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Kommentarspam wird Deutsch

Bisher hat das WordPress-Plugin Antispam Bee bei mir höchst zuverlässig ohne Abgleich mit Akismet den Kommentarspam lokal aussortiert. Besonders hilfreich war dabei das Aussortieren an Hand der Sprache, da die Blogsprache Deutsch ist, aber der Spam für Chanel, Louis Vuitton, Oakley etc. bisher mit englischen Texten einging. Offenbar passen sich die Spammer jetzt an, denn heute Vormittag sind mindestens 486 Spamkommentare — da kam die IP-Adresse auf die schwarze Liste — zu einem einzigen Artikel mit deutschem Text eingegangen und dementsprechend auch unschönerweise durchgerutscht. Quelle war ein einziger Rechner aus dem chinesichen Netz (58.22.70.206). Wenn das Schule macht, ist ein weiteres, sehr praktisches Ausschlusskriterium abgewertet geworden.

Sicherheitsrisiko Blogger

Wie Isarmatrose berichtet will der Deutsche Bundestag jetzt nur noch Blogger akkreditieren, die einen Presseausweis haben. Als Begründung wurde von der Verwaltung angegeben, es seien zu viele Blogger und man es nicht zulassen könne, daß es in einem Sicherheitsbereich wie dem Bundestag zu voll werde. Das würde man allerdings auch mit einer einfacheren Maßnahme erreichen: Wer sich zuerst anmeldet, ist drin, fertig. Wie Isarmatrose richtig bemerkt, ist Journalist kein geschützter Beruf und somit ist die Trennung nach Presseausweis wohl eher eine Maßnahme um den gemeinen Blogger fernzuhalten und die größeren (konformen) Pressehäuser zu bevorzugen.

Das Sicherheitsrisiko für die Regierung dürfte darin liegen, daß die Blogger bei den Veranstaltungen hinhören, nachfragen und dann auch noch die Frechheit haben Dinge ungefiltert zu veröffentlichen, einfach so. Wo kommen wir denn da hin, wenn das Schule macht. Viele Haken und Ösen bei neuen Getzesvorlagen, nicht nur beim Leistungsschutzrecht, wurden eben nicht durch Recherche von Journalisten der großen Pressehäuser aufgedeckt, sondern durch Blogger und genau das gilt es zu verhindern. Noch besser wäre es allerdings, man würde bloggen ohne Presseausweis gleich ganz verbieten.

Blogabmahnung: Starcon mag keine Kritik an seinen Sternenlicht-Juwelen

Es scheint gerade mal wieder en vogue zu sein, Blogger abzumahmen. Nachdem die FAZ, als Sprachrohr ihrer journalistischen Mitarbeiterin Heike Schmoll und Schavan-Anhängerin, den Blogger Klaus Graf für einen Artikel vom 03.02.2013 für eine Behauptung, die dieser gar nicht aufgestellt hat, abgemahnt hat (Näheres dazu bei Erbloggtes und RA Thomas Stadler), trifft es als nächstes das gute und beliebte Blog Astrodictium simplex von Florian Freistetter. Im Gegensatz zu Herrn Graf, der die Unterlassungserklärung nicht unterschreiben will, hat Florian Freistetter seinen Blogeintrag von 2009(!) zurückgezogen, da er sich das finanzielle Risiko eines Rechtsstreits nicht zumuten kann und will. Die Reaktion ist nur zu gut verständlich, aber wenn man sich klar macht worum es dabei geht, stellt sich die Frage, ob die grundgesetzlich garantierte Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit nur für diejenigen mit dem größeren Geldbeutel gilt. Weiterlesen