Der derzeitige GnuPG-Entwickler Werner Koch hat auf der OpenPGP.conf ein neuartiges Verfahren namens Web Key Service für die Verteilung der öffentlichen PGP-Schlüssel zur Diskussion vorgestellt. Hierbei sollen die Schlüssel vom Mailprovider über eine eindeutige URL, die den Hashwert der e-Mailaddresse enthält, über https direkt an das Mailprogramm ausgeliefert werden. Die Schlüsselverteilung erfolgt somit automatisiert ohne Eingriff des Nutzers (Golem, heise).
Das Problem des Auffindens des richtigen Schlüssels des Kommunikationspartners ist durchaus real, auch weil prinzipbedingt aus kryptografischer Sicht eine Interaktion beider Kommunikationspartner zwingend erforderlich ist. Die Übermittlung vom Fingerabdruck des Schlüssels und der Abgleich mit dem des aufgefundenen Schlüssels lässt sich nicht ohne Eingriff des Benutzers vollziehen. Dennoch, abseits der rein technischen Spezifikationen, scheint mir die reine Schlüsselverteilung nicht das Problem zu sein, welches die Ursache für den fehlenden Einsatz von Verschlüsselung in der e-Mailkommunikation darstellt, auch wenn die vorgeschlagene Spezifikation in die richtige Richtung zielt. Weiterlesen