Die Faktenvolatilität des Heiko Maas

Heiko Maas tut immer großspurig so, als ob er an sachlichen Argumenten interessiert wäre und nur die Anderen Falschmeldungen, Neudeutsch Fake News, verbreiten würden. In seinem Buch „Aufstehen statt wegducken: Eine Strategie gegen Rechts“ [1] goß er seine ideologische Ausrichtung in Buchform (oder ließ sie gießen) und nimmt es dabei mit den Fakten auch nicht sonderlich genau. Intendiert war das Buch als eine Rechtfertigungsschrift für sein unsägliches Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), aber in dieser Form ist es eine reine Schmähschrift gegen AfD und Rechtspopulisten, denn durchgängig geht es nur um bzw. gegen die. Folgt man dem Buchinhalt, gewinnt man unweigerlich den Eindruck, daß de facto Links- wie religiöse Extremisten inexistent sind. An Einseitigkeit ist das Buch wahrlich nicht zu überbieten. Hinzu kommt der lockere Umgang mt Fakten, wie sich im Kapitel über Gender überdeutlich zeigt (S. 154):

Es besteht reichlich Anlass, über das Geschlechterverhältnis zu forschen. Zu Beispiel die Frage, warum der Frauenanteil in den Chefetagen unserer Wirtschaft so gering ist. Bei Ministern, Abgeordneten oder auch Richtern liegt er inzwischen bei rund 40 Prozent, nur in den Vorständen er deutschen Großunternehmen dümpelt er um die sechs Prozent.¹¹⁴ Und weshalb eigentlich bekommen Frauen in der Bundesrepublick im Durchschnitt immer noch weniger Lohn als Männer, auch wenn sie die gleiche Arbeit machen?

Mit solchen unbestreitbar relevanten Themen befasst sich die Geschlechterforschung, aber davon wollen die Rechtspopulisten nichts wissen.


114 Für den Frauenanteil in Vorständen vgl. »FidAR-WoB-Women-on-Board-Index II« (2016) Abrufbar unter http://www.fidar.de/wob-indizes-und-studien/wob-index/aufsichtsrat-und-vorstand.html (abgerufen am 16. Februar 2017).

Ich gehe einmal davon aus, daß Heiko Maas bzw. sein Schreiberling Michael Ebmeyer mit „Bundesrepublik“ Deutschland meint, Bundesrepubliken gibt es schließlich viele auf diesem Planeten.

Es gibt tatsächlich viel im Bereich der Geschlechter zu erforschen, doch leider erfolgt dies nicht in der Geschlechterforschung, den Gender Studies. Erstens kommen die Protagonisten der Gender Studies aus dem Bereich Geistes„wissenschaften“, oftmals aus der Soziologie und die inhaltlichen Aspekte dieser Ideologie, denn um eine solche handelt es sich, nicht um eine Wissenschaft, da sie nicht ergebnisoffen arbeitet, finden sich im Marxismus, so das es ihnen in jeder Hinsicht an fachlichen Grundkenntnissen mangelt, derartige Forschungen durchzuführen. Zum Zweiten werden im Rahmen der Gender Studies nur Behauptungen des Typs Männer und Frauen sind gleich oder das Geschlecht inklusive des Biologischen seien gesellschaftliche Konstrukte ins Blaue aufgestellt, aber niemals durch das, was Wissenschaft ausmacht, dem Sammeln von empirischen Belegen, versucht zu untermauern. Empirie ist der Genderforschung wesensfremd, sie wird auch gerne als patriarchales Unterdrückungsinstrument gegen Frauen angesehen. Die zum Thema relevante Forschung wird in den Naturwissenschaften betrieben und fast täglich kommen von dort Belege, welche die Behauptungen der Gender Studies in das Reich der Fabeln verweisen. Wer sich auf die Suche nach Forschungsaktivitäten der Gender Studies begibt, wird herb enttäuscht werden, denn es gibt keine. Es wird dort zwar ausgiebig Papier gequält, allerdings werden nur alte, unbelegte Behauptungen immer auf’s Neue reproduziert („Sprache schafft Realität“) bzw. neue Behauptungenund und vor allen Dingen Forderungen in die Welt gesetzt.

Die höhere Frauenquote im öffentlichen Dienst ist allein ein Beleg dafür, daß die einseitige, grundgesetzwidrige Bevorzugung von Frauen durch offizielle oder inoffizielle Frauenquoten wirksam ist. Aber ein ideologisch gestählter, sozialdemokratischer Bundesjustizminister und damit zugleich Verfassungsminister braucht sich mit solch niederen rechtlichen Detailfragen aus dem Verfassungsrecht auch nicht genauer auszukennen.

