterzahl etwas drüber. Es gibt durchaus die paradoxe Möglichkeit, daß eine etwas teurere kleinere Whg. komplett vom Amt übernommen wird, aber eine mit ein paar Quadratmetern mehr nicht.

  5. […] Vergleiche mit islamischen Theokratien wie Afghanistan oder Saudiarabien ziemlich en vogue (Strickkurs, Informatikstudentinnen, Frauenkino). Diesmal ist es die Spiegelkolumnistin Margarete […]

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