Wie immer im Genderismus dreht sich alles nur um eine sehr kleine Minderheit von Frauen, nämlich den Frauenanteil in den Chefetagen, also um gutbezahlte und saubere Tätigkeiten von hohem gesellschaftlichen Ansehen. Positionen welche die Mehrheit der Frauen (und auch Männer) in ihrem gesamten Leben nicht einmal in ihren kühnsten Träumen auch nur in Betracht ziehen könnten. Für das arbeitende Fußvolk interessiert sich der Genderismus genausowenig wie Heiko Maas. Aber man ma(a)ßt sich an, für alle Frauen zu sprechen, schießlich braucht man ihre Wählerstimmen und immer noch fallen leider zu Viele darauf herein.

Auch die Behauptung der gewollten Benachteiligung von Frauen bei den Gehältern (gender pay gap) hat sich schon vor Längerem als unhaltbar herausgestellt. Selbst die sozialdemokratische Mitstreiterin von Heiko Maas in Sachen Feminismus, Manuela Schwesig, hat inzwischen die offizielle linke Linie verlassen und gibt zu, daß die kolportierte Zahl von 21% weniger Gehalt für Frauen, weil sie Frauen sind nicht stimmen kann. Genderisten kommen auch immer sofort ins Schwimmen, wenn man von ihnen konkrete Beispiele hören will, wo Stundenlöhne für Männer und Frauen unterschiedliche Entgelte vorsehen. Es wäre auch überraschend, wenn es derartige Tarifverträge noch gäbe, würde dies doch auf ein Versagen der Gewerkschaften hindeuten. Einzelfälle mag es geben, aber es ist eben nicht der Regelfall und reicht keineswegs zu einer Herbeiführung einer Geschlechterdifferenz von 21% bei den Stundenlöhnen aus. Es kommt eben nicht nur darauf an, ob gleiche Arbeit verrichtet wird, sondern auch ob gleiche Leistung erbracht wird. So liegt bei freiberuflich Tätigen (bspw. Ärzte, Juristen) das Jahreseinkommen von Frauen deutlich unter dem von Männern, aber dies ist keine Ungleichbehandlung, sondern liegt allein an den Frauen, die selbst entweder Arbeitsbereiche wählen, die grundsätzlich (also auch für Männer) schlechter honoriert werden oder weil sie in der Summe weniger Stunden tätig sind. Die ungleiche Bezahlung von Frauen im Vergleich mit Männern in Deutschland als Folge patriarchaler Mißgungst, welche Heiko Maas hier weiter perpetuiert, ist gegenwärtig eine Mär. In Zukunft könnte sich dies bei weiter ungebremster Einwanderung nach links-grünen Ideen tatsächlich ins Gegenteil verkehren.

Als zweites Beispiel für den typisch laxen Umgang von Heiko Maas mit Fakten, wenn es ihm ideologisch in die Kram passt, womit er sich in keiner Weise von anderen Stimmungsmachern unterscheidet, mag die Diskussion um die Titulierung des Holocaustdenkmals in Berlin als „Denkmal der Schande“ dienen, zu der er sich wie folgt äußert (Seite 15):

Und aus dem sogenannten völkischen Flügel der AfD wird das Holocaustmahnmal als »Denkmal der Schande« beschimpft und das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus als »dämliche Bewältigungspolitik« abgetan.


4 Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden, http://meedia.de/2017/01/19/denkmal-der-Schande-die-desdner-rede-von-bjoern-hoecke-im-video/ (abgerufen am 8. Februar 2017).

Man muss die Meinungen der AfD und speziell in diesem Zusammenhang die von Hrn. Höcke nicht mögen, aber wie ich mir schon früher erlaubte hinzuweisen, wurde der Begriff des „Denkmals der Schande“ bereits im Jahre 2000, also ziemlich genau 13 Jahre vor Gründung der AfD (06.02.2013), im Antrag 14/3126 des Deutschen Bundestags zur Errichtung eines Denkmals für die Deutsche Einheit [2], unterzeichnet von 176 Bundestagsabgeordneten, geprägt:

Wir Deutsche tun uns schwer mit Denkmälern und Gedenkstätten. Es wird auch um ein Denkmal der Deutschen Einheit Streit geben. Die Unfähigkeit zu feiern und die Unfähigkeit zu trauern gehören zusammen. Sie können auch nur zusammen überwunden werden. Denkmäler der Schande und der Trauer, des Stolzes und der Freude sind notwendige Grundsteine des neuen Deutschland und der neuen Bundeshauptstadt.

Literatur

  1. Aufstehen statt wegducken: Eine Strategie gegen Rechts. Heiko Maas, Michael Ebmeyer. Piper Verlag, 1. Auflage 2017, ISBN-10: 3-492-05841-8, ISBN-13: 978-3-492-05841-4, 256 Seiten.
  2. Errichtung eines Einheits- und Freiheitsdenkmals auf der Berliner Schlossfreiheit. Deutscher Bundestag, 14. Wahlperiode, Drucksache 14/3126, 06.04.2000.

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